Mit Smartphone und Fitness-Tracker steht dem modernen Menschen weitaus mehr Trainingsequipment zur Auswahl, als es noch bis vor wenigen Jahren der Fall war. Und tatsächlich können sich die zahlreichen technischen Medizin-Gadgets und Sportbegleiter positiv auf die Gesundheit ausüben. Grund genug für die Techniker Krankenkasse (TK), ein spezielles Angebot für seine Versicherten zu konzipieren und diesen in einer ersten Versuchsreihe die Apple Watch zur Verfügung zu stellen. Doch was steckt hinter dem sportlichen „Datenhandel-Deal“? Und in welchen Beziehungen sind die Fitness-Tracker wirklich nützlich und in welchen weniger? Die folgenden Zeilen klären auf.
Neuzeitliche Faulheit
Dem Menschen des 21. Jahrhunderts darf grundsätzlich ein deutlicher Bewegungsverlust zugesprochen werden: Mussten sich unsere Vorfahren auf der Jagd durch ihre körperliche Fitness behaupten, reicht heutzutage ein Gang – oder besser gesagt eine Fahrt – in den Supermarkt. Zudem haben sich die Arbeitswelten deutlich verändert, denn dank PC und dem steigendem Trend zum „Home Office“ unterliegt der Mensch von heute grundsätzlich anderen Belastungstypen. Und dies kann sich gleich in zweierlei Hinsicht negativ auswirken, denn nicht nur die ausbleibende Bewegung, sondern auch die allgegenwärtige Präsenz von Medien, angefangen von blinkenden Displays bis hin zu diversen Strahlungen, haben einen deutlichen Einfluss auf die körperliche sowie geistige Verfassung! Und hier mag auch der große Kritikpunkt an den zahlreichen Apps und Gadgets liegen: Anstelle den Nutzer zu entlasten, versetzen sie diesen unter noch mehr Druck, sich mit der Technik von heute auseinanderzusetzen, sodass in einem regelrechten Software-Optimierungswahn schnell das eigentliche Ziel, die Bewegung, außer Acht gelassen wird. Dass Sport jedoch äußerst wichtig ist, haben bereits etliche Forschungsberichte gezeigt. Folglich sollte beim Griff zu Hightech-Handy, Jogging-Armband oder Pulsuhr weiterhin der Sport und vor allem der Spaß an diesem im Vordergrund stehen, denn nur so lässt sich über einen langen Zeitraum ein wirklich positives Resultat erzielen. Zudem sind viele Applikationen für Smartphone & Co. aufgrund zahlreicher Ungereimtheiten, etwa inkorrekten Schrittzählern oder ungenauen Pulssensoren, vielmehr repressiv als progressiv für den Trainingsplan. So muss sich selbst Samsung für dessen App „S-Health“ Kritik gefallen lassen. Grundsätzlich gilt also, dass der Griff zur Technik unterstützend wirken kann, solange diese auch wirklich nur als Unterstützung und als grobe Orientierung genutzt wird. Und vor der Synchronisation der Trainingsergebnisse mit den Servern von Krankenkassen oder Sozialen Netzwerken sei grundsätzlich gewarnt: Nicht nur der Klau, sondern auch der Missbrauch der Daten droht bei dieser Strategie. Zudem wollen sich manch Krankenkassen auch die Kürzungen für Leistungen im Falle negativer Verhaltensweisen wie etwa zu wenig Bewegung vorbehalten, wodurch die teilweise gratis verteilten Fitness-Tracker letzten Endes sogar finanzielle Benachteiligungen mit sich bringen können!
Alt bewährte Mittel häufig konkurrenzlos
Neben der Gesundung steht bei vielen Menschen vor allem das Abspecken durch Sport als Ziel auf dem digitalen Trainingsplan. Auch hierfür gibt es bereits zahlreiche Helferlein wie zum Beispiel Kalorienzähler, doch die Breite der Speisen und deren Portionsgrößen lassen sich nach wie vor häufig besser mit Messbechern, Grammschalen und allgemeinen Grundsätzen berechnen. Zudem bieten mittlerweile die verschiedensten Ratgeber eine gute Hilfestellung an, wenn besondere Stoffe dringend benötigt werden. Mit Lebertran und Ginkgo beispielsweise stehen den zahlreichen Industrieprodukten zwei absolute Alleskönner der Nahrungsergänzungslehre entgegen. Als Fazit bleibt also zu sagen, dass sich die modernen Sportbegleiter und Diätplaner durchaus auszahlen können, allerdings nur, wenn diese in einem privaten und begleitenden, jedoch nicht öffentlichen und maßgebenden Rahmen genutzt werden! Für die Motivation kann sich der Einsatz einer Sport-App oder eines Erfolgshistogramms allerdings tatsächlich lohnen.