In der Interdisziplinären Biomaterial- und Datenbank Würzburg (ibdw) werden künftig Blut-, Urin- und Gewebeproben von Patienten aufbewahrt. Grund: Die Analyse der Proben könnte in der Zukunft neue Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten zum Beispiel bei Krebs oder Herzkrankheiten aufzeigen.
Denkbar ist es zum Beispiel, dass in einigen Jahren im Blut eines Krebspatienten ein neues Molekül entdeckt wird, das die Krankheit möglicherweise schon in einem sehr frühen Stadium anzeigt. Ob das stimmt, können die Wissenschaftler dann anhand der eingelagerten Blutproben von anderen Krebspatienten überprüfen.
Einige Fakten zur Biomaterialbank
Getragen wird die Würzburger Biomaterialbank von der Universität und dem Universitätsklinikum. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert ihren Aufbau mit rund 7,5 Millionen Euro.
Der Startschuss für das Projekt fiel im Mai 2011. In einer Bauzeit von nur 1,5 Jahren wurde inzwischen auf dem Gelände des Universitätsklinikums ein großes Tiefkühllager für 1,2 Millionen Bioproben errichtet. Auch ein neues Speziallabor wurde in Betrieb genommen; die Einlagerung der ersten Proben soll bald beginnen, sagt Professor Roland Jahns, wissenschaftlicher Leiter der ibdw.
Tag der offenen Biobank am Klinikum
Der Bevölkerung wird die Nationale Biomaterialbank bei einem Tag der offenen Tür vorgestellt. Er findet am Samstag, 22. Juni, von 11 bis 17 Uhr am Uniklinikum auf dem Platz vor den Gebäuden A8/A9 statt. Das ist im Bereich der Parkplätze oberhalb von ZIM/ZOM an der Oberdürrbacher Straße 6.
Für die Gäste gibt es an diesem Tag Gebäudeführungen (ab 11:30 Uhr im Stundentakt, letzte Führung um 16:30 Uhr). Für Unterhaltung sorgt Radio Gong mit einer Showbühne. Dort tritt mehrmals der Gospelchor „Voices“ auf, beim Quiz „Was ist eine Biobank?“ gibt es attraktive Preise zu gewinnen.
Podiumsdiskussion über Nutzen und Risiken
Auf der Radio-Gong-Bühne beginnt um 14 Uhr eine Podiumsdiskussion mit Experten der Universität und des Klinikums. Dabei erfahren die Besucher mehr über Sinn und Zweck einer Biobank. Thema der Diskussion: „Nutzen und Risiken von Biomaterialspenden für die Spender und für die Bevölkerung.
Weitere Informationen auf der Homepage der Würzburger Biomaterial- und Datenbank: