Systemaufstellungen wirken – erste RCT-Studie zu Familien- und Organisationsaufstellungen

Das Forschungsprojekt „Rituale in Systemen: Zur Dynamik von Familien-Aufstellungen und Organisations-Aufstellungen“ wird von einem Team um Jochen Schweitzer verantwortet, Professor am Heidelberger Institut und Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Systemischen Therapie, Beratung und Familientherapie (DGSF). Es wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft im Rahmen des Sonderforschungsbereichs „Ritualdynamik“ gefördert.

An dem Projekt teilgenommen haben 208 Erwachsene. Die Wirksamkeit von dreitägigen Aufstellungsseminaren wurde nach zwei Wochen und nochmals vier Monate nach dem Seminar mit etablierten Messinstrumenten der Psychotherapieforschung eingeschätzt und verglichen mit einer Wartekontrollgruppe, deren Aufstellungsseminare vier Monate später waren. Die Auswertungen zeigen, dass bei aktiven Teilnehmern an den Seminaren (diejenigen, die ein eigenes Anliegen „aufstellen“) psychische Belastungen nach zwei Wochen signifikant vermindert sind und dass dieser Effekt auch nach vier Monaten stabil bleibt. Diese positiven Auswirkungen gelten zumindest bei erfahrenen Seminarleitern (bei der Studie waren es die Diplom-Psychologin und Psychotherapeutin Dr. Diana Drexler sowie der Arzt für Psychiatrie-Psychotherapie Dr. Gunthard Weber) und einer vorwiegend akademisch gebildeten, mit Aufstellungsarbeit vorerfahrenen und klinisch nicht überdurchschnittlich belasteten Stichprobe.

Erste Ergebnisse des Forschungsprojekts sind im aktuellen Heft der „Familiendynamik“ veröffentlicht (Jan Weinhold, Christina Hunger, Annette Bornhäuser, Jochen Schweitzer: Wirksamkeit von Systemaufstellungen: explorative Ergebnisse der Heidelberger RCT-Studie. Familiendynamik Heft 1/ 2013, S. 42-51). Weitere Auswertungen zur Zielerreichung, zum Systemerleben und zu einer 12-Monats-Katamnese werden derzeit erarbeitet.

Theorie und Methodik der Familienaufstellung gehen zurück auf die Mehrgenerationen-Perspektive der Familientherapie, auf Methoden der „Familienrekonstruktion“ und „Familienskulpturen“. In der Aufstellung werden teilnehmende Personen stellvertretend für Familien- oder Systemmitglieder räumlich zueinander „aufgestellt“.

Mehr Infos zum Forschungsprojekt: www.klinikum.uni-heidelberg.de/Projekt-Systemaufstellungen.116475.0.html

verantwortlich:
Bernhard Schorn, DGSF
Jakordenstraße 23, 50668 Köln
Fon (0221) 61 31 33 | Fax (0221) 9 77 21 94
E-Mail: schorn@dgsf.org
www.dgsf.org

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