Das Zentrum für Psychosoziale Medizin (ZPM) am Universitätsklinikum Heidelberg hat eine neue Abteilung samt Leiterin bekommen: Professor Dr. Michèle Wessa ist seit 1. Oktober 2011 dort für den Bereich „Experimentelle Psychopathologie und Bildgebung“ verantwortlich. Die ehemalige Privatdozentin am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit (ZI) in Mannheim hatte einen Ruf auf den neuen Lehrstuhl des ZPM erhalten. Schwerpunkt ihrer Arbeit ist die Erforschung unter anderem der bipolaren Störung, die auch als manisch-depressive Erkrankung bezeichnet wird. Dabei greift sie auf den neuen Magnetresonanztomographen zurück, der vor wenigen Monaten in der Kopfklinik eingeweiht wurde.
Ziel der Forschungsarbeit ist es, Veränderungen im Gehirn sichtbar zu machen, die auf die bipolare Störung zurückgehen. „Vielleicht gelingt es uns in Zukunft, erste Anzeichen bereits frühzeitig zu erkennen“, erklärt Frau Professor Wessa. Betroffene könnten dann lernen, sich auf die Erkrankung einzustellen und besser mit ihren extremen Emotionshochs und -tiefs umzugehen. Die mehrfach ausgezeichnete Wissenschaftlerin und ihre Mitarbeiter untersuchen außerdem, ob sich auch bei den Verwandten der Erkrankten Auffälligkeiten im Gehirn finden lassen.
Tätig in Forschung, Lehre und Krankenversorgung
Die 36-Jährige bleibt darüber hinaus Leiterin der Emmy Noether-Nachwuchsgruppe „Mechanismen emotionaler Verarbeitung bei bipolaren affektiven Störungen“, die sie vom Mannheimer ZI mitgebracht hat. Sie ist aber nicht nur in Forschung und Lehre aktiv, sondern auch in der Krankenversorgung: An der Universitätsklinik für Allgemeine Psychiatrie in Heidelberg leitet sie die Station „von Gebsattel“, in der Patienten mit Angst- und Zwangserkrankungen psychotherapeutisch behandelt werden.
„Das Universitätsklinikum und die Universität Heidelberg haben einen sehr guten und traditionsreichen Ruf“, schildert Professor Wessa ihre Beweggründe für den Wechsel in die Nachbarstadt. „An einem so geschichtsträchtigen Ort arbeiten zu dürfen, ist eine Ehre.“ Mit dem Interdisziplinären Zentrum für Neurowissenschaften und anderen fächerübergreifenden Einrichtungen finde sie die idealen Arbeitsvoraussetzungen und ein stimulierendes Forschungsumfeld vor. Positiver Nebeneffekt für die zweifache Mutter: Sie arbeitet in der Nähe ihrer Familie, mit der sie in einem kleinen Weinort in der Pfalz wohnt.
Professor Dr. Michèle Wessa wurde in Ludwigshafen geboren und studierte als Stipendiatin der Studienstiftung des Deutschen Volkes in Mannheim und Berlin Psychologie. 2004 schloss sie ihre Doktorarbeit am Institut für Neuropsychologie und Klinische Psychologie des ZI mit „summa cum laude“ ab. Von 2005 bis 2007 war sie im französischen Orsay am Federative Research Institute of Functional Neuroimaging in der Arbeitsgruppe „Neuroimaging in Psychiatry“ tätig, bevor sie nach Mannheim zurückkehrte und sich 2010 dort habilitierte.
Ansprechpartner für Journalisten:
Professor Dr. Michèle Wessa
Abteilung Experimentelle Psychopathologie und Bildgebung
Zentrum für Psychosoziale Medizin
Universitätsklinikum Heidelberg
Voßstraße 4
69115 Heidelberg
Tel.: 06221/56-7163
E-Mail: Michele.Wessa@med.uni-heidelberg.de
Internet:
Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät Heidelberg
Krankenversorgung, Forschung und Lehre von internationalem Rang
Das Universitätsklinikum Heidelberg ist eines der größten und renommiertesten medizinischen Zentren in Deutschland; die Medizinische Fakultät der Universität Heidelberg zählt zu den international bedeutsamen biomedizinischen Forschungseinrichtungen in Europa. Gemeinsames Ziel ist die Entwicklung neuer Therapien und ihre rasche Umsetzung für den Patienten. Klinikum und Fakultät beschäftigen rund 10.000 Mitarbeiter und sind aktiv in Ausbildung und Qualifizierung. In mehr als 50 Departments, Kliniken und Fachabteilungen mit ca. 2.000 Betten werden jährlich rund 550.000 Patienten ambulant und stationär behandelt. Derzeit studieren ca. 3.600 angehende Ärzte in Heidelberg; das Heidelberger Curriculum Medicinale (HeiCuMed) steht an der Spitze der medizinischen Ausbildungsgänge in Deutschland.
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Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Universitätsklinikums Heidelberg
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Diese Pressemitteilung ist auch online verfügbar unter
191 / 2011