Studienteilnehmer mit chronischen Rückenschmerzen gesucht

Wer unter chronischen Rückenschmerzen leidet, die trotz Behandlung bereits länger als drei Monate anhalten und nicht auf entzündliche Erkrankungen (z.B. Morbus Bechterew oder rheumatoide Arthritis), Brüche oder einen Bandscheibenvorfall zurückgehen, kann ab sofort an einer klinischen Studie der Medizinischen Universitätsklinik Heidelberg teilnehmen. Darin überprüfen Wissenschaftler die Wirksamkeit einer speziellen psychotherapeutischen Technik, die sich u.a. bereits in der Behandlung von traumatisierten Patienten bewährt hat.

Als Probanden eignen sich Frauen und Männer im Alter zwischen 25 und 70 Jahren, die im Rhein-Neckar-Raum (maximal 50 km um Heidelberg) leben und aktuell nicht in psychotherapeutischer Behandlung sind.

Die eingesetzte Technik ist die sogenannte „Eye Movement Desensitization and Reprocessing“ (EMDR)-Therapie. Bei dieser psychotherapeutischen Technik werden der Schmerz und Erinnerungen, die der Patient mit dem Rückenschmerz verbindet, besprochen und mit Augenbewegungen kombiniert. „Dies scheint Mechanismen in Gang zu setzen, durch die belastende Gedächtnisinhalte, z.B. von schmerzhaften oder emotional aufwühlenden Erlebnissen, neu verarbeitet werden. Sie führen dadurch zu emotionaler und körperlicher Entspannung sowie einer positiven Beeinflussung der Schmerzen“, erklärt Studienleiter Prof. Dr. med. Wolfgang Eich, Sektionsleiter
Integrierte Psychosomatik, Schwerpunkt Bewegungssystem an der Universitätsklinik für Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik.

Das Verfahren hat sich in der Behandlung von Patienten mit psychischem Trauma bereits bewährt. Auch bei Kopfschmerzen und Patienten mit Phantomschmerz erwies sich die EMDR-Therapie in ersten Studien als wirksam und schmerzlindernd. Diese Effekte haben sich in einer ersten Pilotstudie an der Universitätsklinik für Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik Heidelberg auch bei Patienten mit Rückenschmerzen bestätigt. „Jetzt möchten wir die Therapie einer größeren Gruppe von Menschen anbieten, um die Behandlungsmethode und ihre Wirkung genauer zu untersuchen“, so Professor Eich.

Die Probanden werden per Zufall in eine Therapie- oder in eine Vergleichsgruppe, die keine Therapie erhält, randomisiert (gelost). Die EMDR-Therapie beinhaltet zehn Einzeltermine von ca. 90 Minuten Dauer im 14-tägigen Abstand. Personen in der Vergleichsgruppe erhalten keine Therapie. Zu Beginn der Studie und am Ende werden die Teilnehmer aus Therapie- und Vergleichsgruppe untersucht, unter anderem mittels Magnetresonanztomographie (MRT). Sämtliche Untersuchungsergebnisse und Angaben fließen anonymisiert in die Studie ein. Die Studienärzte und -psychologen unterliegen der Schweigepflicht.

Anmeldung zur Studie:
Tel.: 06221 56-8219 (Bitte Nachricht auf dem Anrufbeantworter hinterlassen, wir melden uns bei Ihnen).

Internet:
Forschungsverbund LOGIN:
http://www.klinikum.uni-heidelberg.de/LOGIN_Gerhardt.129527.0.html
http://www.login-verbund.de/

Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät Heidelberg
Krankenversorgung, Forschung und Lehre von internationalem Rang

Das Universitätsklinikum Heidelberg ist eines der bedeutendsten medizinischen Zentren in Deutschland; die Medizinische Fakultät der Universität Heidelberg zählt zu den international renommierten biomedizinischen Forschungseinrichtungen in Europa. Gemeinsames Ziel ist die Entwicklung innovativer Diagnostik und Therapien sowie ihre rasche Umsetzung für den Patienten. Klinikum und Fakultät beschäftigen rund 12.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und engagieren sich in Ausbildung und Qualifizierung. In mehr als 50 klinischen Fachabteilungen mit ca. 1.900 Betten werden jährlich rund 66.000 Patienten voll- bzw. teilstationär und mehr als 1.000.000 mal Patienten ambulant behandelt. Das Heidelberger Curriculum Medicinale (HeiCuMed) steht an der Spitze der medizinischen Ausbildungsgänge in Deutschland. Derzeit studieren ca. 3.500 angehende Ärztinnen und Ärzte in Heidelberg.
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Julia Bird
Referentin Unternehmenskommunikation / Pressestelle
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