Stifterverband und Medizinischer Fakultätentag zeichnen exzellente medizinische Lehre aus

„Theorie und Praxis müssen im Medizinstudium in einem ausgewogenen Verhältnis stehen. Hierfür stehen die Preisträger aus Vorklinik und Klinik. Beide Preisträger sind in der Forschung verankert und setzten sich mit herausragendem Engagement für die Lehre auch über ihre Standorte hinaus ein”, erklärt MFT-Präsident Dieter Bitter-Suermann. „Insgesamt war die Qualität der 34 eingegangenen Bewerbungen und Nominierungen außergewönlich hoch”, lobt Arend Oetker, Präsident des Stifterverbandes: “Ich freue mich, dass der medizinspezifische Lehrpreis hilft, einen so fruchtbaren Boden zu erschließen. Die Preisträger tragen mit ihren Arbeiten zur nachhaltige Verbesserungen der Lehre in Deutschland bei.”

Bei den Preisträgern handelt es sich um Persönlichkeiten mit sehr hoher sozialer Kompetenz, die sich durch besondere Kreativität und Menschlichkeit gleichermaßen auszeichnen: Peter Dieter hat die Jury durch seine vielfältigen Projekte beeindruckt, die sie als anerkennungswürdiges „Lebenswerk” bewertet. So ist er maßgeblich an der Entwicklung des studentenfreundlichen Dresdner Reformcurriculums beteiligt gewesen. Darüber hinaus baute Peter Dieter zahlreiche globale Partnerschaften für die hochschulmedizinische Lehre auf. Durch eigene Veröffentlichungen hat der Preisträger die internationale Entwicklung der Lehre bereichert. Innerhalb Deutschlands setzt er sich seit Jahren für vergleichende Erhebungen zur Lehre im Rahmen der Landkarte Hochschulmedizin ein. Aktuell kämpft der Naturwissenschaftler für bessere Rahmenbedingungen bei Staatsexamensprüfungen in der Medizin.

Jürgen Schäfer steht mit Begeisterung für den Einsatz neuer Medien in der klinischen Ärzteausbildung als Instrument für fächerübergreifende Lehre. Er selbst setzt sich als Kardiologe, Endokrinologe und Intensivmediziner für eine stärkere Vernetzung der Inneren Medizin ein. Sein in den Medien viel beachtetes Seminar mit dem Titel „Dr. House – oder: Hätten wir den Patienten in Marburg auch geheilt” benutzt eine bekannte Fernsehserie als „Türöffner”, um Studenten der höheren klinischen Fachsemester zu erreichen. Dabei dienen die in der Dr. House-Serie recht theatralisch dargestellten Krankheitsbilder in idealer Weise als Steilvorlage zur wissenschaftlich korrekten Auseinandersetzung mit zum Teil seltenen Erkrankungen. Jürgen Schäfter legt bei den Fällen, die er anhand der Fernsehserie herausarbeitet, Wert auf fachübergreifende Team-Arbeit und eine integre Arztpersönlichkeit. Seine Arbeit hat Projekte in Gang gesetzt, die über den Standort Marburg hinaus wirken. Die öffentliche Resonanz ist so gewaltig, dass sie Grundlage für darauf aufbauende weitere Kooperationen im Sinne von Public-Private-Partnerships in der hochschulmedizischen Lehre sein werden. Aktuell tritt er für eine „Nationale Mediensammlung Medizin” ein.

In Ergänzung zum „Ars legendi-Preis für exzellente Hochschullehre“, den der Stifterverband auf Vorschlag der Hochschulrektorenkonferenz jährlich in einer anderen Disziplin verleiht, richtet sich der von MFT und Stifterverband ausgeschriebene Preis ausschließlich an herausragende und innovative Leistungen an Medizinischen Fakultäten. Die Preisträger erhalten ihre Auszeichnungen auf der festlichen Abendveranstaltung des 71. Ordentlichen Medizinischen Fakultätentages am 3. Juni 2010 in Hannover.

Ansprechpartner:
Verena Wirwohl
MFT – Medizinischer Fakultätentag der Bundesrepublik Deutschland
Alt-Moabit 96
10559 Berlin
Tel.: 030/6449 8559 -15, Fax: -11, Mobil: 0176/50197074
E-Mail: wirwohl@mft-online.de

Michael Sonnabend
Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft
Barkhovenallee 1
45239 Essen
Tel.: 0201/8401-181
E-Mail: michael.sonnabend@stifterverband.de
(idw, 05/2010)

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