Steigende Zahl an Demenzkranken stellt Krankenhäuser vor Herausforderung

Die steigende Zahl an Demenzkranken wird zur Herausforderung für Akutkrankenhäuser in Deutschland. Über die Hälfte aller Krankenhauspatienten ist heute älter als 60 Jahre. Dass ein zunehmender Teil von ihnen zusätzlich an Demenz leidet, wird bei der Aufnahme oft gar nicht erkannt. Dabei belastet die Krankenhaussituation die Betroffenen zusätzlich, da sie das fremde Umfeld nicht einordnen können. Auch für die Klinikbelegschaft bedeutet dies eine Herausforderung. Deshalb fördert die Robert Bosch Stiftung bis 2018 insgesamt drei Studienreisen zu Einrichtungen im Ausland, die mit beispielhaften Modellen die Versorgung von Menschen mit Demenz erfolgreich verbessern konnten. Verantwortlich für die Durchführung des neuen Programms „Menschen mit Demenz im Akutkrankenhaus – Internationale Studienreisen“ ist das Institut g-plus am Department für Pflegewissenschaft der Universität Witten/Herdecke.

Ab sofort können sich professionelle Akteure im Gesundheitswesen für die Teilnahme an der ersten Studienreise bewerben. Die von Fachexperten geführte Reise geht vom 4. bis zum 8. April 2016 zu ausgewählten Einrichtungen in Großbritannien.

„Etwa jedes zehnte Krankenhaus in Deutschland hat sich 2012 für unser Pilotprojekt „Menschen mit Demenz im Akutkrankenhaus“ beworben, was die Dringlichkeit des Problems deutlich macht“, sagt Dr. Bernadette Klapper, stellvertretende Leiterin des Bereichs Gesundheit und Wissenschaft der Robert Bosch Stiftung. „Inzwischen unterstützen wir zwölf Krankenhäuser in ganz Deutschland, die neue Konzepte für Patienten mit der Nebendiagnose Demenz in der Praxis umsetzen. Mit den Studienreisen wollen wir auch anderen die Möglichkeit geben, von dieser Arbeit zu profitieren. Der Blick ins Ausland eröffnet den Teilnehmern neue Perspektiven, um in Deutschland wichtige Veränderungen anzustoßen.“

Die Studienreisen richten sich an alle Personen im Gesundheitswesen, die die Versorgung von Menschen mit Demenz im Akutkrankenhaus verbessern wollen. Dazu gehören beispielsweise Pflegende, Ärzte, Angehörige therapeutischer Berufe, Sozialarbeiter oder Entscheider auf politischer Ebene. Die Robert Bosch Stiftung bezuschusst die Teilnahme mit 70 Prozent der anfallenden Kosten. Für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Krankenhäusern, die bereits an dem von der Robert Bosch Stiftung geförderten Programm „Menschen mit Demenz im Akutkrankenhaus“ teilnehmen, ist die Teilnahme kostenfrei.

„Im Zentrum jeder Studienreise steht vor allem der fachliche Austausch – und zwar in dreifacher Hinsicht: die Diskussion mit den Experten im Gastland, der Dialog mit Experten und Reiseleiter und nicht zuletzt der Austausch der Teilnehmer untereinander“, betont Prof. Dr. Elke Donath, Leiterin des Instituts g-plus. „Uns ist es wichtig, dass die Teilnehmer konkrete Antworten und Impulse für die Implementierung von Konzepten in den Klinikalltag in Deutschland bekommen“. Neben der finanziellen Förderung beinhaltet die Teilnahme an den Studienreisen daher auch Vor- und Nachbereitungsseminare zur Vertiefung der Reiseerfahrungen sowie zur Förderung des fachlichen Austauschs der Teilnehmer über die Reise hinaus.

Bewerbungen für die erste Studienreise können bis 31. Dezember 2015 beim Institut g-plus eingereicht werden.

Das detaillierte Reiseprogramm, weitere Informationen und Bewerbungsunterlagen finden Sie unter: www.g-plus.org

Beratung und Kontakt
g-plus – Zentrum im internationalen Gesundheitswesen, Alfred-Herrhausen-Straße 50, 58455 Witten
Telefon: 02302 / 926390, E-Mail: g-plus@uni-wh.de, www.g-plus.org

Über uns:
Die Universität Witten/Herdecke (UW/H) nimmt seit ihrer Gründung 1982 eine Vorreiterrolle in der deutschen Bildungslandschaft ein: Als Modelluniversität mit rund 2.100 Studierenden in den Bereichen Gesundheit, Wirtschaft und Kultur steht die UW/H für eine Reform der klassischen Alma Mater. Wissensvermittlung geht an der UW/H immer Hand in Hand mit Werteorientierung und Persönlichkeitsentwicklung.

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