Start-Up-Förderung für rheumatologische Forschungsprojekte

Dr. Silvia Capellino erhält die Start-Up-Förderung in Höhe von 40.700 € für die Erforschung der Dopamin-Signalübertragung als neuem therapeutischem Ansatz bei rheumatoider Arthritis. Dopamin ist eine Substanz der Signalübertragung im zentralen Nervensystem. Dr. Capellino und Mitarbeiter konnten jedoch zeigen, dass diese Substanz auch von Synovialzellen in entzündeten Gelenken von Patienten mit rheumatoider Arthritis produziert wird und dort direkt den Verlauf der Entzündung beeinflusst. Damit rückte Dopamin als möglicher neuer therapeutischer Angriffspunkt ins Visier der Forscher.

Dr. Capellino will nun die Wirkung des Dopamins auf Entzündung und Gelenkzerstörung an Zellen aus dem Synovium von Betroffenen mit rheumatoider Arthritis näher untersuchen. Als Kontrollgruppe werden Zellen von Patienten mit Arthrose herangezogen, bei denen sehr viel weniger Dopamin produziert wird. Die Studie soll zeigen, wie die Dopamin-Signalübertragung gezielt moduliert und so die Entzündung gehemmt werden kann.

Dr. Capellino studiert Biologie in Genua und wurde in klinischer und experimenteller Immunologie promoviert. Im Jahr 2012 habilitierte sie in experimenteller Medizin an der Medizinischen Fakultät der Universität Regensburg. Nach einem wissenschaftlichen Aufenthalt an der Johns Hopkins University in Baltimore ist sie seit Januar 2015 als Wissenschaftlerin an der Abteilung für Innere Medizin der Uni Gießen und der Abteilung für Rheumatologie und klinische Immunologie, Osteologie, Physikalische Therapie der Kerckhoff-Klinik Bad Nauheim beschäftigt.

Die Start-Up-Förderung ist als Anschubfinanzierung für neue Forschungsideen gedacht, für die man¬gels Vorarbeiten noch keine anderweitige Finanzierung beantragt werden kann. Sie soll damit die Voraussetzung für einen anschließenden DFG-Antrag oder eine vergleichbare Förderung schaffen. Die Projektanträge werden von international renommierten Gutachten hinsichtlich der Kriterien Originalität, Ziele, Methodik und Arbeitsprogramm, Chancen auf Folgefinanzierung, Qualifikation des Antrag¬stellers und wissenschaftliches Umfeld bewertet.

Die Mittel für die Start-Up-Förderung werden von der Pfizer Pharma GmbH im Rahmen eines „unconditional grant“ (das ist eine Unterstützung, die an keinerlei Bedingungen geknüpft ist) zur Verfügung gestellt. Pro Projekt können bis zu 50.000 Euro für eine Förderperiode von maximal 12 Monaten beantragt werden.

Als weltweit führendes forschendes Pharmaunternehmen setzt sich Pfizer besonders auf den Therapiegebieten Schmerz, Krebs, Impfen sowie Entzündungskrankheiten ein. In Deutschland ist Pfizer mit rund 2.000 Mitarbeitern an drei Standorten aktiv. Pfizer engagiert sich stark im Bereich der entzündlich-rheumatischen Erkrankungen und fördert die Erforschung dieses Therapiebereichs durch mehrere Forschungspreis-Programme, um die Therapie und die Versorgungssituation von Kindern und Erwach¬senen mit Rheuma zu verbessern.

Die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie e.V. (DGRh) ist mit mehr als 1.400 Mitgliedern die größte medizinische Fachgesellschaft in Deutschland im Bereich der Rheumatologie. Sie repräsentiert seit mehr als 80 Jahren die rheumatologische Wissenschaft und Forschung und deren Entwicklung in Deutschland. Als gemeinnütziger Verein arbeitet die DGRh unabhängig und ohne Verfolgung wirtschaftlicher Ziele zum Nutzen der Allgemeinheit.

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