In den vergangenen Jahren hat sich das durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Zentrum für Innovationskompetenz (ZIK) plasmatis zu einem internationalen Themenführer auf dem Gebiet der Plasmamedizin mit dem Fokus Wundheilung entwickelt. Es kombiniert Expertisen von Biochemikern, Pharmazeuten, Biologen und Physikern und befasst sich bereits seit 2009 mit der Grundlagenforschung zur Wechselwirkung physikalischer Plasmen mit lebenden Zellen und Geweben. Diese Forschung soll zukünftig durch die Nachwuchsgruppe in dem Gebiet der Plasma-Flüssigkeitswechselwirkung vertieft und detailliert untersucht werden.
Ziel der neuen Forschungsgruppe ist, die vom Plasma angeregten chemischen Prozesse in wässrigen Flüssigkeiten in ihrer Komplexität besser zu verstehen und gezielt steuern zu können. Dafür sollen auf der Basis einer Flüssigkeitsanalytik in Kombination mit Plasma- und Gasphasendiagnostik wesentliche, im Ergebnis von Plasma-Flüssigkeits-Wechselwirkungen entstehende reaktive Komponenten und deren Rolle für nachfolgende biologische Effekte identifiziert werden. Mit dem grundsätzlichen Verständnis der Plasma-Flüssigkeits-Wechselwirkung werden die wesentlichen Kenngrößen identifiziert, die für die Erzeugung des maßgeschneiderten „Cocktails“ aktiver Plasmaspezies für spezifische biologische Effekte notwendig sind. Dies ist die Voraussetzung um Plasmageräte spezifisch für die jeweiligen therapeutischen Anforderungen zu entwickeln.
In der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung für fünf Jahre geförderten zweiten Phase des ZIK plasmatis stehen Nachwuchsgruppenleiter Dr. Kristian Wende zwei Postdoktoranden, drei Doktoranden, ein Techniker und eine Koordination unterstützend zur Seite. Zudem besteht eine enge thematische und experimentelle Zusammenarbeit mit der Nachwuchsgruppe „Plasma-Redox-Effekte“, die Anfang 2016 unter der Leitung von Dr. Sander Bekeschus startete, sowie den aus den beiden Nachwuchsgruppen der ersten ZIK-Phase hervorgehenden, assoziierten Forschergruppen „Plasma-Wundheilung“ und „Plasma-Quellenkonzepte“. Dazu stehen der neuen Gruppe modernste Methoden und ein herausragendes Equipment zur Verfügung. Dr. Wende zum Projektstart: „Das ZIK plasmatis ist ein einzigartiges Projekt, denn es ermöglicht transdisziplinäre Forschung auf höchstem Niveau unter einem Dach. Ich freue mich diese Chance auf wissenschaftliche und persönliche Entwicklung durch das BMBF und das Institut bekommen zu haben und auf die anstehende Arbeit mit den kalten Plasmen.“ Das ZIK wird getragen von den beteiligten Einrichtungen: dem Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie e.V. (INP Greifswald), der Universitätsmedizin Greifswald und dem Klinikum Karlsburg. Weitere Infos: www.plasmatis.de
Ansprechpartner am ZIK plasmatis:
Dr. Kristian Wende
Nachwuchsgruppenleiter „Plasma-Flüssigkeits-Effekte“
Telefon: +49 3834 554 3923
E-Mail: plasmatis@inp-greifswald.de
Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie (INP):
Charlotte Giese
Stabsstelle / Kommunikation / Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: +49 3834 554 3897
charlotte.giese@inp-greifswald.de