(djd). Statt entspannt an der Poolbar zu sitzen, drängt es einen immer wieder aufs stille Örtchen, und beim Sightseeing muss prompt der Weg zur nächsten öffentlichen Toilette erfragt werden: Vor allem Frauen werden im Urlaub häufig von einer Blaseninfektion heimgesucht. Der Drang, ständig urinieren zu müssen, obwohl die Blase eigentlich leer scheint, ist nicht nur äußerst lästig, sondern kann bisweilen in ein sehr schmerzhaftes Brennen übergehen. Je nach Stadium der Blasenentzündung können sich Bauchkrämpfe, Rückenschmerzen und Übelkeit hinzugesellen. Höchste Alarmstufe ist angesagt, wenn sich der Urin aufgrund von Blutbeimischungen rötlich färbt. Dann sollte dringend ein Arzt aufgesucht und ein Antibiotikum eingenommen werden.
Bakterienbefall natürlich reduzieren
Gut, wenn sich beim ersten Ziehen eine natürlich-pflanzliche Hilfe im Gepäck befindet. „Eine besondere Rolle kommt hier den Cranberry-Extrakten zu“, erklärt Dr. Rainer Hartwich, Facharzt für Innere Medizin. Er untersuchte in einer aktuellen Studie an der Heinrich Mann Klinik in Bad Liebenstein die Schutzwirkung einer speziellen Kombination aus Cranberry- und Kürbiskernextrakten auf die Harnwege. Bereits nach einer dreitägigen Einnahme von „Cystorenal Cranberry plus“ (rezeptfrei in der Apotheke, Sieger Stiftung Öko-Test 2009) reduzierte sich der Bakterienbefall um rund 34 Prozent. Zur Vorbeugung kann laut dem Experten „das Präparat mindestens ein bis zwei Wochen vor einem Strandurlaub“ eingenommen werden. Auch wer unter wiederkehrenden Harnwegsinfekten leide, könne so einen „dauerhaften Schutz“ aufbauen.
Unterkühlung reizt die Blase
Warum es vorwiegend die Damenwelt erwischt, lässt sich mit der weiblichen Anatomie erklären: Frauen haben eine etwa fünfmal kürzere Harnröhre als Männer, Bakterien können daher viel leichter in die Harnblase gelangen. Gerade bei Fernreisen stresst der Klimawechsel die Immunabwehr, Keime haben leichtes Spiel. Badeferien bergen das Risiko einer Unterkühlung, die etwa entsteht, wenn der nasse Bikini zu lange auf dem Körper getragen, in kühlem Wasser geplanscht oder auf kalten Steinen gesessen wird. Auch wer zu wenig trinkt, öffnet einer bakteriellen Infektion Tür und Tor: Um Keime aus der Blase zu schwemmen, benötigt der Körper viel Flüssigkeit, die er an heißen Tagen jedoch durch Schwitzen verliert. Wer für Blasenentzündungen anfällig ist, sollte darauf achten, mindestens zwei bis drei Liter Flüssigkeit über den Tag verteilt zu trinken.