Sport ist Mord, sagt der gebräuchliche Volksmund. Was Sport stattdessen ganz unbestritten mit sich bringt, ist ein Verletzungsrisiko – und das nicht nur für den Profi. Weil sie sich beim Sport verletzt haben, müssen sich jedes Jahr Tausende im Krankenhaus stationär behandeln lassen. Eine gerissene Muskelfaser während des Fußballtrainings, ein gebrochenes Schlüsselbein beim Radfahren – im Gegensatz zu Profis verbringen Freizeitsportler oft viel Zeit damit, an ihren Verletzungen herumzudoktern.
Die gute Nachricht ist: Die Behandlungskosten übernimmt die gesetzliche (GKV) als auch die private Krankenversicherung (PKV), dies jedoch mit entscheidenden Unterschieden.
Viele Sporttreibende machen sich leider erst schlau, wenn es schon zu spät ist. Erfahren Sie in diesem Artikel welche Versicherungen sinnvoll sind, mehr zu Leistungen der Krankenversicherung und wie sie Verletzungen beim Sport vorbeugen.
Welche Versicherung zahlt bei Sportunfällen?
Oft ist nach einem Sportunfall mehr als nur eine Versicherungsgesellschaft beteiligt, um sicherzustellen, dass die versicherte Person nicht in finanzieller Hinsicht belastet wird. Dabei sind die Aufgaben klar verteilt.
Die Krankenversicherung
Die gesetzliche als auch die private Krankenversicherung übernimmt im Falle eines Sportunfalls die Kosten für die medizinische Versorgung, die Krankenhausbehandlung und medizinisch notwendige Rehabilitationsmaßnahmen. Jedoch gibt es hier entscheidende Unterschiede, die weiter unten beschrieben werden.
Die Haftpflichtversicherung
Wenn schwere Sportunfälle von Dritten verursacht werden, zahlt wahrscheinlich die Haftpflichtversicherung des “Täters”. Bei einem übertriebenen Foul oder einer sogenannten Tätlichkeit ist dies der Fall.
Die Berufsunfähigkeitsversicherung
Diese Versicherung deckt ein breites Schutzspektrum für Opfer von Unfällen und Krankheiten ab, die nicht mehr arbeiten können. Die Leistungen können auch in Anspruch genommen werden, wenn Sie sich beim Sportreiben so stark verletzen, dass Sie berufsunfähig werden.
Die Sportunfallversicherung Ihres Vereins
Wenn Sie während des Trainings, Wettkampfs oder einer anderen sportlichen Aktivität in einem Sportverein einen Unfall haben, zahlt normalerweise die Gruppenunfallversicherung des Clubs. Dies gilt auch, wenn Ihnen auf dem Weg zum oder vom Training oder anderen Vereinsaktivitäten etwas zustößt.
Die gesetzliche Unfallversicherung
Die gesetzliche Unfallversicherung deckt die Kosten für Behandlung und Rehabilitation ab, wenn ein Kind sich in der Schule beim Sport verletzt oder wenn Sie beispielsweise bei einem Unternehmenssportereignis einen schweren Sturz erleiden und Blessuren davontragen.
Die private Unfallversicherung
Insbesondere im Falle einer Invalidität – egal ob durch einen Unfall im Haushalt oder eine Verletzung beim Sport – hier können hohe Kosten auf Sie zukommen. Möglicherweise bekommen Sie eine Prothese, Ihr Zuhause muss umgebaut werden oder Sie benötigen nun ein spezielles Fahrzeug. Die private Unfallversicherung hilft mit der Auszahlung des vereinbarten Kapitalbetrags.
Vorteile einer PKV bei einer Sportverletzung
Kostenübernahme alternativer Heilmethoden:
Naturheilmethoden und alternative Heilmethoden sind weitestgehend aus dem Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen gestrichen. Gerade in Hinblick auf Sportverletzung kann aber der Einsatz einer Bioresonanz- oder Eigenbluttherapie von Nutzen sein. Wenn Sie also auf Naturheilverfahren oder andere alternative Heilmethoden nach Sportverletzungen durch einen Heilpraktiker nicht verzichten wollen, sollten Sie über den Abschluss einer PKV nachdenken.
Krankentagegeld:
Der Baustein “Krankentagegeld” gilt in der PKV als Lohnfortzahlung im Krankheitsfall. Individuell auf Ihre Bedürfnisse und Wünsche zugeschnitten wird das Krankentagegeld ausgezahlt. Sie entscheiden bei Vertragsabschluss, ab welchem Tag der Krankheit die Zahlung startet und wie viel sie täglich erhalten möchten. Den jedoch größten Vorteil ergibt sich aus der Versteuerung. Das Krankentagegeld (PKV) ist vollkommen steuerfrei und muss im Gegensatz zum Krankengeld (GKV) nicht versteuert werden.
Krankenhaustagegeld:
Je nach Tarifoption ist ein Krankenhaustagegeld bei einer PKV enthalten. Bei medizinisch-notwendigen Aufenthalten im Krankenhaus, beispielsweise nach einer schweren Sportverletzung, wird pro Tag ein vertraglich fixierter Geldbetrag gezahlt – das Krankenhaustagegeld. Das ausgezahlte Geld können Sie nach eigenem Belieben frei einsetzen.
Keine Zuzahlung:
Im Falle einer Sportverletzung müssen Sie damit rechnen, teure Medikamente verschrieben zu bekommen. Zudem sind Sie vielleicht auf Hilfsmittel (Orthesen) oder Heilmittel (Massagen) angewiesen. Die Kosten hierfür übernimmt der Versicherer ohne Zuzahlung vonseiten des Privatpatienten.
Freie Wahl des Arztes und des Krankenhauses:
Manchmal ist es sinnig, sich in eine Spezialklinik für Sportmedizin einliefern zu lassen oder die Meinung eines Spezialisten einzuholen. Versicherte einer PKV müssen sich im Vergleich zu Kassenpatienten nicht in das nächstgelegene geeignete Krankenhaus begeben, sondern können die Klinik und die Fachärzte frei wählen (Quelle: Finanzen.de)
Vermeiden von Sportverletzungen
Vorsicht ist besser als Nachsicht, befolgen Sie die folgenden Tipps, um ernsthafte Verletzungsrisiken im Sport zu vermeiden.
- Helm ist wichtig
Tragen Sie bei allen Aktivitäten, bei denen Sie stürzen könnten, einen Helm. Er kann Leben retten und/oder Folgen durch Verletzungen abmildern. Moderne Modelle setzen auch auf Ästhetik. - Nutzen Sie Schutzkleidung
In einigen Sportarten ist das Risiko, Ellenbogen, Handgelenke oder Knie zu verletzen, besonders hoch, zum Beispiel auf dem Skateboard oder beim Inlineskaten. Nutzen Sie Protektoren und andere Schutzkleidung. - Kein Risiko eingehen
No risk, no fun? Die Phrase klingt vielleicht aufregend, aber sie stimmt nicht. Sport macht auch Spaß, wenn Sie sich nicht jeder Gefahr aussetzen. - Dehnen, Stretching, Aufwärmen
Eiskalt von 0 auf 100? Dies ist keine gute Idee, wenn Sie während des Trainings gesund bleiben möchten. Wärmen Sie sich immer gut auf, bereiten Sie Ihren Körper auf die Belastung vor, z. B. durch Stretch- und Dehnübungen. - Wind und Wetter im Auge behalten
Wer im Freien Sport treibt, sollte die Wettervorhersage beachten: Nähert sich Nebel, Sturm, Hagel oder Gewitter? Gut zu wissen, bevor man sich zum Wandern, auf dem Pferd oder zum Rad- bzw. Skifahren bereit macht.