Spanische Ärzte bereichern die deutsche Gesundheitsversorgung

Lipodystrophie, Schmerzstörung, Herzerkrankungen, Hämophilie A

Die Situation der gesundheitlichen Versorgung in Deutschland ist eigentlich paradox: es gibt so viele Ärzte wie nie zuvor, dennoch herrscht in vielen Regionen akuter Ärztemangel. Während im Jahr 1990 nur rund 237.700 Mediziner registriert waren, stieg die Zahl bis 2014 auf knapp über 365.000 an. Vor allem Fachärzte sind Mangelware, wohnt man in einer kleineren Gemeinde abseits einer Großstadt, muss man unter Umständen eine mehrstündige Fahrzeit für den Arztbesuch in Kauf nehmen. Noch dazu verlängern sich die Wartezeiten auf einen Termin ständig, bei Fachärzten dauert es oft mehrere Wochen, bis man endlich fachärztliche Hilfe in Anspruch nehmen kann. Ist es dann soweit, muss man noch dazu in den Wartezimmern manchmal mehrere Stunden warten, bis man aufgerufen wird. Warum verschlechtert sich die ärztliche Versorgung? Einerseits haben auch Mediziner die Bedeutung von „Work Life Balance“ erkannt. Sie wollen nicht bis in die späten Abendstunden arbeiten, sondern setzen auf bessere Vereinbarkeit zwischen Freizeit, Beruf und Familie. Anderseits steigt der Anteil der älteren Menschen in der Bevölkerung stetig an. Senioren nehmen aufgrund verschiedener gesundheitlicher Probleme mehr ärztliche Hilfe in Anspruch als junge Menschen. Obwohl Medizin in Deutschland ein äußerst beliebter Studienzweig ist, kann der Bedarf an Fachkräften kaum gedeckt werden. Aus diesem Grund schreiben viele Kliniken und Gemeinden ihre Stellen international aus und suchen gezielt nach Ärzten aus dem Ausland, die bereit sind in Deutschland zu praktizieren. Die Ärztevermittlung hat sich darauf spezialisiert, kompetente Mediziner aus Spanien nach Deutschland zu bringen. Laut aktuellen Prognosen wird sich die Situation für Patienten in Zukunft übrigens weiter verschlechtern, wenn nicht mehr Mediziner aus dem Ausland angeworben werden. Das durchschnittliche Alter der praktizierenden Ärzte steigt jährlich an. Gehen zum Beispiel Allgemeinmediziner in kleinen Gemeinden in Pension, ist es oft sehr schwer, einen geeigneten Nachfolger zu finden.

Warum sind spanische Mediziner besonders gut für den deutschen Markt geeignet?

Wer in Spanien als Arzt arbeiten möchte, hat eine fundierte Ausbildung hinter sich. Das Medizinstudium dauert hier ganze sechs Jahre. Wer das Zertifikat „grado en medicina“ erworben hat, saß rund 9.000 Stunden auf der Universität. Damit liegt die Ausbildung in Spanien auf demselben Niveau wie in Deutschland. Während der ersten beiden Studienjahre werden allgemeine Kenntnisse aus den Bereichen der Anatomie, Biologie, Statistik, Psychologie und Medizingeschichte vermittelt. Bereits sehr früh während der Studienzeit kommen die angehenden Ärzte mit Patienten in Kontakt. Im Studienplan sind zahlreiche Praktika in Krankenhäusern vorgesehen. Besonderes Augenmerk wird auf die Entwicklung eines positiven Arzt-Patienten Verhältnis gelegt. Die Personalberatung Gesundheitswesen vermittelt gezielt Ärzte mit fundierten Deutschkenntnissen. Während des Medizinstudiums ist der Erwerb von Fremdsprachenkenntnissen fixer Bestandteil. Viele junge Ärzte aus Spanien sind bereit, zumindest für einige Jahre ins Ausland zu gehen. In ihrem Heimatland herrscht seit einigen Jahren eine Wirtschaftskrise. Zwar werden in Spanien natürlich auch Ärzte benötigt, jedoch ist das Einkommensniveau in Deutschland deutlich höher. Da Spanien genauso wie Deutschland Mitglied der Europäischen Union ist, erfolgt die Anerkennung der beruflichen Qualifikation nach EU Richtlinie. Diese schreibt vor, dass Ärzte mit einer mit dem deutschen Medizinstudium vergleichbaren Ausbildung ohne zusätzliche Prüfungen anerkannt werden. Ausländische Mediziner müssen allerdings ihre Sprachkenntnisse nachweisen. Voraussetzung ist ein Sprachzertifikat auf dem Niveau B2, für die medizinische Fachsprache muss ein C1 Zertifikat nachgewiesen werden. Hat man diese Prüfungen nicht bereits in Spanien abgelegt, kann man bei der Ärztekammer einen Patientenkommunikationstest ablegen. Nicht zu vergessen ist die besondere Mentalität, Spanier sind als freundliche Menschen bekannt. Diese Eigenschaft kommt jedem Patienten zu Gute, der von einem spanischen Arzt behandelt wird.

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