Das Wissenschaftlerteam um Dr. Heide Götze und Prof. Dr. Anja Mehnert im Department für Psychische Gesundheit des Universitätsklinikums Leipzig betont, dass Patienten mit einer hämatologischen Krebserkrankung einer hohen Symptombelastung durch besonders invasive und toxische Behandlungen ausgesetzt sind. Deshalb ist die Untersuchung von Langzeit- und Spätfolgen hier besonders relevant.
Erfreulicherweise können Krebserkrankungen heute immer besser behandelt werden. Zusammen mit der gestiegenen Lebenserwartung gibt es daher immer mehr Menschen, die nach einer Krebserkrankung noch lange leben. Diese Entwicklung führt aber auch zu neuen Herausforderungen in Gesundheitsversorgung und Rehabilitation sowie zu wachsenden Unterstützungsbedürfnissen bei den Patienten. „Bislang wissen wir noch zu wenig über die körperlichen und psychosozialen Langzeit- und Spätfolgen der Erkrankung und in welchem Ausmaß sie den Alltag der Patienten beeinträchtigen“, so Anja Mehnert, Leiterin der Abteilung Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie. Forschungsarbeiten in diese Richtung sind bisher rar.
Vor diesem Hintergrund will die Studie auch klären, welcher Einfluss auf die seelische Gesundheit, Erschöpfung und Lebensqualität besteht. Dazu sollen 1000 Menschen schriftlich befragt werden, die innerhalb der letzten 15 Jahre an Blutkrebs erkrankten. Die Wissenschaftler interessiert weiterhin, welche medizinischen und psychosozialen Versorgungsangebote die Patienten in Anspruch nehmen und wie zufrieden sie mit der erhaltenen Unterstützung sind. Ziel ist es, eine möglichst optimale, bedarfsgerechte Behandlung und Betreuung herauszuarbeiten. „Wir wollen herausfinden, wodurch die Gesundheit nach solch einer Krebserkrankung gestärkt werden kann und damit einen Beitrag zur Verbesserung von Lebensqualität und -zufriedenheit leisten. Es ist großartig, dass die José Carreras Leukämie-Stiftung unser Vorhaben unterstützt“, so Projektleiterin Götze.