Effektivität und Verträglichkeit von Sorafenib beim Leberzellkarzinom im klinischen Alltag bestätigt

Mit Zulassung des oralen Tyrosin-Kinase-Inhibitors (TKI) Sorafenib zur Behandlung des Leberzellkarzinoms (HCC) von der EMA Ende 2007, gibt es die erste wirksame systemische Therapie, die einen signifikanten Überlebensvorteil von 10,7 Monaten bei Patienten mit fortgeschrittenem Leberzellkarzinom (HCC) versus 7,9 Monaten im Placebo-Arm (HR 0,69 [95% KI 0,55-0,87] p<0,001) in der SHARP Zulassungsstudie gezeigt hat (3). Die meisten Nebenwirkungen waren vom Schweregrad 1 und 2 und mit symptomatischer Behandlung zu bewältigen. HCC Patienten aus Asien, bei denen die Inzidenz des Leberzellkarzinoms aufgrund von HBV Infektionen deutlich erhöht ist, profitieren von der Sorafenib-Therapie bei einer konsistenten Reduktion des Mortalitätsrisikos um 32% (HR 0,68 [95% KI 0,50-0,93] p=0,014) (4). Daher wird in allen europäischen und internationalen Therapieleitlinien (wie z. B. AASLD, EASL-EORTC, ESMO) die Therapie des fortgeschrittenen Leberzellkarzinoms mit Sorafenib als einzige systemische Therapie und mit höchstem Evidenz- und Empfehlungsgrad empfohlen.

Wirksamkeit von Sorafenib als Monotherapie im Vergleich mit anderen Tyrosinkinase-Inhibitoren bestätig

Die Wirksamkeit von Sorafenib als Monotherapie hat sich auch im direkten Vergleich mit drei anderen Tyrosinkinase-Inhibitoren in klinischen Phase-III-Studien mit einem medianen Überleben von 9,8, 9,9 und 10,2 Monaten (5-7) bestätigt. Die Kombination von Sorafenib mit Erlotinib (8) hat in einer klinisch randomisierten Studie keine Verbesserung des Gesamtüberlebens gezeigt, jedoch im Sorafenib-Monotherapie-Arm konsistent das Gesamtüberleben der Patienten auf 9,5 Monate erhalten.

In über 30 Jahren HCC-Therapie und über 100 durchgeführten klinischen Studien (1, 9-11) zum HCC ist Sorafenib (Nexavar®) die einzige Substanz, mit der eine signifikante Verbesserung des Gesamtüberlebens in Phase III beim fortgeschrittenen HCC erreicht wird. Somit bleibt Nexavar die erste und einzige systemische Therapie beim Leberzellkarzinom.

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Therapiesicherheit im klinischen Alltag

Die inzwischen fünfjährige Erfahrung spiegelt sich im klinischen Alltag in der Therapiesicherheit wider (12). Dank wirksamer Prophylaxe-Maßnahmen und Interventionen im Therapieverlauf lassen sich die Nebenwirkungen dieser systemischen Therapie gut kontrollieren. Bisherige Auswertungen einer nicht-interventionellen Studie in Deutschland und Österreich mit 618 HCC Patienten unter Nexavar-Therapie belegen im Median ein Gesamtüberleben von 14,5 Monaten im fortgeschrittenen Stadium und 19,6 Monaten im intermediären Stadium. Die Erfahrung im klinischen Alltag bestätigt nicht nur die Effektivität und Verträglichkeit der klinischen Phase-III-Studien im fortgeschrittenen, sondern auch im intermediären HCC Stadium, in welchem die transarterielle Chemoembolisation (TACE) als Standard-Therapie gilt. Bei Patienten mit intermediären HCC, deren Tumorerkrankung unter der lokoregionären Therapie progredient ist oder solchen, die für eine solche Behandlung ungeeignet sind, wird Nexavar gemäß Therapieleitlinien empfohlen.

Derzeit laufende Phase-II-/III-Studien überprüfen die Sicherheit und Wirksamkeit von Nexavar in der adjuvanten Therapie, um die Rezidivrate nach Resektion, lokaler Ablation und Lebertransplantation zu senken.

Leberkarzinom in Deutschland

In Deutschland erkranken jährlich ungefähr 7.500 Menschen am Leberzellkarzinom, weltweit treten mehr als 500.000 Neuerkrankungen auf (1). Männer sind häufiger betroffen als Frauen. Bedingt durch die Zunahme von Leberschädigungen durch HCV Infektionen, NASH oder übermäßigen Alkoholkonsum, ist die Inzidenz des Leberzellkarzinoms weltweit steigend (2). Die häufig späte Diagnose des Leberzellkarzinoms in bereits fortgeschrittenen Stadien schränkt die Heilungschancen stark ein und führt zu einer hohen Sterblichkeitsrate.

Literaturhinweise:

  1. Quelle Deutsche Krebs Gesellschaft
    http://www.krebsgesellschaft.de/pat_ka_leberkrebs_definition,108028.html
  2. Trojan et al. Dts Ärzteblatt 2007
  3. Llovet JM et al. Lancet 2003; 362: 1907-1917.
  4. Cheng AL et al. Lancet Oncol 2009; 10: 25-34.
  5. Cainap C et al. ASCO GI 2013
  6. Johnsson P et al. AASLD 2012
  7. Cheng A et al. ASCO 2011
  8. Zhu AX et al. ESMO 2012
  9. Lopez PM et al. Aliment Pharmacol Ther. 2006;23(11):1535-47.
  10. Salhab M et al. J Cancer Res Ther. 2011
  11. http://clinicaltrials.gov
  12. Ganten T et al. ESMO 2012
  13. Pre-Briefing and Symposium
    Bayer Oncology – Today and Tomorrow
    Bayer HealthCare Deutschland
    Essen 18.04.2013
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