Kreuzschmerzen, Bandscheibenvorfall, Wirbelsäulenschmerzen oder Hexenschuss – Rückenschmerzen haben alle Menschen irgendwann mindestens ein Mal in ihrem Leben. Dabei kann das Drücken, Stechen, Zwicken oder Ziehen zuweilen sehr unangenehm sein. Gelegentliche Rückenschmerzen lassen sich häufig mit einigen Hilfsmitteln sehr gut lindern. Dauern die Rückenleiden jedoch länger an, sprechen Experten von chronischen Rückenproblemen. Um auch diesen Schmerzen beizukommen, können einige Tipps helfen.
Wie lassen sich Rückenschmerzen effektiv im Alltag lindern?
Viele Rückenprobleme rühren von einer schwachen Rückenmuskulatur. Sind die Muskeln nicht in der Lage, den Rücken zu stützen, kann das schwerwiegende Folgen haben. Der Rücken reagiert mit Verspannung und oftmals auch mit Schmerzen.
Bewegung und regelmäßiger Sport können dieses Leid minimieren. Wichtig ist, sich nicht in eine sogenannte Schonhaltung zu begeben. Diese Prämisse kann das Rückenproblem nicht lösen, sondern durchaus verschlechtern.
Dabei ist es nötig, dass Patienten mit Rückenschmerzen anfangs nicht zu viel verlangen. Besser ist es, den Körper langsam an die Trainingseinheiten zu gewöhnen. Am besten eignen sich leichte Sportarten wie Wandern, Nordic Walking, Radfahren oder Schwimmen. Diese Aktivitäten sind ideal für den Einstieg geeignet und unterstützen sanft verschiedene Muskelgruppen.
Tipp: Wer wenig Zeit zum Sporttreiben hat, kann auch einfache Tipps im Alltag umsetzen. Das Steigen von Treppen anstatt mit dem Fahrstuhl zu fahren, kann bereits hilfreich sein. Auch ein kleiner Spaziergang während der Mittagspause schafft Linderung.
Was ist bei starken Rückenschmerzen zu tun?
Werden die Rückenschmerzen unerträglich, kann Krankengymnastik und der Besuch in einer Rückenschule sinnvoll sein. Hier hilft ein Spezialist für Rückenschmerzen bei unterschiedlichen Rückenproblemen weiter und gibt Hilfestellung. Er steht zudem bei Fragen zur Verfügung und stellt außerdem sinnvolle Übungen vor. Diese Übungen sind für verschiedene Rückenpunkte und stützende Muskelpartien wichtig. So lassen sich allmählich Schmerzen im Rückenbereich behandeln.
Es ist jedoch maßgeblich, die Trainingseinheiten ernst zu nehmen. Mit der Teilnahme an der Rückenschule ein oder zwei Mal in der Woche lassen sich Rückenschmerzen nicht komplett lösen. Auch die Ausübung in der Freizeit und nach Feierabend ist wichtig, um dem Rückenleiden beizukommen.
Die Krankengymnastik und Rückenschule gilt als Prävention zur Rückenbehandlung. Die Übungen können anschließend auch nach der Teilnahme an verschiedenen Sitzungen weiter genutzt werden. Sie kräftigen die Muskeln, sorgen für Entspannung und unterstützen die Muskelmobilisierung. Wer durchhält und die Übungen regelmäßig vollzieht, kann von einem besseren Körpergefühl und weniger Rückenschmerzen profitieren.
Gute Übungen allein reichen nicht aus
Doch nicht nur vorteilhafte Rückengymnastik und spezielle Übungen sind hilfreich im Kampf gegen Rückenleiden. Auch eine gute Matratze und ein vorteilhafter Arbeitsplatz unterstützen die Rückenmuskulatur.
Vor allem auf eine hochwertige Matratze ist viel wert zu legen. Wir verbringen nämlich ungefähr ein Drittel unseres Lebens im Bett. Ist die Bettauflage jedoch nicht wohltuend, stehen wir schon am Morgen mit unsäglichen Rückenschmerzen auf. Die Folge ist ein Tag voller Leid und Abgeschlagenheit.
Um den Rücken zu schonen, ist eine passende Matratze nötig, die auf die individuellen Bedürfnisse zugeschnitten ist. Denn: Während des Schlafs versucht sich unsere Muskulatur zu erholen und zu regenerieren. Ist der Rücken jedoch aufgrund einer schlechten Schlafunterlage damit beschäftigt, Fehlstellungen zu korrigieren, ist eine Regeneration nicht möglich. Deshalb ist auf eine Matratze zu achten, die muskuläre Partien unterstützt. Durchgelegene und nicht passende Matratzen sind daher schnellstmöglich auszuwechseln, um nachhaltige Rückenschäden zu vermeiden.
Tagsüber kommt der Rücken häufig auch nicht zur Ruhe. Im Arbeitsalltag muss er mit schlechten Bürostühlen zurechtkommen. Dabei ist die Lösung zum Greifen nahe: Ein guter Bürostuhl mit optimaler Rückenlehne, welche der natürlichen Wirbelsäulenkrümmung nachempfunden ist, reicht bereits aus. Kommt noch eine Lordosenstütze hinzu, lassen sich Rückenschmerzen bestens vorbeugen. Diese Maßgaben entlasten die Wirbelsäule und sorgen für eine gute Haltung.
Was kann ich gegen akute Rückenschmerzen tun?
Wenn jede Bewegung schmerzt, ist die Lebensqualität durchaus getrübt. Doch auch in diesem Rahmen sollten leichte Rückenübungen ausgeübt werden. Die Rückenschmerzen sind schließlich ein Signal, dass der Rücken verschiedene Haltungen nicht mehr kompensieren kann.
Halten die Beschwerden an, lassen sich diese oftmals bereits mit wenigen Hilfsmitteln behandeln. Den meisten Betroffenen helfen Wärme- und Kältetherapien weiter. Eine Salbe, die Essenzen aus Lavendelöl oder Teufelskralle enthält, schafft meistens eine erste Linderung. Auch ein angenehmes Bad oder das Auflegen einer Wärmflasche sowie eines Körnerkissens kann Abhilfe schaffen.
Einige reagieren jedoch empfindlich auf Wärme und sind mit dieser Behandlungsart unzufrieden. In diesen Fällen kann Kälte sinnvoller sein. Ein Küchentuch mit zerstoßenen Eiswürfeln kann ebenso Schmerzen lösen. Sollten jedoch alle Maßnahme nichts bringen, sind Medikamente ratsam. Diese sind jedoch nur für einen gewissen Zeitraum vorgesehen. Helfen alle Mittel nicht weiter, ist ein Besuch beim Arzt unumgänglich.
Wie sieht die Untersuchung beim Arzt aus?
Beim Arztbesuch wird in einem Vorgespräch über das Leiden und die Symptome gesprochen. Auch eine Untersuchung kann nötig sein. Lässt sich keine Diagnose stellen, ist eine bildgebende Diagnostik nötig. Diese Hilfsmaßnahme ermöglicht eine visuelle Darstellung im medizinischen Rahmen. Mit technischen Instrumenten lassen sich Bilddaten von menschlichen Organen oder Strukturen aufnehmen. Zu diesen Hilfsmitteln zählen unter anderem
- Röntgen
- Computertomografie
- Angiografie
- Magnetresonanztomografie
- Spektrografie
sowie andere Maßnahmen. Anhand dieser Aufnahme kann der Arzt nun eine Diagnose stellen, Medikamente oder Krankengymnastik verschreiben und somit Linderung für den Patienten ermöglichen.
Was ist nach dem Arzttermin wichtig?
Um die Rückenschmerzen zu lindern, sind die Rezepte und Maßnahmen vom Arzt ernst zu nehmen. Wichtig ist außerdem, den Rücken bei allen Bewegungen zu schützen. Dazu zählt mitunter das richtige Tragen sowie Heben von Gegenständen, Lebensmitteln, Möbeln und vieles mehr.
Hierfür ist mit geradem Rücken in die Knie zu gehen. Das ist nicht nur für das Bücken essenziell, sondern auch für das richtige Heben von Lasten. Die Beine sind hüftbreit aufzustellen und die Last dicht am Körper aufzunehmen. Mit einem aufrechten Rücken ist die Kraft aus den Beinen zu nutzen, um sich gerade wieder aufzustellen.
Es kann ebenfalls bedeutsam sein, die Lasten zu reduzieren. Das ist nicht nur für das Heben und Tragen von Gegenständen interessant, sondern kann auch das eigene Körpergewicht betreffen. Schon ein paar Kilo weniger entlasten den Rücken. Doch auch der Organismus profitiert von der Gewichtsabnahme. Das Herz kann leichter arbeiten, die Durchblutung fließt vorteilhafter und die Gelenke werden geschont.
Wer an Übergewicht leidet, schadet seinem Körper. Vor allem Bandscheiben und Wirbelsäule müssen tagtäglich Höchstleistungen erbringen. Wenn sie jedoch die Arbeit nicht mehr bewerkstelligen können, keimen Rückenschmerzen auf, die mit der Zeit immer schmerzhafter ausfallen.
Eine ausgewogene Ernährung kann auch gegen Rückenbeschwerden helfen
Um Gewicht zu reduzieren ist eine gesunde und ausgewogene Ernährung interessant. Diese wirkt sich nicht nur auf das Körpergewicht aus, sondern stärkt auch Knochen nebst Muskeln. Betroffene sollten viel trinken und mindestens zwei Liter Flüssigkeit pro Tag zu sich nehmen. Hierzu zählen ungesüßte Tees, Saftschorlen und natürlich Wasser.
Pflanzliche Öle wie Raps- und Olivenöl, frischer Fisch und fettarme Fleischsorten bilden eine gute Basis für die täglichen Mahlzeiten. Diese Lebensmittel sollten von reichlich Obst und Gemüse begleitet werden. Wenig Alkohol, ausreichend Kalzium aus Käse- sowie Milchprodukten und Magnesium, das in grünen Gemüsesorten enthalten ist, runden die Ernährung schließlich ab. Zucker sollte nur in Maßen genossen werden, sind sie schließlich oft für das Übergewicht verantwortlich.