Sicherheit ohne Notrufknopf: FZI-Ausgründung easierLife bringt Assistenztechnik für Leben im Alter

Karlsruhe, 09. September 2014 – Die Sensoren, die bei dem neuen Assistenzsystem easierLife den herkömmlichen Hausnotrufknopf ersetzen, wurden in Forschungsprojekten des FZI Forschungszentrum Informatik und seiner Partner aus der Gesundheitswirtschaft bereits in rund 100 Haushalten erfolgreich getestet. Nun wagen vier an der Forschung beteiligte junge Wissenschaftler – Sebastian Chiriac, Christian Reichelt, Natalie Röll und Dr. Jochen Zimmermann – mit diesem System den Sprung in die freie Wirtschaft. Sie bringen die innovative Assistenztechnik, die älteren und behinderten Menschen mehr Sicherheit beim selbstständigen Führen des eigenen Haushaltes bietet, mit dem neu gegründeten Unternehmen easierLife () auf den Markt.

„Ausgründungen auf Basis von Forschungsergebnissen sind ein wichtiges Transferinstrument, um IT-Innovationen in die praktische Anwendung zu bringen und zu kommerziellem Erfolg zu führen“, erklärt FZI-Vorstand Michael Flor. Für bahnbrechende Innovationen und neue Geschäftsmodelle, so der Forschungsmanager, sei dies oft sogar der einzige erfolgversprechende Weg, um gegen die Skepsis etablierter Unternehmen die Marktchancen einer besonders innovativen Idee auszuloten.

Die vor 30 Jahren für Informatik-Anwendungsforschung und Technologietransfer gegründete Einrichtung motiviert Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem Haus, im Rahmen von Förderprogrammen wie EXIST und Junge Innovatoren Unternehmen zu gründen. Das FZI überträgt ihnen die für die rechtmäßige Verwertung der Forschungsergebnisse notwendigen Rechte und unterstützt sie aktiv beim Einstieg in den Markt. Für eine begrenzte Zeit dürfen die jungen Unternehmer die Räume und die technische Infrastruktur der Einrichtung weiter nutzen. Direktoren und Mitarbeiter des FZI beraten sie als Mentoren bei der technischen und betriebswirtschaftlichen Entwicklung. Die neue Firma wird zudem in die Außenkommunikation des FZI wie Messeauftritte und Pressearbeit eingebunden. Auf diese Weise hat das FZI bereits die Gründung von mehr als 30 Firmen begleitet.

Das System und seine Anwendung:

Das Assistenzsystem easierLife besteht aus je einem Kontakt- und Bewegungssensor, die in der Wohnung angebracht beispielsweise registrieren, ob sich die Bewohner nicht wie üblich bewegen, also eine Inaktivität vorliegt, die Haustür offen stehen geblieben ist oder die älteren Angehörigen nicht wie vorgesehen heimgekehrt sind. Die Installation und die Handhabung der Assistenztechnik sind einfach: Die Anbringung der drahtlosen Sensoren erfordert keine speziellen Kenntnisse und für die Basisstation reicht eine normale Steckdose. Die Sensoren kommunizieren mit der Basisstation, die ihrerseits zugriffsberechtige Smartphones und Tablets über eine App mit Informationen versorgt. Die easierLife-App (für Android- oder Apple-Betriebssystem) verbindet sich automatisch mit der Basisstation. Aus den Sensorinformationen, die in Textinformationen umgewandelt werden, lässt sich ablesen, ob alles in Ordnung ist, oder Unregelmäßigkeiten auftreten. Stimmt etwas nicht, lösen sie automatisch eine Benachrichtigung oder einen Notruf aus. Sowohl Angehörige, als auch Pflegedienste können auf Basis dieser Informationen präventiv auf sich abzeichnende Gefahrenlagen oder Gesundheitsveränderungen reagieren. Welche Personen Informationen bekommen und welche Informationen die einzelnen Berechtigten sehen sollen, lässt sich detailliert einstellen. Verschlüsselung nach dem auch für Online-Banking üblichen SSL-Standard und Zugriffschutz sichern die Daten vor unbefugtem Auslesen. So kann die Privatsphäre gewährleistet und trotzdem maximale Sicherheit geboten werden.

Die neue Assistenztechnik wird auf der Webseite von easierLife ausführlich vorgestellt.

Terminhinweis für die Presse

Am 28. und 29. Januar 2015 feiert das FZI mit einem Festakt und einer Fachkonferenz sein 30-jähriges Bestehen. Am 29. Januar haben Medienvertreter Gelegenheit, das FZI House of Living Labs zu besichtigen. Bei Interesse bitten wir um Anmeldung bei Johanna Häs.

Weitere Informationen

FZI Forschungszentrum Informatik
Haid-und-Neu-Str. 10-14, 76131 Karlsruhe
Ansprechpartnerin: Johanna Häs, FZI Corporate Communications and Media
Telefon: +49 721 9654-904
E-Mail: haes@fzi.de
Internet: www.fzi.de

Über das FZI Forschungszentrum Informatik

Das FZI Forschungszentrum Informatik am Karlsruher Institut für Technologie ist eine gemeinnützige Einrichtung für Informatik-Anwendungsforschung und Technologietransfer. Es bringt die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse der Informationstechnologie in Unternehmen und öffentliche Einrich-tungen und qualifiziert junge Menschen für eine akademische und wirtschaftliche Karriere oder den Sprung in die Selbstständigkeit. Geführt von Professoren verschiedener Fakultäten entwickeln die Forschungsgruppen am FZI interdisziplinär für ihre Auftraggeber Konzepte, Software-, Hardware- und Systemlösungen und setzen die gefundenen Lösungen prototypisch um. Mit dem FZI House of Living Labs steht eine einzigartige Forschungsumgebung für die Anwendungsforschung bereit.
Das FZI ist mit einer Außenstelle in Berlin vertreten.

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