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Potenzstörungen – Goldene Regeln
Eine erektile Dysfunktion – Abkürzung ED, auch Erektionsstörung genannt kann unterschiedliche Ursachen haben. Eine Potenzstörung kann für den Betroffenden sehr schwer sein. Wir klären die Ursachen, nennen Hausmittel und Medikamente gegen die Potenzstörung. Die Zahl der Potenzstörungen, Zeugungsunfähigkeit oder Prostatakrebs steigt weiter an.
Potenzstörung – 10 Fragen und 10 kurze Antworten
- Wie ist das männliche Geschlechtsorgan aufgebaut?
- Wie entsteht eine Erektion?
- Was ist erektile Dysfunktion?
- Was sind Ursachen der erektilen Dysfunktion?
- Wie wird erektile Dysfunktion diagnostiziert?
- Wie kann erektile Dysfunktion behandelt werden?
- Was ist Infertilität?
- Wie wird männliche Infertilität diagnostiziert und therapiert?
- Was ist eine Varikozele?
- Wo finden Betroffene Hilfe?
1. Wie ist das männliche Geschlechtsorgan aufgebaut?
Beim Mann unterscheidet man ebenso wie bei der Frau zwischen den äußeren und inneren Geschlechtsorganen. Zu den äußeren männlichen Geschlechtsorganen gehören Penis und Hodensack mit Hoden und Nebenhoden, zu den inneren Geschlechtsorganen zählen Samenleiter, Samenbläschen und Prostata. Hinter der innerhalb des kleinen Beckens (hinter dem oberen Teil des Schamhaardreiecks) liegenden Harnblase befinden sich das für die Produktion der Samenflüssigkeit zuständige Samenbläschen, die Samenleiter und der Mastdarm. Die vor dem Mastdarm und unterhalb der Blase liegende Prostata umschließt die männliche Harnröhre, die den Urin von der Blase durch den Penis zur Eichel leitet. Außerdem enthält die Prostata Drüsenflüssigkeit, die als Transport- und Aktivierungsmittel für die Samenfäden dient. Die Samenflüssigkeit tritt über den Samenhügel in die Harnröhre ein. Beim Samenerguss gelangen aus den Hoden Samenfäden über die Samenleiter mitsamt Drüsenflüssigkeit der Prostata in die Harnröhre ein und werden vom Blasenhals in Richtung Penis und Eichel geschleudert.
Zur weiteren Information:
Medizin-Aspekte: 10 Goldene Regeln: Was ist die Prostata?
Wikipedia: Männliche Geschlechtsorgane
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2. Wie entsteht eine Erektion?
Die Erektion resultiert aus dem komplexen Zusammenspiel nervaler, psychischer, hormoneller, gefäßbedingter sowie anatomischer Faktoren. Im erschlafften Zustand besteht eine nur geringe Blutzufuhr über die Arterien in den Penis, der Blutabfluss über die Venen geschieht ungehindert. Die Hohlräume der Penisschwellkörper sind klein, die Muskulatur ist gespannt. Durch bestimmte äußere Reize (optisch, psychisch, berührungs- oder geruchsbedingt) kommt es nun zu einer Entspannung der Schwellkörpermuskulatur, zu einer Vergrößerung der Hohlräume sowie zu einem verstärkten Bluteinstrom in und verringertem Blutabfluss aus dem Penis. Der Penis wird hart, dicker und größer als im Normalzustand – er erigiert.
Zur weiteren Information:
Selbsthilfegruppe erektile Dysfunktion: Entstehung Erektion
Beckenbodenzentrum für Männer: Wie entsteht eine Erektion?
- Orale Medikation
Sildenafil (Viagra), Vardenafil (Levitra) und Tadalafil (Cialis) gehören zur selben Substanzklasse, den so genannten Phosphodiesterase-5-Hemmern, die bei sexueller Stimulation durch Senken der Reizschwelle die Erektion erleichtern. Gewisse Unterschiede bestehen im Wirkungseintritt und der Wirkdauer. Die Medikamente werden in der Regel gut vertragen. Bei der Einnahme gewisser Herzmedikamente dürfen sie jedoch nicht angewendet werden. - Intrakavernöse Injektion
Durch das Einspritzen von Substanzen in den Schwellkörper, die zu einer Gefäßerweiterung und damit zum Bluteinstrom in den Penis führen, kann auch unabhängig vom Grad der sexuellem Stimulation eine Erektion erreicht werden. Die Gefahr dabei besteht in einer ungewollten verlängerten und schmerzhaften Erektion (Priapismus). - Prothesen
Schwellkörperimplantate, die durch Druck auf ein Ventil die Erektion auslösen
Zur weiteren Information:
Selbsthilfegruppe erektile Dysfunktion: Therapie
Medizin-Aspekte: Therapie erektiler Dysfunktion
7. Was ist Infertilität?
Von Infertilität (Zeugungsunfähigkeit) wird dann gesprochen, wenn trotz regelmäßigen Geschlechtsverkehrs ohne Verhütung nach einem Jahr keine Schwangerschaft eingetreten ist (WHO-Definition). In Deutschland betrifft die ungewollte Kinderlosigkeit mittlerweile jede 6. Ehe (1,5 Millionen Paare). In etwa 40% der Fälle ist allein männliche Infertilität die Ursache, in 10% ist die Ursache bei beiden Partnern zu suchen.
Aufgrund der einfacheren Untersuchungsmöglichkeiten sollte beim Mann mit der Abklärung begonnen werden. Bei der männlichen Infertilität lassen sich verschiedene Formen unterscheiden:
- Oligospermie:
Verminderte Spermienzahl im Ejakulat - Azoospermie:
Keine Spermien im Ejakulat - Asthenospermie:
Verminderte Beweglichkeit der Spermien - Teratospermie:
Vermehrt abnorme Spermaformen - Oligoasthenoteratospermie (OAT-Syndrom)
Kombination aus Oligo-, Astheno- und Teratospermie
Wichtig ist auch der Fruchtzuckergehalt der Spermaflüssigkeit, da Fruchtzucker für die Ernährung der Spermien zuständig ist.
Zur weiteren Information:
Urologische Klinik St. Marien Amberg: Infertilität
8. Wie wird männliche Infertilität diagnostiziert und therapiert?
Bei Abklärung männlicher Infertilität spielt eine gezielte Erhebung der Krankengeschichte mit familiärer Vorgeschichte, Hodenentwicklung in der Kindheit, mögliche Infektionen und Medikamenteneinnahme eine zentrale Rolle.
Neben einer gezielten körperlichen Untersuchung (Behaarung, Körperentwicklung, Operationsnarben, Hodengröße, Nebenhoden und Samenstrang, Prostata und Urin) sind auch Hormonspiegel im Blut und eine Untersuchung des Ejakulats (Spermiogramm) von Bedeutung. Liegt nicht gerade eine entzündliche Ursache für männliche Infertilität vor, ist das Spektrum der möglichen medikamentösen oder anderweitigen Therapie leider auch heute noch sehr begrenzt.
Oft ist die so genannte intrazytoplasmatische Injektion von Samenzellen in die Eizelle (ICIS), eine Form der künstlichen Befruchtung für kinderlose Paare der letzte Ausweg.
Zur weiteren Information:
Urologische Klinik St. Marien Amberg: Infertilität
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9. Was ist eine Varikozele?
Auch eine krampfartige Erweiterung der Hoden versorgenden Venen, die so genannte Varikozele, kann zu einer Beeinträchtigung der Samenqualität und damit zu Infertilität führen. Symptome dabei sind häufig ein Schweregefühl im Hodensack und eine zunehmende Schwellung, vor allem im Stehen. Leiden Betroffene unter den Beschwerden oder der Kinderlosigkeit, kann eine Therapie ins Auge gefasst werden: Eine operative Durchtrennung der Vene (Vena spermatica). Damit lässt sich die Qualität des Spermas durch Aufhebung der Überwärmung im Hoden und der Blutabflussstörung in vielen Fällen verbessern.
Die Schwangerschaftsrate wird allerdings nur unwesentlich erhöht (10-40%), weshalb die Therapie kontrovers diskutiert wird.
Zur weiteren Information:
Wikipedia: Varikozele