Engagement im Alter – wie sich Ältere jetzt noch besser engagieren können

Ohne sie wäre es um das ehrenamtliche Engagement in Deutschland schlecht bestellt: Senioren sind immer da, wenn eine helfende Hand gebraucht wird. Sie haben mehr frei verfügbare Zeit als Männer und Frauen anderer Altersgruppen und sie helfen gerne. Das bestätigte etwa ein aktuelles Forschungsprojekt zum Freiwilligenmanagement in Unterfranken an der Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt: Rund zwei Drittel der Ehrenamtlichen, so ein Ergebnis der Studie, sind über 60 Jahre alt. Die Untersuchung zeigt auch auf, was in Sachen Ehrenamt noch besser gemacht werden kann. So betonen die Studienautoren etwa die Wichtigkeit einer Strategie, die Angebot und Nachfrage beim Ehrenamt zusammenführt. Auch die Entwicklung einer Anerkennungskultur sei wichtig, um mehr Menschen – ob alt oder jung – für das Ehrenamt zu motivieren.

Das passende Angebot finden
Genau diese beiden Punkte erfüllt jetzt ein neues Online-Portal: Seit Dezember 2011 bringt „Doogood“, ein neues Netzwerk für soziale Verantwortung, bundesweit Anbieter und Suchende zusammen. Auf www.doogood.org werden freiwillige Helfer an Sozialinstitutionen, Vereine und Gemeinden, die ehrenamtliche Tätigkeiten zu vergeben haben, vermittelt. Die Gründerin des Netzwerks, Jeanine von Stehlik, erklärt die Ziele: „Wir wollen im sozialen Bereich den Bedarf an ehrenamtlichen Mitarbeitern decken. In Deutschland besteht allein im sozialen Sektor pro Tag ein Defizit von vier Millionen Arbeitsstunden freiwilliger Helfer. Das wollen wir ändern.“ Das Portal will nicht nur Interessenten an die richtigen Stellen vermitteln, es bemüht sich auch um die für die Motivation so wichtige Anerkennung.

Wer hilft, wird auch materiell belohnt
„Um mehr Menschen für ein Ehrenamt zu begeistern, ist eine klare Anerkennung unabdingbar“, weiß von Stehlik, die bei dieser Strategie auch die Wirtschaft mit einbezieht. Für jede im Ehrenamt geleistete Stunde bekommt der Helfende einen Anerkennungspunkt auf sein Doogood-Konto gutgeschrieben. Jede Stunde im Ehrenamt entspricht somit einem Punkt. Diese lassen sich dann ähnlich wie bei Vielflieger-Programmen in Sach- und Bildungsprämien eintauschen. Die Palette der Prämien, die Sponsoren zur Verfügung stellen, reicht vom Handy-Gutschein bis zum Auto.

Um diese Funktion zu nutzen, ist ein geringer monatlicher Beitrag zu entrichten (drei Euro im Monat für Ehrenämtler; ab 15 Euro für Sozialinstitutionen). Die Einnahmen daraus fließen dann wieder sozialen Zwecken zu. Finanziert wird www.doogood.org von Förderern, die einen Teil ihres Vermögens diesem wohltätigen Zweck widmen. In der Basisfunktion kann Doogood von allen Beteiligten kostenlos genutzt werden.

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