Mit der Pette-Lecture ehrt das Heinrich-Pette-Institut alljährlich herausragende, international höchst anerkannte Forscher, die auf den Gebieten der Virologie und Krebsforschung Meilensteine setzten. Arnold Levine gehört als einer der Entdecker des p53-Gens seit Jahrzehnten dazu. Er und sein Team zeigten, dass p53 die Entstehung von Krebs unterdrückt und sie konnten nachweisen, dass p53 sowie seine nahe verwandten Gene p63 und p73 seit Milliarden von Jahren hoch konserviert sind. Arnold Levine bezeichnet diese p53-Genfamilie als zentraler Wächter für das Überleben und die erfolgreiche Evolution von Arten – von der frühzeitlichen Seeanemone bis hin zum heutigen Menschen.
Als sich Kaukasier und Asiaten aus dem frühzeitlichen Menschen entwickelten entstanden unterschiedliche Variationen des p53-Gens – auch sie hatten eine dramatische Wirkung auf die Überlebensfähigkeit der Populationen. Diese p53-Varianten beeinflussen noch heute, wie häufig und in welchem Alter Menschen Krebs entwickeln. Darüber hinaus beeinflussen sie die Lebenserwartung und die Fruchtbarkeit einer Population. Ohne ein funktionierendes p53-Protein können sich befruchtete Eier zum Beispiel nicht in die Gebärmutter einnisten. Studien an Würmern zeigten außerdem, dass dies besser funktioniert, wenn die Würmer ausreichend mit Nahrung versorgt sind. Ist das Nahrungsangebot knapp, lässt p53 die Eier absterben und verringert in Notzeiten dadurch die Nachkommenschaft.
Arnold Levine leitete seit 1968 verschiedene Forschungsgruppen und Abteilungen im Bereich der Biochemie, Mikrobiologie und molekularen Krebsforschung an der Princeton Universität, bevor er von 1998-2002 Präsident und "Heilbrunn Professor für Krebsforschung" an der Rockefeller Universität wurde. Seit 2003 ist er wieder am Institute for Advanced Study der Princeton Universität tätig. Für seine herausragenden Forschungsarbeiten erhielt er allein neun Ehrendoktorwürden und wurde mehrfach international ausgezeichnet, unter anderem mit dem Paul Ehrlich und Ludwig Darmstaedter Preis 1998 der Paul Ehrlich Gesellschaft, dem Alfred Knudson Award für Tumorgenetik 2001 des Nationalen Krebszentrums der USA, dem "Freedom to Discover Award" 2005 von Bristol Myers Squibb und der Ehrenmedaille der US-amerikanischen Krebsgesellschaft 2009.
Pette-Lecture 2010
Freitag, 21. Mai 2010, 15:00 Uhr
Ferdinand-Bergen Auditorium, Heinrich-Pette-Institut,
Martinistr. 52, Gebäude N 63, 20251 Hamburg
Arnold Levine, Professor at the Institute of Advanced Study, School of Natural Sciences, Princeton, NJ: "The evolution of the P53 family of genes: structure-function relationship"
Einladung zum Pressegespräch mit Arnold Levine
Interessierte Pressevertreter sind am Freitag, den 21. Mai 2010 herzlich zu einem Pressegespräch mit Arnold Levine eingeladen. Auf Anfrage senden wir Ihnen außerdem gerne das Abstract zur Pette-Lecture 2010 zu.
Zeitfenster für Pressegespräche mit Arnold Levine:
Freitag, 21. Mai 2010, 11.00 bis 12.30 Uhr
Heinrich-Pette-Institut (HPI), EG, Seminarraum 3
Martinistraße 52 (Hintereingang über Süderfeldstraße/Ecke Lottestraße)
20251 Hamburg
Wir bitten um Anmeldung Ihres Gesprächs-/Interviewwunsches oder um Anmeldung eines Drehtermins bis zum 19. Mai 2010 bei:
Dr. Angela Homfeld (Pressereferentin HPI)
Tel. 040/48051-108
E-Mail: angela.homfeld@hpi.uni-hamburg.de
Dr. Nicole Nolting
(Vorstandsreferentin HPI, Urlaubsvertretung für A. Homfeld 14.- 18. 5.2010)
Tel. 040/48051-104
E-Mail: nicole.nolting@hpi.uni-hamburg.de
Über das Heinrich-Pette-Institut:
Das in Hamburg ansässige Heinrich-Pette-Institut für Experimentelle Virologie und Immunologie (HPI) widmet sich seit 60 Jahren der Erforschung humaner Viren, der Pathogenese viraler Infektionen, der Wechselwirkung zwischen Viren und dem Wirt sowie damit zusammenhängender Probleme. Am HPI erforschen etwa 60 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ein breites Spektrum global bedeutsamer Viren, wie HIV, Hepatitis B und C Viren, Herpesviren, Influenzaviren sowie verschiedene Tumorviren und Leukämie-assoziierte Viren. Mit seiner biomedizinisch-virologischen Grundlagenforschung ist das HPI in Deutschland einzigartig. Das Institut ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft.
(idw, 04/2010)