Schwerhörigkeit im Alter ist ein weitverbreitetes Phänomen. Jeder dritte Deutsche ab dem 65. Lebensjahr ist davon betroffen. Hörprobleme beeinträchtigen vor allem den Austausch mit anderen Menschen. Moderne Hilfsmittel – vom Hörgerät bis zum passenden Smartphone – erleichtern den Alltag. Sie wirken einem sozialen Rückzug entgegen und ermöglichen zeitgemäßes Freizeitleben.
Warum Hilfsmittel bei Schwerhörigkeit so wichtig sind
Ungefähr mit 55 Jahren nimmt die Leistungsfähigkeit des Gehörs ab. Wenn es zur Altersschwerhörigkeit kommt, werden wahrnehmbare Geräusche immer leiser. Betroffene verstehen gesprochene Wörter immer schlechter und tun sich schwer, aktiv an Gesprächen teilzunehmen. Das beeinträchtigt ihre Beziehungen zu anderen Menschen. Auch neurologisch hat das Folgen. Das Gehirn wird weniger stimuliert. Schwerhörigkeit erhöht das Risiko für Altersdemenz und Altersdepression. Technische Hilfsmittel wie Hörgeräte wirken dieser Entwicklung entgegen. Akustische Reize werden verstärkt und das Sprachverständnis kann größtenteils wieder hergestellt werden. Das erleichtert die Möglichkeiten, soziale Kontakte aufrecht zu erhalten. Lebensqualität entsteht aber auch durch die zeitgemäße Nutzung von Smartphones, Musikhören oder das Verstehen von Fernsehsendungen. Alles das wirkt sich zuletzt positiv auf die geistige Fitness und seelische Gesundheit aus.
Vorzüge der Digitalisierung – hochmoderne Hörgeräte
Hörgeräte sind bei Schwerhörigkeit das A und O. Getragen werden sie im oder am Ohr. Auch eine Steckbefestigung an Brillenbügeln ist möglich. Der digitale Fortschritt hat die winzigen Helfer in Hochleistungsgeräte verwandelt. Mehrfachmikrofone verbessern das Richtungshören, digitale Algorithmen filtern Störgeräusche. Dank Bluetooth-Technologie lassen sich die Hörhilfen mit Fernsehgeräten oder Telefon koppeln. Die Lautübertragung erfolgt dann direkt über das Hörgerät. Derartige technische Errungenschaften haben einen weiteren Vorteil. Sie verändern das Image der Schwerhörigkeit. Witze vom Tattergreis mit Hörrohr gehören der Vergangenheit an.
Handys für Schwerhörige
Die Nutzung von Smartphones ist für die ältere Generation meistens selbstverständlich. Bekannte Markenhersteller produzieren ihre Handys jedoch vornehmlich für jüngere Zielgruppen. Die Tasten sind klein, viele Apps auf dem Display verwirren. Speziell die Klangqualität ist für Schwerhörige oft nicht ausreichend. Deshalb wurden Smartphones speziell für schwerhörige Senioren entwickelt. Das Handy für Senioren ermöglicht besonders hohe Lautstärken und kann mit einem Hörgerät gekoppelt werden. Zusätzlich sind diese Handys mit weiteren seniorengerechten Funktionen ausgestattet wie zusätzlicher Notruftaste, großes Farbdisplay oder große Tasten. Manche Modelle verzichten bewusst auf das Android Betriebssystem. So zeigt das Display nur wenige Funktionen an und bleibt übersichtlich.
Festnetztelefone und Hörverstärker für Schwerhörige
Obwohl sich Hörgeräte kabellos vernetzen können und hochwertigen Hörkomfort bieten, geht es letztlich um den Geldbeutel. Krankenkassen finanzieren meistens keine leistungsstarken Top-Modelle, sondern Geräte mit Basisfunktionen. Als Ergänzung bieten sich Hörverstärker an. Es handelt sich um eine Kombination aus Kopfhörern mit Fernbedienung. Fernsehgerät, Stereoanlage, Tablet oder Festnetztelefon können darüber per Knopfdruck angewählt werden und es beginnt die Lautübertragung an die Kopfhörer. Wer allein zuhause ist und vor allem die Klänge aus technischen Geräten ohne Störgeräusche empfangen möchte, hat damit ein gutes Hilfsmittel. Nützlich sind ebenfalls seniorengerechte Festnetztelefone. Sie haben Lautstärkeregler und blinkende Display-Signale. Ergänzend zum Klingelton machen die Leuchtzeichen auf Anrufe aufmerksam. Wichtig sind die Regler zur Klangeinstellung. Damit können Schwerhörige den Gesprächston auf genau die Klangfarbe einstellen, die ihnen das beste Hörerlebnis bietet. Insgesamt haben Schwerhörige also viele technische Möglichkeiten, um Nachteile durch Hörverlust auszugleichen.