Wer sich nicht mit erblich bedingtem Haarausfall abfinden möchte, hat die Möglichkeit mit einer Haartransplantation Abhilfe zu schaffen. Wer weniger als 100 Haare pro Tag verliert, hat keinen Grund zur Sorge. Da sich das Haarkleid ständig von selbst erneuert, ist es ganz normal, dass einige Haare abgestoßen werden. Dann haben sie ihren natürlichen Zyklus durchlaufen und werden abgestoßen. Doch sowohl Männer und Frauen sind von übermäßigem Haarausfall betroffen. Erblich bedingter Haarausfall zeigt sich meistens zunächst durch Geheimratsecken an den Schläfen und wandert weiter zum Haupt. Oft ist in der letzten Phase nur mehr ein Haarkranz am Nacken zu sehen. Möchte man erst gar nicht so weit kommen lassen, hat man die Möglichkeit mit einer Haartransplantation gegenzusteuern. Die Technik ist heute bereits sehr weit fortgeschritten und soweit ausgereift, dass Nebenwirkungen kaum zu befürchten sind.
Wie läuft eine Haartransplantation ab?
Für die meisten Haartransplantationen wird heute die FUE Methode (Follicular Unit Extraction) verwendet. Dabei werden Haarfollikel in Kleingruppen aus dem noch zu bestehenden Haarkranz entnommen und auf die entsprechend vorbereitete kahle Stelle verpflanzt. Dazu sind mehrere Schritte erforderlich:
- Rasur des Spendergebiets
- Lokalanästhesie des Spendergebiets
- Entnahme der Haarfollikel samt genauer Untersuchung
- Betäubung der Empfängerregion
- Einpflanzung mit einer speziellen Hohlnadel
Aufgrund der Betäubung ist der Eingriff für die Patienten weitgehend schmerzfrei. Haarverpflanzungen werden meist in Pauschalpaketen angeboten. Dazu gehören nicht nur die Operation an sich, sondern auch die sehr wichtige Nachbehandlung und eine umfangreiche Beratung. Unter anderem erfährt man dabei, welche Maßnahmen gegen die Schwellung nach der Haartransplantation getroffen werden sollen.
Mit der Schwellung nach der Haartransplantation umgehen
Einige Patienten erschrecken richtiggehend, wenn sie sich zum ersten Mal nach der Haartransplantation im Spiegel betrachten. Doch keine Sorge, eine Schwellung ist nach dem Eingriff ganz normal. Sie tritt durch die Flüssigkeit, die vor der Entnahme der Haarfollikel und der Verpflanzung unter die Kopfhaut gespritzt wird, auf. Damit das Betäubungsmittel unter der Haut nicht in den Gesichtsbereich wandert und hier ebenfalls Schwellungen hervorruft, wird bei den meisten Behandlungsinstituten ein spezielles Stirnband ausgeben. Patienten wird empfohlen, dieses elastische Band ungefähr drei Tage lang zu tragen, bis die Schwellung völlig zurückgegangen ist. Außerdem wird Patienten dringend angeraten, die empfohlenen Medikamente nach der Haartransplantation einzunehmen. Dabei handelt es sich unter anderem um Entwässerungstabletten, die einen raschen Rückgang der Schwellung begünstigen. Sollten Patienten regelmäßig andere Arzneien einnehmen, sollte das gleich beim ersten Beratungsgespräch zum Thema gemacht werden. Immerhin kann es zu unangenehmen Neben- und Wechselwirkungen kommen. Eine weitere Nebenwirkung nach der Transplantation ist der Juckreiz, unter dem die meisten Patienten neigen. Auch das ist völlig normal und gehört zum natürlichen Heilungsprozess dazu. Wichtig ist dabei, sich nicht zu kratzen. Damit gefährdet man nämlich das gute Ergebnis der Transplantation. Neben der Einnahme von Medikamenten können Patienten nach einer Haartransplantation selbst einiges dazu beitragen, dass die Schwellung schneller verschwindet.
Effektive Maßnahmen um die Schwellung zu minimieren
Um zu verhindern, dass sich die Schwellung weiter ausbreitet, sind einige wichtige Tipps zu beachten. In den ersten Tagen nach einer Haartransplantation sollte man unbedingt vermeiden, sich übermäßig nach vorne zu beugen. Der Kopf sollte möglichst aufrecht gehalten werden. Noch dazu hat sich für die Behandlung von Schwellungen aller Art das Auflegen eines Cold Packs bewährt. Diese kleinen Kissen sind mit einer Flüssigkeit gefüllt, die im Tiefkühler gefriert. Doch Achtung, Cold Packs darf man niemals direkt auf die Haut auflegen. Wenn man sie im Tiefkühlschrank aufbewahrt, sollte man sie in ein weiches Baumwolltuch einschlagen und erst dann auf die Kopfhaut legen. Als Alternative bietet sich an, Cold Packs im normalen Kühlschrank aufzubewahren. Dann werden Sie nicht so kalt und es sind keinerlei Erfrierungen zu befürchten. Ein weiterer Tipp ist, viel Wasser zu trinken. Damit wird die Flüssigkeit, die im Zuge des Eingriffs unter die Kopfhaut gespritzt wurde, besser verteilt und kann somit rasch vom Körper ausgeschieden werden. Darüber hinaus ist jeder Druck auf den Kopf zu vermeiden. Dazu zählt auch das Schnäuzen, das man sich wenn möglich nach der Haartransplantation verkneifen sollte.
Abheilung nach der Haartransplantation
Wer die Resultate der Haartransplantation in voller Pracht sehen möchte, muss einige Geduld mitbringen. Immerhin muss man den natürlichen Heilungsprozess abwarten und danach dauert es noch einige Zeit, bis die Haare voll nachgewachsen sind. In den ersten Tagen nach dem Eingriff ist im Spender- und Empfängerbereich Wundschorf zu sehen. Dieser fällt ungefähr nach 10 Tagen aus und mit ihm auch die verbleibenden Haare im Spenderbereich. Darüber muss man sich jedoch keine Sorgen machen, denn die Haarfollikel, die für den Wuchs verantwortlich sind, verbleiben im Gewebe. Hier nehmen sie nach völliger Einheilung ihren Dienst auf und beginnen nach drei bis vier Monaten zu wachsen. Dann sind im Empfängerbereich neue Haare zu sehen. Den vollen Erfolg einer Haartransplantation sieht man nach einer FUE-Behandlung ungefähr nach 12 bis 18 Monaten.