Schilddrüsenknoten: Therapie des Schilddrüsenknotens mit L-Thyroxin + Jod

Schilddrüsenknoten, Gentherapie

Schilddrüsenknoten / Jodmangelstruma – Therapie nach LISA-Studie. Seit 1995 war man sich einig, das die Behandlung des Schilddrüsenknotens mit T4 + Jodid am erfolgreichsten ist. Jedoch wurde die Frage aufgeworfen, ob die Thyroxin-Therapie nicht die Jodid-Aufnahme der Schilddrüse hemmt. Im Jahre 2008 war man sich einig, dass die Jodversorgung in Deutschland eindeutig besser geworden war. Nun stellte sich die Frage, ob dann noch therapiert werden muss oder überhaupt sollte. Signifikante Studienergebnisse konnten in den bisherigen „EBM-Studien“ hinsichtlich dieser Fragestellung nicht geliefert werden.

Schilddrüsenknoten: LISA – Studie: Verlauf der Volumina der Knoten und der Schilddrüse

Die LISA-Studie, mit Abstand die weltweit größte Untersuchung über die Therapie der Struma, (Levothyroxin und Iodid in der Strumatherapie Als Mono- oder Kombinationstherapie) schloss in einem 4-armigen (T4, Jod, T4-Jod, Placebo) Studiendesign: prospektiv, randomisiert, doppelbilind, multizentrisch; 250 Patienten je Studienarm ein. Es wurden somit insgesamt 1.020 Patienten in die Studie aufgenommen. Beginn der Studie war Mai 2004. Ende der Studie war Dezember 2008. Das Hauptziel der Studie war es aufzuzeigen, das das Gesamtvolumen aller Knoten reduziert werden kann. Ergebnis des Nebenziels sollte eine Verringerung des Schilddrüsenvolumens sowie die Verringerung der Anzahl also auch die Verringerung der Echogenität sein.

Behandlung der Schilddrüsenknoten mit LT4 (+Jodid)

Laut Prof. Dr. Martin Grußendorf, Stuttgart zeigt die Studie, dass die Kombination von L-Thyroxin plus Jod zu einer deutlich stärker ausgeprägten Abnahme der Knoten- und Schilddrüsengröße als alle anderen Therapien geführt hat. Grundsätzlich ist anzumerken, dass LISA darlegte, dass die Therapie bei Männern und Frauen gleich wirkt und es keine Unterschiede bei Männern und Frauen gibt. Es profitieren sowohl große als auch kleine Knoten von der Therapieoption mit LT4 und auch die Knotenanzahl ist unerheblich hinsichtlich des Therapieergebnis. Ganz klar wurde bei LISA dargelegt, dass die Behandlung des Schilddrüsenknotens mit LT4 (+Jodid) erfolgversprechend ist, wenn das Knotenvolumen nicht kleiner als DM < 10 mm oder auch nicht zu groß ist. Ebenso ist von einer Behandlung abzuraten, wenn Verdacht auf Malignität besteht ebenso wie bei Autonomie. In allen anderen Fällen kann mit LT4 + Jodid behandelt werden, z.B. wenn die LT4-Dosis niedrig gewählt wird (TSH nicht <0,2). Ein weiterer Punkt für die Behandlung ist die Wahrscheinlichkeit einer Größenreduktion und die häufige Vermeidung einer Operation. Somit wird ebenso die Lebensqualität des Patienten deutlich verbessert.(4. Intensivkurs Schilddrüsenerkrankungen, DGE, 02.10.2010, Berlin; Medizin Aspekte 10/10)

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