(djd). Beim Thema Impfen gehen die Meinungen auseinander. Vor allem Kinderimpfungen werden kontrovers diskutiert. Letztendlich entscheiden die Eltern, welche medizinische Prophylaxe sie ihren Kindern zukommen lassen möchten. Wichtig ist jedoch, eine Entscheidung auf Grundlage von wissenschaftlichen Erkenntnissen und detaillierter Aufklärung zu treffen. Nur wer weiß, wovon er spricht, kann Pro und Kontra kompetent abwägen. Die Rotavirus-Impfung muss bereits in den ersten Lebenswochen verabreicht werden, hier ist also eine frühe Entscheidung nötig.
Sind Rotaviren wirklich so schlimm?
Rotaviren sind die häufigste Ursache für Brechdurchfall-Erkrankungen bei Säuglingen und Kleinkindern. Problematisch ist die schnelle Austrocknung der kleinen Körper aufgrund von bis zu 20 Brechdurchfall-Attacken am Tag. Etwa 24.000 Kinder müssen jährlich in Deutschland stationär im Krankenhaus wegen einer Rotavirus-Infektion behandelt werden, was eine große Belastung für die gesamte Familie ist (Kinder- und Jugendarzt, 10/2012).
Was kann die Impfung?
Die Schluckimpfung ist in Deutschland seit 2006 zugelassen und kann helfen, die schweren Verläufe einer Rotavirus-Infektion zu verhindern. Die Effektivität der Impfung zur Vermeidung eines Krankenhausaufenthalts beträgt in den ersten beiden Jahren nach der Impfung etwa 92 Prozent. In den Zulassungsstudien für die Impfstoffe konnte sogar eine durchschnittlich 80-prozentige Reduktion aller Rotavirus-Erkrankungen – unabhängig vom Schweregrad – nachgewiesen werden (Robert Koch-Institut).
Wie wirkt die Impfung?
Mit der unkomplizierten Schluckimpfung werden abgeschwächte Erreger verabreicht. Es wird dabei die natürliche Infektion nachgeahmt, jedoch kommt es nicht zum Ausbruch der Krankheit. So kann die Impfung helfen, vor einigen der häufigsten Rotavirus-Typen zu schützen. Eine Impfung ist bereits ab der sechsten Lebenswoche möglich, muss jedoch bis zur 24. beziehungsweise 32. Lebenswoche abgeschlossen sein – denn je nach verwendetem Impfstoff sind zwei beziehungsweise drei Impfdosen nötig.