Rostocker Hochschulmedizin belegt ersten Platz

Erneut Topwerte für vorklinisches Studium

Die Online-Datenbank „Landkarte Hochschulmedizin“ bescheinigt Rostock im vorklinischen Studium der Humanmedizin erneut den ersten Platz. Sie wird alle drei Jahre aktualisiert, jetzt für die Jahre 2006 bis 2008. Eine Messlatte ist zum Beispiel die Anzahl der bestandenen Prüfungen. „Die liegen in Rostock mit 93,8 Prozent sehr hoch“, ist Prof. Dr. Emil Reisinger, Dekan der Medizinischen Fakultät Rostock, stolz. Nach Rostock folgen Heidelberg mit 89,2 Prozent und Regensburg mit 88,8 Prozent. Die Greifswalder Studierenden hätten mit Platz vier auch beachtlich abgeschnitten, sagt Reisinger. Die in der Online-Datenbank zu Grunde gelegten Zahlen, die das Institut für medizinische und pharmazeutische Prüfungsfragen (IMPP) liefert, ergeben sich aus den standardisierten zentralen deutschlandweiten Prüfungen.
Die 36 Medizinstandorte von Aachen bis Würzburg sind kritisch unter die Lupe genommen worden. Auch so soll die Qualität in Forschung, Lehre und Krankenversorgung verbessert werden. „Wir werden jetzt alles daran setzen, dass unsere Studierenden in der klinisch-praktischen Ausbildung noch besser werden“, sieht Studiendekan Prof. Dr. Thomas Mittlmeier Nachholbedarf. „Das Problem ist erkannt“, versichert der Chirurg. „Wir werden ein Mentorenprogramm aufbauen, klare Inhalte in kleinen Gruppen vermitteln, die jederzeit abrufbar sind. Die Standards müssen sitzen“, so Mittlmeier.

Gunnar Meyer hat gerade sein Medizinstudium mit dem zweiten Staatsexamen Medizin erfolgreich abgeschlossen. „Ich würde immer wieder in Rostock Medizin studieren“, sagt der 27-Jährige. „Die vorklinische Ausbildung ist hier zwar sehr hart. Aber wer die gemeistert hat, schafft auch den Rest des Studiums“, so die Erfahrung des jungen Arztes.
Die Landkarte der Hochschulmedizin erfasst nicht nur Parameter der Lehre sondern auch Forschungsparameter. Bei den Forschungsparametern sind die Patente nicht erfasst. Auch hier gehört die Medizinische Fakultät Rostock zur Spitzengruppe in Deutschland. Patente sind häufig das Ergebnis von besonders anwendungsnaher Forschung und von Industriekooperationen. Der Rostocker Medizin-Professor und Ingenieur Rainer Bader, der im Besitz von über zehn Patenten und Erfindungen ist und intensive Kontakte zur Industrie pflegt, sagt: „Ich versuche in meinen Vorlesungen frühzeitig die Studierenden für Ideen zu begeistern, die möglichst in innovative Medizinprodukte münden.“ Bader hält es weiterhin für wichtig, dass Medizinstudenten sich für ihre wissenschaftliche Karriere bei der Entwicklung von neuen medizinischen Verfahren aktiv einbringen.

In Rostock studieren etwa 1700 junge Frauen und Männer Medizin. Die Studienabbrecherquote in der Medizin und in den Gesundheitswissenschaften ist in Deutschland mit ca. fünf Prozent im Vergleich zu anderen Studiengängen sehr niedrig. Die Kosten eines Studienplatzes sind hier mit über 188.000 Euro hoch. Die Medizinische Fakultät Rostock hat deutschlandweit gesehen einen der geringsten Landeszuschüsse für die Ausbildung. „Auch vor diesem Hintergrund setzen wir die Gelder so effektiv wie es nur geht ein“, unterstreicht Prof. Reisinger.

Kontakt:
Universität Rostock
Presse+Kommunikation
Dr. Ulrich Vetter
Telefon: +49 (0)381 498 1013
E-Mail: ulrich.vetter@uni-rostock.de
Prof. Dr. med. Emil C. Reisinger
Dekan der Medizinischen Fakultät
Telefon: +49 (0) 381 494 5000
E-Mail: dekanat@med.uni-rostock.de
Prof. Dr. med. Thomas Mittlmeier
Studiendekan der Medizinischen Fakultät
Telefon: +49 (0) 381 / 494-5021
E-Mail: studiendekanat@med.uni-rostock.de

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