Spricht man von Gebärmutterhalskrebs, so geht es um Tumore, welche sich am unteren Teil einer Gebärmutter bilden können. In vielen Fällen wird die Krebsart durch Veränderungen des Gewebes am Muttermund, dem Ausgang des Gebärmutterhalses oder der Scheide verursacht. Diese Veränderungen lassen sich innerhalb der Vorstufen durch eine ärztliche Früherkennung diagnostizieren. Grundsätzlich kann eine Impfung gegen bösartige und krebsfördernde Viren das Erkrankungsrisiko mindern – diese Impfung wird HPV-Impfung genannt.
Auf welche Symptome sollte man achten?
Gebärmutterhalskrebs entwickelt sich sehr langsam und es kann in vielen Fällen tatsächlich Jahrzehnte dauern, bis sich das Gewebe verändert. Oft sind die auftretenden Gewebeveränderungen nicht besorgniserregend und verursachen keine oder nur leichte Beschwerden.
Haben sich die Gewebeveränderungen zu Krebs entwickelt, können auffällige Beschwerden auftreten, welche man abklären sollte. Werden ungewöhnliche Blutungen nach dem Geschlechtsverkehr oder außerhalb der Regel festgestellt, so ist dies ein Alarmsignal. Auch Blutungen nach der letzten Regel in den Wechseljahren sollten beobachtet werden. Ein schlecht riechender Ausfluss, Schmerzen im Unterleib oder Beckenbereich, Schmerzen beim Wasserlassen und eine auffällige Erschöpfung oder Gewichtsabnahme sind Alarmzeichen. Treten diese Beschwerden auf und können dem Gebärmutterhalskrebs zugeordnet werden, so ist der Krebs in den meisten Fällen schon in einem fortgeschrittenen Stadium.
Welche Ursachen können benannt werden?
Ist man an Gebärmutterhalskrebs erkrankt, so ist der Auslöser in den meisten Fällen eine vergangene Virusinfektion. Die Viren werden in diesem Fall als Humanen Papillomviren (HPV) benannt. Sie treten in den verschiedensten Arten auf. Die Viren befallen die Regionen der Haut– und Schleimhautzellen – die Übertragungsform ist meistens der Geschlechtsverkehr oder ein Hautkontakt im Intimbereich. Eine Übertragung der Erreger durch Blut, Speichel oder Sperma wird in Fachkreisen als eher unwahrscheinlich angesehen.
Eine Infektion ist nicht ungewöhnlich und somit infizieren sich viele Frauen im Alter von 20 – 30 Jahren. Aber auch Männer sind nicht geschützt und können sich mit den HP-Viren anstecken und diese auch an andere Menschen übertragen. In den meisten Fällen verläuft eine Infektion unbemerkt.
Durch die Infektion können Gewebeveränderungen verzeichnet werden, die meistens in der Schleimhaut des Muttermunds auftreten. In den meisten Fällen sind diese Gewebeveränderungen aber nicht dauerhaft und verschwinden ohne weiteres Zutun. In manchen Fällen können sich einige HPV-Typen aber in der Schleimhaut festsetzen und verbleiben dort oft viele Jahre. Hier ist Vorsicht geboten, da sich eine Krebsvorstufe bilden kann, die eine Erkrankung an Gebärmutterhalskrebs zulässt. Betrachtet man die Tumore, so wird man feststellen, dass diese sich oft aus veränderten Zellen entwickeln, die an der Oberfläche des Muttermunds zu finden sind. Diese veränderten Zellen werden auch Plattenepithelkarzinome genannt. In wenigen Fällen kann der Krebs auch aus Drüsenzellen gebildet werden. Diese Tumore werden im Fachjargon auch Adenokarzinome genannt.
Gebärmutterhalskrebs – die Früherkennung
Es ist wichtig, die Vorstufen von Gebärmutterhalskrebs frühzeitig zu erkennen. Werden in den Früherkennungsuntersuchungen Vorstufen der Krebsart entdeckt, so lassen diese sich von einem Arzt entfernen. Dies ist bedeutend, da sich aus den Vorstufen der eigentlich Gebärmutterhalskrebs entwickeln kann. Eine gute Krankenkasse wird seine Mitglieder über den Gebärmutterhalskrebs und eine angebotene Früherkennung deshalb regelmäßig informieren.
So weist beispielsweise die BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER ihre gesetzlich versicherten Kundinnen zwischen 20 und 65 Jahren alle fünf Jahre über die Gebärmutterhalskrebs-Früherkennung gemäß der Empfehlung des Nationalen Krebsplans (NKP) hin. (Quelle: Website der BKK GS). Die Krankenkasse möchte sicherstellen, dass ihre Versicherten optimal versorgt sind und somit unterstützt sie die diagnostischen Maßnahmen.
Bei der angebotenen Frühuntersuchung wird ein Zellabstrich genommen – diese Untersuchung wird Pap-Test genannt. Eine Krankenkasse bietet diese Untersuchung für Frauen ab dem Alter von 20 Jahren jährlich als Leistung an. Die regelmäßigen Untersuchungen können positiv bewertet werden, da seit den 1970er Jahren deutlich weniger Frauen an Gebärmutterhalskrebs erkranken.
Für Frauen ab 35 Jahren wird zusätzlich zu dem Pap-Test noch eine Untersuchung auf einige HP-Viren angeboten. Diese Leistung wird alle drei Jahre angeboten. Sind die Ergebnisse der Untersuchungen ausgewertet, können sich eventuelle Folgeuntersuchungen anschließen. Grundsätzlich ist es für Mädchen im Alter von 9 bis 14 Jahren empfohlen, eine Impfung durchzuführen. Gleichzeitig ist es auch möglich, dass sich Jungen und Männer vorbeugend impfen lassen und somit ein Weitergeben der HP-Viren erschwert wird.
Wir wird Gebärmutterhalskrebs behandelt?
Ist eine Erkrankung an Gebärmutterhalskrebs festgestellt worden, so wird eine Behandlung folgen, die sich aus der Größe und der Ausbreitung des Tumors ergibt. Ist ein kleiner Tumor festgestellt worden, so kann ein kleiner Eingriff am Gebärmutterhals ausreichen. Stellt der Arzt fest, dass der Tumor bereits das umliegende Gewebe befallen hat, so wird in vielen Fällen zu einer Operation geraten. Bei der Operation wird in den meisten Fällen die gesamte Gebärmutter entfernt. Weiterhin werden auch die angrenzenden Lymphknoten operativ entfernt. In manchen Fällen kann auch eine Bestrahlung vorgenommen werden. Eine Bestrahlung wird auch dann vorgenommen, wenn sich der Tumor nicht mehr operativ behandeln lässt. Eine Bestrahlung kann auch von einer Chemotherapie begleitet werden. Wurde der Tumor behandelt, so wird in den meisten Fällen eine Rehabilitation empfohlen, welche eine Anschlussheilbehandlung darstellt.