(dmd). Warum nicht mal stehen im Auto? Im Bus tut man das ja auch, also kann es so schlimm ja nicht sein. Mit diesem Gedanken im Hinterkopf entwickelte die Mobile-Zukunftsvision-Schmiede Rinspeed einen Minibus für den Stadtverkehr. Er ist ungefähr so groß wie ein Fiat 500 – und bietet Platz für vier Erwachsene, ein Kind und jede Menge Gepäck. Erstmals präsentiert wird der Kleinstbus auf dem Genfer Autosalon im März 2013.
Der Grund für die überragende Raumökonomie findet sich im Sitzkonzept des nur 3,60 Meter langen Stadtautos. Alle Erwachsenen Insassen finden angeschnallt auf sogenannten Stehsitzen Platz und verbrauchen so deutlich weniger Innenraum-Fläche als bei konventionellem Gestühl. Zum Ausgleich wächst die Fahrzeughöhe; mit 2,20 Metern überragt der Micromax einen Fiat 500 um stolze 70 Zentimeter.
Für lange Reisen eignet sich das Steh-Auto wohl eher nicht. Das ist aber auch gar nicht das Ziel; vielmehr hat Rinspeed den Einsatz im Rahmen von Mitfahrzentralen im Blick. Wer allein fährt, freut sich über Wendigkeit und geringen Parkraumbedarf, kann aber jederzeit und unkompliziert bis zu drei erwachsene Mitfahrer einladen. Zusätzlich ist Platz für ein Kind. Und sogar der passende Kinderwagen würde im Innenraum unterkommen. Für das Wohl der Passagiere sorgen ein bordeigener Kühlschrank, eine Kaffeemaschine und ein Internetanschluss.
Den Antrieb übernimmt ein nicht näher bezeichneter Elektromotor. Reichweite und Höchstgeschwindigkeit sind dem Einsatz im Stadtverkehr angepasst. Alternativ zum Personentransport könnte der Micromax mit entsprechenden Umbauten auch als Taxi oder Lieferwagen genutzt werden.
In Serie gebaut wird der kleine Bus zunächst nicht. Wie die anderen Genf-Studien von Rinspeed ist er eher ein visionäres Fingerspiel, das Anregungen für den Verkehr der Zukunft geben will. Anfang dieses Jahres hatten die Schweizer auf ihrer Heimatmesse einen elektrisch angetriebenen Smart vorgestellt, der dank eines fugenlos andockbaren Anhängers mit Zusatzbatterie auch Langstrecken emissionsfrei zurücklegen kann. 2011 gab es den aus nachwachsenden Rohstoffen gebauten Kleinwagen Bamboo zu sehen, 2010 einen E-Kleinstwagen, der für den Transport per Bahn optimiert war.