Der systemische Lupus erythematodes ist eine chronische Autoimmunerkrankung, die vor allem junge Frauen betrifft und zu Müdigkeit, Fieber, Hautrötungen im Gesicht („Schmetterlingserythem“) und Gelenkentzündungen führt. Bei schweren Formen können auch innere Organe und das Nervensystem betroffen sein.
Dr. Tobias Alexander und Privatdozentin Dr. Bimba Franziska Hoyer aus der Medizinischen Klinik mit Schwerpunkt Rheumatologie und Klinische Immunologie der Charité, Berlin, wollen die Erkrankung mit einem neuartigen Ansatz bekämpfen, der die Autoimmunreaktion, also den Angriff des Immunsystems gegen körpereigene Strukturen, dauerhaft unterbinden soll. Dazu müssen sowohl die Gedächtniszellen des Immunsystems, die autoreaktiven Plasmazellen, als auch deren Vorläufer-B-Zellen gezielt und vollständig eliminiert werden. Mit der Kombination von zwei unterschiedlichen Therapieprinzipien könnte dies erreicht werden. Die neue Therapie soll zunächst im Mausmodell und später an Patienten, die auf herkömmliche Behandlungen nicht ansprechen, erprobt werden und könnte eine neue Ära in der Therapie von Erkrankungen eröffnen, die durch Autoantikörper vermittelt werden.
Die Frage, welche Faktoren die soziale Teilhabe bei Patienten mit rheumatoider Arthritis oder ankylosierender Spondylitis (auch: „Morbus Bechterew“) einschränken oder fördern, wollen Anna Lena Walther und Privatdozentin Dr. Ruth Deck vom Institut für Sozialmedizin und Epidemiologie der Universität Lübeck zunächst in einer schriftlichen Befragung und in Gesprächsgruppen mit Betroffenen ermitteln. Die Ergebnisse sollen dann mithilfe einer Expertengruppe unter Einbeziehung der Betroffenen analysiert werden. Ziel ist es, daraus Strategien für den Abbau von Hürden abzuleiten und zielgruppenspezifische individuelle oder gesellschaftliche Unterstützungsmaßnahmen zu entwickeln. Die Erweiterung der Behandlungsziele um die Dimension der sozialen Teilhabe (von „treat to target“ zu „treat to participation“) gilt als Schlüssel für die nachhaltige Verbesserung der Lebensqualität der Betroffenen.
Die Rheumastiftung wurde von der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie und der Deutschen Rheuma-Liga gegründet. Sie ist die erste gemeinnützige Stiftung in Deutschland, die gemeinsam von der wissenschaftlichen Fachgesellschaft und der Patientenselbsthilfeorganisation getragen wird und die sich das Motto „Rheuma heilbar machen“ auf die Fahnen geschrieben hat. Die Rheumastiftung finanziert eine Stiftungsprofessur für Versorgungsforschung, fördert Forschungsprojekte und schreibt regelmäßig Ideenwettbewerbe für neue Forschungsideen aus, für die dann gezielt Mittel eingeworben werden. Die Preisverleihung für den diesjährigen Ideenwettbewerb erfolgt mit freundlicher Unterstützung durch die Firma Lilly am 13. November 2015 in Berlin.
Die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie e.V. (DGRh) ist mit mehr als 1.500 Mitgliedern die größte medizinische Fachgesellschaft in Deutschland im Bereich der Rheumatologie. Sie repräsentiert seit mehr als 80 Jahren die rheumatologische Wissenschaft und Forschung und deren Entwicklung in Deutschland. Als gemeinnütziger Verein arbeitet die DGRh unabhängig und ohne Verfolgung wirtschaftlicher Ziele zum Nutzen der Allgemeinheit.
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