Rheuma kann frühzeitig gestoppt werden

Rheumapatienten kann durch eine frühzeitige und gezielte Behandlung dauerhaft geholfen werden. Das ist das Ergebnis einer Langzeitstudie am Evangelischen Krankenhaus Düsseldorf. In der Rheumatologischen Schwerpunktpraxis hatte Priv. Doz. Dr. med. Hans-Eckhard Langer 240 Patienten nach einem neuen Therapiekonzept behandelt. Bei fast der Hälfte der Patienten war nach einem Jahr eine Verbesserung des Gesundheitszustandes eingetreten, nach drei Jahren war sogar bei 58 Prozent die Krankheit rückläufig. „Solche Ergebnisse sind aus der traditionellen Versorgung nicht bekannt“, kommentierte Langer die Ergebnisse. Die beteiligten Gesundheitsdienstleister DAK und Hamburg Münchener Krankenkasse sehen sich in ihrem Engagement bestätigt. Rheuma ist eine Volkskrankheit, an besonders schweren Formen leiden in NRW rund 300.000 Menschen.

Ausgewertet wurden Daten von 240 Patienten die an diesem Modell der Integrierten Versorgung teilnehmen. Das Programm wurde gemeinsam 2005 von der DAK und der Hamburg Münchner Krankenkasse gestartet. „Dieses Versorgungsmodell belegt, wie wirksam eine spezielle Therapie und eine verzahnte Behandlung den Gesundheitszustand verbessern können“, sagte Peter Mager, DAK-Vertragschef in NRW. Das Behandlungskonzept basiert auf frühzeitiger Erkennung und zügigem Therapiestart am EVK. „Wenn ein Arthritis-Verdacht vorliegt, bekommt der Patient innerhalb von zwei Wochen einen Termin im Krankenhaus“, hebt Dr. Detlev Parow, Leiter Versorgungsmanagement der Hamburg Münchener Krankenkasse, eine der Besonderheiten hervor.

Die Therapie wird für die Patienten individuell festgelegt. Hierbei wird für den Patienten die wirksamste Behandlungsform mit dem geringsten Risiko an Nebenwirkungen ausgesucht. Bei dieser integrierten Versorgung wird der Versicherte durch die ambulante und stationäre Behandlung sowie die Rehabilitation begleitet. Die Behandlungspfade greifen ineinander und unnötige Doppeluntersuchungen entfallen.

Rheuma gehört zu den häufigsten behandlungsbedürftigen Erkrankungen. Im aktuellen Rheumabericht der Bundesregierung werden dieser Diagnose ein Drittel aller Frührenten und ein Fünftel aller Krankenhaustage zugeschrieben. Einen zentralen Stellenwert für die rheumatologische Versorgung haben die frühzeitige Erkennung und der unverzügliche Beginn einer wirksamen Therapie. Die Mehrzahl der Arthritis-Patienten sieht in Deutschland einen Rheumaspezialisten allerdings erst nach etwas mehr als einem Jahr. Oft sind dann bereits erste Gelenkzerstörungen vorhanden. Die Folgen sind tägliche Schmerzen, zunehmende Behinderungen und lange Arbeitsunfähigkeiten. (DAK, 03/2010)

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