Reha vor Pflege!

Doch rund um die Reha-Maßnahmen ranken sich viele Fragen: Was ist wann und für
wen sinnvoll? Wie beantragt man eine Reha? Wer darf welche Angebote nutzen? Diese
und viele andere Fragen greift am kommenden Donnerstag eine Radiosendung des
Deutschlandfunks (DLF) auf. Unter dem Titel „Zurück ins Leben – Kur und Reha für Leib
und Seele“ findet um 10.10 Uhr eine Diskussionsrunde mit Hörerbeteiligung statt. Als
Experte ist der Altersmediziner und Präsident der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie
(DGG) Prof. Schulz live im Studio.

Von der Klinik ins Pflegeheim? Nein!

Es kann plötzlich ganz schnell gehen: Ein Verkehrsunfall, Herzinfarkt oder psychische
Erkrankung machen einen Krankenhausaufenthalt unvermeidbar. Gerade ältere Patienten
sind besonders häufig betroffen. Wer schwer verletzt oder ernsthaft krank wird, dem stehen
wochenlange Klinikaufenthalte oder Therapien bevor. So kann sich auch die Rückkehr in den
Alltag oft mühsam gestalten – Leib und Seele sind einfach weniger belastbar als früher und
brauchen längere Erholungsphasen. Für viele Patienten die nicht in der Geriatrie und damit
nicht mit besonderer Rücksichtnahme auf ihr hohes Alter behandelt werden, beginnt daher mit einem Krankenhausaufenthalt häufig ein Abwärtstrend. Diese Patienten kehren nicht mehr nach Hause zurück, sondern von der Klinik in ein Pflegeheim.

Gerade sehr alte Patienten profitieren von Rehabilitationsmaßnahmen.

Es geht aber auch ganz anders! Denn gerade sehr alte Patienten profitieren besonders von
auf ihre Bedürfnisse ausgerichtete Rehabilitationsmaßnahmen. Diese werden in einer Klinik
für Geriatrie, also spezialisiert auf Altersmedizin, bereits in der Akutbehandlung begonnen.
„Der Patient wird durch die Reha wieder fit für den Alltag gemacht“, so DGG-Präsident Prof.
Ralf-Joachim Schulz. „Selbstständigkeit ist oberste Priorität – von Anfang an. Übungen in und am Bett helfen zum Beispiel Muskelmasse zu erhalten, die sonst später sehr mühsam wieder aufgebaut werden muss. Im Sinne aller Beteiligter möchten wir eine Pflegebedürftigkeit unbedingt vermeiden. Jedenfalls steht der Wunsch zurück nach Hause entlassen zu werden bei meinen Patienten fast immer auf Platz Nummer eins. Eine Reha ist hierfür unverzichtbar.“

Wie beantragt man Reha-Maßnahmen? Wer hilft?

Mit geeigneten Rehabilitationsmaßnahmen lassen sich also die Folgen eines Unfalls oder
einer Krankheit überwinden oder zumindest begrenzen. Nur: Wer hat Anspruch auf Reha-
Maßnahmen? Wie lässt sich ein zunächst abgelehnter Antrag doch noch durchsetzen?
Warum ist eine wohnortnahe Rehamaßnahme für ältere so wichtig? Und wann wird diese
bezahlt? Gibt es Hilfen auf dem Weg durch den Bürokratie-Dschungel? Fragen über Fragen.

Deutschlandfunk widmet dem Thema geriatrische Reha eine ganze Sendung.

DLF-Moderatorin Susanne Kuhlmann widmet eine ganze Sendung dem Thema Vorsorge- und Rehabilitationsangebote in der Altersmedizin. Vor der Sendung hat das Team bereits Chefarzt Prof. Ralf-Joachim Schulz einen ganzen Tag in seiner Kölner Klinik begleitet. Was in der Geriatrie im Krankenhaus passiert, schildern Ärzte, Pfleger, Therapeuten und natürlich auch Patienten.
Selbstverständlich können sich aber auch Hörer direkt an der Sendung beteiligen und Fragen stellen. Unter der Rufnummer 00 800 – 44 64 44 64 werden direkt Fragen und Anregungen entgegengenommen, Prof. Schulz ist live im Studio. Auch per E-Mail an
marktplatz@deutschlandfunk.de können vor und während der Sendung Fragen eingereicht
werden.

Sendung verpasst? Nachträglich im Web anhören.
Nachträglich kann der Hörfunkbeitrag auf der Webseite www.deutschlandfunk.de angehört
werden. Ab dem Nachmittag des 25. Septembers ist ein Mitschnitt unter der Rubrik „Marktplatz“ zu finden.

Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG)

Die Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG) ist die wissenschaftliche Fachgesellschaft der
Ärzte, die sich auf die Medizin der späten Lebensphase spezialisiert haben. Wichtige
Schwerpunkte ihrer Arbeit sind neben vielen anderen Bewegungseinschränkungen und
Stürze, Demenz, Inkontinenz, Depressionen und Ernährungsfragen im Alter. Häufig befassen
Geriater sich auch mit Fragen der Arzneimitteltherapie von alten Menschen und den
Wechselwirkungen, die verschiedene Medikamente haben. Bei der Versorgung geht es
darum, den alten Menschen ganzheitlich zu betreuen und ihm dabei zu helfen, so lange wie
möglich selbstständig und selbstbestimmt zu leben. Die DGG wurde 1985 gegründet und hat heute rund 2000 Mitglieder.

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