Ratgeber Neurodermitis – Definition, Ursachen und Behandlung

Schuppenflechte

Unerträglicher Juckreiz – darunter leiden die Betroffenen von Neurodermitis am stärksten. Hinzu kommt das unschöne Aussehen der Haut: rote Ekzeme und schuppige Knoten. Neurodermitis ist eine weit verbreitete Hauterkrankung und ihre Ursachen sind noch nicht vollständig erforscht. Dennoch hat die Wissenschaft zahlreiche Erkenntnisse über die Entstehung der Hautkrankheit gewonnen. Außerdem gibt es eine Reihe von Hilfsmaßnahmen, um den Alltag mit der Hautstörung zu erleichtern.

Neurodermitis – was ist das?

Üblicherweise besitzt Haut eine Schutzschicht aus Fett, Salz, Wasser und Talgdrüsensekret. Bei Neurodermitis ist diese Barrierefunktion gestört. Die Haut ist sehr trocken und die natürliche Barriere wird durchlässig.
Es wird zwischen zwei Krankheitsformen unterschieden. Die intrinsische Neurodermitis besteht nur aus der Hautstörung. Sie kann sich zur extrinsischen Neurodermitis entwickeln. Bei dieser zweiten Form haben die Betroffenen zu viele Antikörper vom Typ Immunglobulin E im Blut. Er spielt bei Allergien eine große Rolle.

Sichtbare Anzeichen der Neurodermitis sind:

  • Milchschorf bei Babys: gelblich-weiße Hautkrusten an Wangen und Kopfhaut, nässende Ekzeme
  • Beugenekzeme bei Kindern und Jugendlichen: Rötungen an Kniekehlen, Händen, Ellenbogen, Nacken und Hals
  • „Prurigo nodularis“ bei Erwachsenen: kleine Knötchen am ganzen Körper, die stark jucken

Was sind die Ursachen für Neurodermitis?

Hinter der gestörten Hautbarriere steckt größtenteils eine genetische Ursache. Forscher haben bislang 31 Genregionen gefunden, die dafür verantwortlich sind. Durch die schwach geschützte Haut dringen Pilze und Bakterien in den Körper ein. Das Immunsystem reagiert mit Antikörpern. Es kommt zu Rötungen, Entzündungen und Juckreiz. Das gestresste Immunsystem kann mit der Zeit auch auf harmlose Partikel wie Blütenpollen reagieren. So entwickeln sich Allergien. Neurodermitis ist häufig mit Hausstaubmilben-,Pollen- oder Lebensmittelallergien verbunden. Allergische Reize können dann wiederum einen Neurodermitisschub auslösen. 

Wie lässt sich Neurodermitis behandeln?

Oft treten die ersten Anzeichen für Neurodermitis schon im Säuglings- und Kleinkindalter auf. Von klein auf ist gute und schützende Hautpflege die wichtigste Behandlungsform. Sogenannte Emollienzien sollten immer großzügig eingesetzt werden. Das sind Salben ohne medizinische Inhaltsstoffe. Ihre Zusammensetzung spendet der Haut Feuchtigkeit und schützt sie mit einem Film. Passende Produkte gibt es vor allem von Herstellern wie Hautstark, die auf Neurodermitis spezialisiert sind. Zum Schutz der Haut sollten juckende Partien außerdem nie aufgekratzt werden. Damit kleine Kinder im Schlaf die Haut nicht aufkratzen, sind weiche Fäustlinge an den Händen nützlich. Auch Puppen wirken, die anstelle der Haut gekratzt werden. Das Gehirn glaubt der Kratzbewegung und der Juckreiz lässt nach. Streicheln, Klopfen oder Kneten von juckenden Hautpartien lindert den Drang ebenfalls. In Notfällen kann eine Cortisonsalbe eingesetzt werden.

Auslöser vermeiden

Es sind stets Reize, die einen Schub bei der Neurodermitis auslösen. Je besser diese vermieden werden, umso länger dauern beschwerdefreie Phasen.  Dabei helfen diese Tipps:

  • Dauerstress vermeiden und Entspannungstechniken üben
  • Bei zusätzlichen Allergien alles unterbinden, was allergische Reaktionen hervorruft
  • Individuelle Trigger beobachten, die den Krankheitsschub individuell auslösen: Tierhaare, Kosmetika, Heizungsluft, Kälte o. Ä.
  • Weiche Kleidung mit glatten Stoffen tragen
  • Gesunde Ernährung
  • Kein Nikotin und Alkohol

Fazit:

Heilen lässt sich Neurodermitis nicht. Trotzdem helfen gesunde Lebensführung, regelmäßige Hautpflege und achtsames Verhalten beim Juckreiz und mit Triggern. Das lindert Beschwerden und sorgt für möglichst lange Zeitphasen ohne belastende Hautsymptome. 

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