Der Frühling ist nicht bei allen Menschen bedingungslos willkommen. Immer mehr Menschen leiden an Pollenallergien. Schon mehr als ein Viertel aller Kinder und Jugendlichen und rund ein Drittel aller Erwachsenen sind auf etwas allergisch. Etwa 16 Prozent davon sind von einer Pollenallergie betroffen. Dabei wird die allergische Reaktion durch Blütenstaub von Bäumen und Sträuchern ausgelöst. Kommt ein Betroffener mit dem auslösenden Stoff in Verbindung, treten allergische Symptome auf.
Wie kommt es zu einer Allergie?
Die Neigung, im Verlaufe des Lebens an einer Allergie zu erkranken, wird höchstwahrscheinlich vererbt. Besonders hoch ist die Wahrscheinlichkeit, wenn beide Elternteile bereits an Allergie leiden. In diesem Fall kommt es bei 40 bis 60 Prozent der Nachkommen ebenfalls zu Problemen. Ist nur Vater oder Mutter allergisch (ein Elternteil), liegt das Risiko für die Kinder immer noch bei 20 bis 40 Prozent. Als Allergie bezeichnet man eine fehlgeleitete Abwehrreaktion des Körpers. Generell sollte der Körper beim Eindringen von Krankheitserregern reagieren, bei allergischen Personen werden diese Immunreaktionen auch bei denkbar „harmlosen“ Stoffen wie eben Blütenpollen ausgelöst. Dabei werden ungefährliche Substanzen, die in der Umwelt vorkommen, als fremd und gefährlich eingestuft. Diese Stoffe werden in der Fachsprache als Allergene bezeichnet.
Welche Arten von Allergenen gibt es?
Allergieauslösende Stoffe können durch unterschiedliche Art und Weise in den Körper gelangen:
- Über die Atmung: dabei handelt es sich zum größten Teil um Pollen von Gräsern, Bäumen und Sträuchern, Tierhaare, Hausstaub, Pilz- und Schimmelsporen
- Allergische Stoffe, die über Insektenstiche oder Injektionen in den Körper gelangen (zum Beispiel Allergie gegen Wespen- oder Bienenstiche sowie diverse Medikamente, die über Injektionen verabreicht werden)
- Über die Haut eindringende Allergene zum Beispiel Konservierungsstoffe in Cremen und anderen Pflegeprodukten, Duftstoffe
- Stoffe, die über den Mund aufgenommen werden: Lebensmittel, Medikamente
Für Pollenallergiker ist besonders wichtig zu beachten, dass nicht nur das Allergen selbst Reaktionen auslöst. Es werden sogenannte Kreuzallergien beobachtet. Menschen, die zum Beispiel auf Birkenpollen allergisch sind, vertragen oft Steinobst und viele Nusssorten schlecht. Der Grund dafür liegt in ähnlichen Inhaltsstoffen. Das Immunsystem verwechselt gewisse Proteine im wahrsten Sinne des Wortes. Dadurch kann es zu Niesanfällen oder anderen allergischen Symptomen bei Genuss verschiedener Lebensmittel kommen. Meist treten diese Beschwerden während der Allergiesaison verstärkt auf.
Bekannte Kreuzallergien sind zum Beispiel:
- Bei Gräser- und Getreidepollen: Erdnüsse, Soja, Hülsenfrüchte, Bananen, Mango, verschiedene Mehlsorten
- Allergie gegen Baumpollen (Birke, Hasel, Erle): diverse Nüsse, Äpfel, Birnen, Pfirsich, Nektarine, Marille, Sellerie, Karotte, Tomate
- Kräuterpollenallergie (zum Beispiel Beifuß): Sellerie, Karotte, Tomate, Paprika, Gewürze wie Anis, Kümmel, Fenchel
- Hausstaubmilbe: Meeresfrüchte wie Garnele, Krabbe, Muscheln, Krebs
Zu welchen Symptomen kommt es bei einer Allergie?
Anfangs werden die Beschwerden manchmal mit einer Erkältung verwechselt. Es kommt zu Schnupfen, der sogenannten Allergischen Rhinitis. Außerdem kann die Nase verstopft sein. Gerade bei Pollenallergikern jucken die Augen. Außerdem treten Rötungen an den Schleimhäuten auf. Bei direktem Kontakt mit dem auslösenden Stoff neigen manche Betroffene zu unangenehmen Niesanfällen. Juckreiz tritt nicht nur im Bereich der Augen auf. Manchmal juckt auch der Innenraum des Mundes oder die Haut fängt zu kribbeln an. Husten zählt ebenfalls zu den Symptomen einer Allergie. Bleibt allergischer Husten unbehandelt, kann es zum gefürchteten Asthma kommen. Dann bleibt den Erkrankten im wahrsten Sinne des Wortes die Luft weg. Bei Nahrungsmittelallergien ist der Verdauungstrakt schwer in Mitleidenschaft gezogen. Durchfälle, Blähungen oder generelles Unwohlsein sind die Folge.
Wie erfolgt die Diagnose?
Leidet man über einen längeren Zeitraum an den oben genannten Symptomen, sollte man einen Arzt aufsuchen. Als Ansprechpartner fungieren HNO-Ärzte, Hausärzte oder Allergieambulanzen. Eine Beratung zur Allergieprävention und Behandlungsoptionen umfasst eine ausführliche Anamnese, wo erbliche Faktoren und alle Beschwerden genau analysiert werden. Häufig wird im nächsten Schritt ein Prick Test durchgeführt. Dabei wird die Haut meistens am Unterarm eingeritzt und anschließend allergieauslösende Substanzen aufgetragen. Kommt es zu einer Reaktion in Form von Quaddeln, ist von einer Allergie auf diesen Stoff auszugehen. Ist eine Allergie vorhanden, zeigen sich Rötungen und Pusteln nach wenigen Minuten. Ein Pricktest wird meistens in Verbindung mit einer Blutuntersuchung gemacht. Dabei ist vor allem der sogenannte IgE Wert relevant. Als Immunglobuline E (IgE) werden jene Proteine bezeichnet, die für die Abwehr körperfremder Stoffe zuständig sind. Bei einer Allergie ist der Wert deutlich erhöht. Beim Verdacht auf eine Nahrungsmittelallergie wird oft eine Eliminationsdiät durchgeführt. Über einen gewissen Zeitraum wird auf das Lebensmittel verzichtet, das unter dem Verdacht steht, eine Allergie auszulösen. Ist man während des Testzeitraumes beschwerdefrei, kann zu großer Wahrscheinlichkeit davon ausgegangen werden, dass man auf dieses Lebensmittel allergisch ist.