Düsseldorf, 30. Juli 2019 – Die Einführung wissenschaftlicher Erkenntnisse und klinischer Methoden in die Praxis erfordert kontrollierte klinische Studien, aber auch innovative Forschung in den Grundlagenwissenschaften.
Eine führende Rolle bei der Einführung von Innovationen in die klinische Praxis nahm schon immer die Herz-Kreislauf-Medizin ein. Jene Experten, aus deren Fach- und Forschungsbereichen die Innovationen stammen, werden meist gemeinsam mit Kollegen aus anderen europäischen Ländern mit den Verfassern von europaweit einheitlichen Leitlinien beauftragt, die die Diagnostik und Therapie von Herz-Kreislauf-Erkrankungen standardisieren. Neue wissenschaftliche Ergebnisse und ebenso die Leitlinien werden publiziert und deren Zitierungshäufigkeit ist ein Maß für deren Sichtbarkeit und Qualität sowie für die Exzellenz der beteiligten Autoren.
In der Analyse von Rembold und Kollegen wurden alle Publikationen und deren Zitationen als Maß für die Qualität der Forschungsarbeiten ausgewertet. Die Journalisten haben hierbei nur die wirklichen wissenschaftlichen Artikel berücksichtigt. Übersichtsarbeiten, die aus den Zusammentragungen der wissenschaftlichen Arbeiten anderer Wissenschaftler entstehen wurden hingegen nicht einbezogen.
Wie häufig einzelne Personen als Autoren in anderen medizinischen Fachartikeln zitiert wurden, spiegelt deren Bedeutung und den Einfluss innovativer Ergebnisse der klinischen Wissenschaft und der Grundlagenforschung wider. Die im Laborjournal erschienene Analyse belegt eindrucksvoll die herausragende Rolle deut-scher Herz-Kreislauf-Forscher in der Gestaltung einer modernen patienten-orientierten Medizin. Die Anwendungsorientiertheit wird auch durch den starken Einfluss der viel zitierten europäischen Leitlinien belegt, an denen die Mehrheit der aufgelisteten Wissenschaftler mitgearbeitet hat.
Bemerkenswert ist, dass durch die 30 genannten, meistzitierten Wissenschaftler das breite Feld der Kardiologie und kardiovaskulären Medizin vollständig abgedeckt wird. Dies beinhaltet herausragende Leistungen in der genetischen Forschung, der interventionellen Kardiologie, der Behandlung von Herzklappenfehlern, Herzrhythmusstörungen, vaskulären Gefäßerkrankungen, kardialen Risikofaktoren und Marker, kardialen Bildgebung, Herzinsuffizienz und Bluthochdruck.
Sicherlich beigetragen haben zu dieser exzellenten Entwicklung die Förderinstrumente der Deutschen Gesell-schaft für Kardiologie (DGK) durch Stipendien junger Wissenschaftler und die Deutsche Forschungsgemeinschaft in der Förderung sowohl junger Wissenschaftler als auch etablierter Forscher. Der Präsident der DGK, Prof. Dr. Andreas Zeiher, bemerkt: „Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie ist außerordentlich stolz darauf, dass zahlreiche ihrer Mitglieder eine herausragende Rolle in der Gestaltung der State-of-the-Art Herz-Kreislauf-Medizin spielen.“ Um dieses hohe Niveau auch in Zukunft halten zu können, muss dringend um die Unterstützung der Politik und der Regulierungsbehörden geworben werden, um bürokratische Barrieren in der klinischen und grundlagenorientierten Forschung abzubauen und die Unterfinanzierung der kardiovaskularen Medizin zu korrigieren.
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