Nicht rechtzeitig behandelt nehmen Psychosen häufig einen schweren Verlauf. Die Erkrankung ist oftmals für die Betroffenen mit einem hohen Leidensdruck verbunden und beeinträchtigt ihren Alltag erheblich. Es ist wichtig, Psychosen frühzeitig erkennen und zu behandeln. Privatdozent Dr. med. Andreas Bechdolf von der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Universitätsklinikum Köln ist deshalb für seine hervorragenden Arbeiten zur psychotherapeutisch basierten Intervention bei psychotischen Prodromen mit dem DGPPN-Psychotherapiepreis 2011 ausgezeichnet worden.
Bechdolf untersucht beispielsweise im Rahmen der Studie PREVENT die Wirksamkeit von kognitiven Verhaltenstherapien im Vergleich zu einer medikamentösen Behandlung bei Personen mit erhöhtem Psychoserisiko. An der Studie nehmen insgesamt zehn Universitätskliniken für Psychiatrie und Psychotherapie in Deutschland teil. Sie zählt zur weltweit größten Studie in diesem Bereich. Die ersten Ergebnisse der Studie liefern Hinweise, dass mittels psychotherapeutischen Interventionen der Ausbruch einer Psychose herausgezögert und die Symptome abgemildert werden können. Neben der Nutzbarmachung von Psychotherapie für die indizierte Prävention von Psychosen hat Bechdolf psychotherapeutische Strategien für Jugendliche mit persistierenden psychotischen Symptomen, für Patienten mit der Doppeldiagnose Psychose und Sucht und für eine Gruppenintervention für Patienten mit Psychosen entwickelt und evaluiert. Seine Arbeiten sind auch in internationale Behandlungsleitlinien eingeflossen. Seine Arbeit stärke den Präventionsansatz in der Psychiatrie, heißt es in der Jurybegründung.
Der DGPPN-Psychotherapiepreis würdigt engagierte Wissenschaftler für hervorragende Leistungen in klinischer oder experimenteller Psychotherapieforschung. Damit soll er der zunehmenden Bedeutung der Psychotherapie in der Behandlung psychischer Erkrankungen Rechnung tragen. Der mit 5.000 Euro dotierte Preis wird von der DGPPN in Verbindung mit der Stiftung für Seelische Gesundheit verliehen. Sie fördert die seelische Gesundheit der Bevölkerung und setzt sich für die Verbesserung der Versorgung psychisch kranker Menschen ein. Die Stiftung ist Mitglied im Stifterverband der Deutschen Wissenschaft.
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Prof. Dr. med. Peter Falkai
Präsident DGPPN
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