Lange bevor die Hauptsymptome einer Psychose wie Wahn oder Stimmenhören auftreten, bemerken viele Betroffene selbst schon Veränderungen in ihrer Stimmung und Leistungsfähigkeit in Schule und Beruf. Auch für Verwandte und Freunde sind diese Änderungen im Verhalten der jungen Menschen deutlich spürbar. Solche Vorbotensymptome können auf ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer Psychose hindeuten. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert aktuell eine Studie zur Psychose-Früherkennung unter der Leitung von Professor Mathias Zink, Leiter der Arbeitsgruppe Molekulare Schizophrenieforschung an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am ZI.
Neurobiologische Grundlagen und Therapiemöglichkeiten der Psychose und deren frühen Entstehung werden seit Jahren vom Team um Professor Mathias Zink in der Arbeitsgruppe Molekulare Schizophrenieforschung erforscht. Die neue von der DFG geförderte Studie beschäftigt sich mit sogenannten metakognitiven Veränderungen – also Veränderungen in der Auseinandersetzung mit den eigenen kognitiven Prozessen (wie Gedanken, Meinungen und Einstellungen) – bei jungen Menschen, die ein erhöhtes Psychose-Risiko aufweisen.
Aus der Forschung ist bereits bekannt, dass je früher die Behandlung einer Psychose beginnt, desto eher verbessert sich die Prognose des weiteren Verlaufs. Daher erwartet man von Studien über den Frühbeginn wichtige Erkenntnisse für Präventionsansätze und die Entwicklung neuer Therapieverfahren.
Die Studie beinhaltet klinische und testpsychologische Untersuchungen sowie eine kernspintomographische Untersuchung. Zusätzlich erhalten Betroffene ein umfassendes Therapieangebot für die Dauer von 12 Monaten. Interessierte können sich in der Früherkennungsambulanz für Psychosen (FAPS) über Telefon 0621 1703 2881 melden oder auch online und anonym einen Screening-Test durchführen (www.zi-mannheim.de/checkliste.html).