Proteine gesunder und kranker Zellen vergleichen
Proteine sind die Werkzeuge der Zelle, die vielfältige Aufgaben versehen. Bei bestimmten Erkrankungen wie etwa Alzheimer oder Parkinson sind die Proteine auf bestimmte Art und Weise verändert. „Diese Erkrankungen werden heute oft erst diagnostiziert, wenn sie schon weit fortgeschritten sind. Die Hoffnungen der Medizin beruhen darauf, die Proteinveränderungen so früh aufzuspüren, dass man den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen kann“, erklärt Martin Eisenacher. Es geht den Proteinforschern also um den Vergleich zwischen den Proteinen gesunder und kranker Zellen.
Riesige Datenmengen interpretieren
Dieser Vergleich basiert auf der Methode der Massenspektrometrie, die sehr große Datenmengen erzeugt, welche interpretiert und ausgewertet werden müssen. „Unsere methodischen Arbeiten haben verschiedene Softwarelösungen dafür hervorgebracht, die wir dank de.NBI jetzt für alle interessierten Kolleginnen und Kollegen aus Wissenschaft und Industrie zugänglich machen“, so der Bioinformatiker. Mit den Projektmitteln konnten die Forscher nicht nur ihren Speicherplatz erweitern, sondern auch fünf Wissenschaftler einstellen, die künftig beraten und unterstützen werden.
Standards entwickeln, Schulungen anbieten, Qualitätssicherung
Ziele des Projekts sind außerdem eine Datenstandardisierung zwecks Austausch von Informationen sowie Schulungsangebote wie Kurse und Tutorials. Außerdem ist geplant, die bestehenden Tools an Benutzerwünsche anzupassen. Ein Bewertungssystem soll helfen, die Qualität der verschiedenen Softwareangebote zu bewerten. Insgesamt sind acht Zentren mit 23 Partnern im Netzwerk zusammengeschlossen. Die Nutzung des Angebots ist für Interessenten zunächst kostenfrei. Über die Webseite des Projekts www.denbi.de lässt sich für jedes Problem der passende Ansprechpartner im Netzwerk ermitteln.
Weitere Informationen
PD Dr. Martin Eisenacher, Medizinisches Proteomcenter der Ruhr-Universität, 44780 Bochum, Tel. 0234/32-29288, E-Mail: martin.eisenacher@rub.de