Melanie Kubandt studierte zunächst in Würzburg Pädagogik, Soziologie, Psychologie sowie Sonderpädagogik. Darauf folgten wissenschaftliche Tätigkeiten in Würzburg, Osnabrück und beim Niedersächsischen Institut für Frühkindliche Bildung und Entwicklung e. V. An der Universität Osnabrück wurde sie 2015 promoviert mit einer Studie zu „Geschlechterdifferenzierung in der Kindertageseinrichtung.“ Kubandt war außerdem Vertretungsprofessorin für „Sozialpädagogik/Sozialdidaktik“ am Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik der Leuphana Universität Lüneburg (10/2015 bis 04/2017) sowie für „Pädagogische Kindheits- und Familienforschung“ am Institut für Erziehungswissenschaft der Universität Osnabrück (10/2017 bis 03/2018), bevor sie in diesem Frühjahr an die Universität Vechta wechselte.
Kubandt forschte bisher qualitativ-rekonstruktiv (Ethnographie, Interviewverfahren, Videographie) zu Geschlecht im Kontext von Kita und Familie und möchte ihren Forschungsfokus zukünftig auch auf den Bereich (Ganztags)Schule ausdehnen. Die Forschung, die sie im Rahmen der Juniorprofessur für Gender und Bildung realisieren möchte, basiert auf einem breiten Verständnis von Geschlecht als eigenständigem Forschungsgegenstand, berücksichtigt aber ebenso Verschränkungen mit anderen Differenzlinien. Kubandt möchte mit ihrer Forschungsperspektive auf Gender im Bildungskontext aktiv dazu beitragen, dass empirisch rekonstruierte Muster mit bildungspolitischen bzw. pädagogischen Zielvorgaben auf Ebene aktueller erziehungswissenschaftlicher Debatten kontrastiert und auf ihre Realisierbarkeit hin wissenschaftlich diskutiert werden.
In der Lehre ist es Kubandt wichtig, Student_innen von Studienbeginn an für die Vielfalt und Lebendigkeit wissenschaftlicher Geschlechterdiskurse zu begeistern und ihnen Zugänge zu einem tieferen Verständnis an diesen Diskursen zu eröffnen. Neben der Auseinandersetzung mit Wissen zu gängigen Theorieansätzen der erziehungswissenschaftlichen Geschlechterforschung spielen im Rahmen ihrer Lehre dabei auch immer die Beschäftigung und Reflexion mit eigenen Vorstellungen und Erfahrungen der Studierenden zu Geschlecht eine Rolle, um die eigene Analyse- und Handlungskompetenz weiter zu entwickeln. Daher engagiert sich Kubandt auch mit Veranstaltungen und Beiträgen im Gender & Diversity Zertifikat der Universität Vechta und möchte sich ebenso im Netzwerk Gender Studies aktiv einbringen. Für 2019 und 2020 plant sie jeweils einen Fachtag, der gemeinsam mit Praktiker_innen aus der Region und Studierenden der Universität Vechta Projekte, Maßnahmen und Initiativen diskutiert, die im Kreis Vechta und im Oldenburger Münsterland im Kontext der Themen „Gender, Diversity und Bildung“ geplant bzw. bereits verankert sind.