„Verbraucherinnen und Verbraucher können sich durch die im Arzneibuch gesetzten Standards auf eine gleichbleibende Mindestqualität verlassen. Außerdem ist dadurch auch eine gleichbleibende Wirkung sichergestellt.“, erklärt Gerd Kutz, Professor für Pharmatechnik der Hochschule OWL. Er wurde nun für die nächsten fünf Jahre zum Vorsitzenden der Arbeitsgruppe Fette und Wachse der Deutschen Arzneibuch-Kommission berufen.
Die Deutsche Arzneibuch-Kommission wird beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) gebildet und beschließt das Arzneibuch. Das ist eine vom Bundesgesundheitsministerium bekannt gemachte Sammlung anerkannter pharmazeutischer Regeln über die Qualität, Prüfung, Lagerung, Abgabe und Bezeichnung von Arzneimitteln. Daran müssen sich Pharmazieunternehmen bei der Herstellung halten, ansonsten werden sie nicht zugelassen. Auch Kosmetikhersteller bedienen sich des guten Rufes dieser Regeln und werben mit der Arzneibuchqualität, auch wenn dieser eigentlich nur für Medikamente gilt. „Die Arbeit der Kommission geht dabei erheblich über die Bearbeitung des Deutschen Arzneibuchs hinaus, sie unterstützt das Bundesministerium für Gesundheit in seiner gesamten Arbeit“, betont Kutz. So ist die Arbeitsgruppe Fette und Wachse, die sich mit diesen Hilfsstoffen in Arzneimitteln beschäftigt, auch an der Ausarbeitung des Europäischen Arzneibuchs beteiligt und berät das Ministerium zu analytischen Fragestellungen der Arzneimittelsicherheit. Das Ministerium beruft die Mitglieder der Kommission aus Sachverständigen der medizinischen und pharmazeutischen Wissenschaft aufgrund ihrer Fachkompetenz.
Auch seine Studierenden profitieren von seiner Berufung. Sie diskutieren oft aktuelle Entwicklungen der Arzneimittelbranche oder Qualitätsstandards des Arzneibuches. Es gilt für die Studierenden als Standard-Nachschlagewerk und kommt im Studium häufig zum Einsatz. Bei jedem Experiment und jeder Analyse wird sich an die Vorgaben des Buches gehalten, um den allgemeinen Regeln zu entsprechen und später gültige Ergebnisse zu bekommen. „Meine Berufung zum Vorsitzenden dieser nationalen Arbeitsgruppe mit internationaler Wirkung zeigt mir, dass unsere Forschung und die hohe Qualität unserer Ausbildung bundesweit bemerkt und geschätzt werden“, freut sich der Pharmatechnik-Professor. „Ich bin froh, dass ich durch meine Arbeit in der Kommission nun noch aktuellere und praxisnähere Beispiele in meine Lehre einfließen lassen kann“.