Prof. Georg Bergmann, stellvertretender Direktor des Julius Wolff Instituts der Charité – Universitätsmedizin Berlin ist für seine langjährige Forschung mit der Huiskes Medaille der Europäischen Gesellschaft für Biomechanik (ESB) ausgezeichnet worden. Der Leiter der Arbeitsgruppe Instrumentierte Implantate erhielt die höchste europäische Auszeichnung des Fachgebietes Biomechanik auf dem ESB-Kongress in Portugal.
Der auf seinem Gebiet führende Ingenieur und Biomechaniker realisierte seit 1980 die Idee, die Belastung künstlicher Gelenke mittels eingebauter Sensoren, induktiver Energieversorgung und telemetrischer Datenübertragung zu messen. Nach jahrelanger Entwicklungsarbeit gelang es 1988, die erste instrumentierte Hüftendoprothese bei einem Patienten zu implantieren und die real wirkenden Belastungen der Hüfte in Echtzeit zu messen. Hier entdeckten die Wissenschaftler, dass auf das Hüftgelenk, insbesondere beim Stolpern, maximale Belastungen von bis zum achtfachen des Körpergewichtes einwirken. Die Messtechnik wurde seitdem ständig weiterentwickelt.
Bis heute haben Prof. Bergmann und sein Team von über 50 Patientinnen und Patienten Belastungsdaten von Wirbelsäule, Knie-, Hüft- und Schultergelenken aufgezeichnet, die über die Datenbank
Die generierten Daten fließen in die Entwicklungen und Testung von künstlichen Gelenken ein. Darüber hinaus werden sie zur Validierung von Berechnungsmodellen für Operationstechniken, aber auch für die Optimierung von Rehabilitationsmaßnahmen verwendet.
Prof. Bergmann wurde 1947 in Berlin geboren. Er studierte Maschinenbau und Biomedizintechnik an der Technischen Universität Berlin. 1974 begann er seine Forschungstätigkeit im Biomechaniklabor der Orthopädischen Klinik der Freien Universität Berlin. Nach seiner Promotion 1981 war er an der Harvard Medical School in Boston tätig. 1995 habilitierte er und ist seit 2003 Professor an der Charité – Universitätsmedizin Berlin. 2008 gründete Prof. Bergmann zusammen mit Prof. Georg Duda das Julius Wolff Institut.
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Stephanie Benusch
Julius Wolff Institut
Charité – Universitätsmedizin Berlin
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