Zum 1. September hat am Universitätsklinikum Leipzig die neue Abteilung für Interventionelle Angiologie ihre Arbeit aufgenommen. Der neugeschaffene Bereich wird von dem erfahrenen Spezialisten Prof. Dierk Scheinert geleitet. Das UKL erweitert damit sein Spektrum auf dem wichtigen Gebiet der Gefäßmedizin und etabliert ein Gefäßzentrum, in dem alle Experten aus der Interventionellen Angiologie, der Kardiologie und Angiologie, der Gefäßchirurgie, der interventionellen Radiologie sowie – bezüglich der wichtigen gefäßmedizinischen Probleme im Gehirn – aus der Neurologie, Neuroradiologie und Neurochirurgie zusammenkommen.
Bereits Anfang September werden in dem neuen Bereich für Interventionelle Angiologie die ersten Patienten zur Behandlung begrüßt. Dem Team um Prof. Dierk Scheinert stehen zwei hochmoderne Eingriffsräume in einem eigens errichteten Bereich zur Verfügung. In nur drei Monaten wurde der Anbau mit den Arbeitsräumen sowie Aufwachbereich errichtet. „Das war ein Kraftakt für alle Beteiligten, dessen Ergebnis wirklich nicht vermuten lässt, dass hier vor kurzem noch Wiese war“, sagt Prof. Dierk Scheinert zum Start an seinem neuen Arbeitsort.
Der 46-jährige Gefäßspezialist mit Schwerpunkt auf hochmodernen, nicht-operativen Behandlungsverfahren bringt sein gesamtes 25-köpfiges Team aus hochqualifizierten Ärzten und Pflegekräften ans UKL mit. „Wir arbeiten seit Jahren hervorragend zusammen, damit wollten wir jetzt nicht aufhören“, so Scheinert. Künftig werden die neuen Kollegen die Kompetenz der UKL-Gefäßmediziner verstärken.
„Mit dieser neu etablierten Abteilung erweitern wir unser Angebot auf dem wichtigen Gebiet der Gefäßmedizin ganz entscheidend“, sagt Prof. Wolfgang E. Fleig, Medizinischer Vorstand des UKL. „Damit und mit den neu ans UKL verpflichteten Gefäßchirurgen konnte jetzt das Gefäßzentrum am UKL im Sinne einer integrierten, hochmodernen Gefäßmedizin erfolgreich ausgebaut und mit herausragender Fachkompetenz ausgestattet werden. Hier werden wir die Kompetenzen unserer Fachleute für Gefäßerkrankungen im Gehirn, im Bauch- und Brustraum sowie in Armen und Beinen so zusammenführen, dass für den einzelnen Patienten alle möglichen Behandlungsoptionen erwogen und diskutiert werden und man dann mit dem Patienten die für ihn optimale Therapie festlegen kann.“ Neuroradiologen und interventionelle Radiologen arbeiten dabei mit Kardiologen, Angiologen und Gefäßchirurgen sowie Neurochirurgen und Neurologen eng zusammen.
„Wir freuen uns sehr, Prof. Scheinert als ausgewiesenen Experten seines Faches gewonnen zu haben und unseren Patienten so eine hervorragende Versorgung bieten zu können“, so Fleig. Die im neuen Bereich behandelten Krankheitsbilder sind vielfältig und häufig: Von der Schaufensterkrankheit über Venenthrombosen bis zu Aorten-Aneurysmen werden hier alle Gefäßveränderungen mittels spezieller Katheterverfahren behandelt. „Gefäßerkrankungen gehören zu den Volksleiden, oftmals bedingt durch die Lebensführung“, so Scheinert. „Entsprechend nimmt nicht nur die Zahl unserer Patienten immer weiter zu, sondern auch deren Durchschnittsalter.“ Das erfordert besonders schonende Methoden, über die die interventionelle Angiologie verfügt und die gemeinsam mit der Gefäßchirurgie auch zur Therapie komplexer Erkrankungen eingesetzt werden können. Durch die enge Verbindung zu allen anderen Bereichen des Universitätsklinikums stehen eine Vielzahl von Diagnose- und Therapieverfahren für faktisch alle Gefäßleiden zur Verfügung.
Prof. Scheinert arbeitet seit Jahren intensiv an der Erforschung neuer Behandlungsmethoden von Durchblutungsstörungen der Extremitäten sowie von Erweiterungen der Arterien. „Ich freue mich, diese Arbeit hier am Universitätsklinikum gemeinsam mit den forschenden Kollegen fortsetzen zu können“, betont Scheinert. Gefäßkrankheiten sind meistens eine langfristige, unmittelbare Folge von Stoffwechselstörungen und Übergewicht, die am UKL und der Medizinischen Fakultät zu den Schwerpunkten von Forschung und Krankenversorgung zählen. „Mit dem jetzt erfolgten Ausbau in diesem Bereich setzen wir konsequent das sehr erfolgreiche Engagement der Universitätsmedizin in der Erforschung und Behandlung von Stoffwechsel- und Gefäßerkrankungen fort und erwarten einen Schub in der klinischen Forschung auf diesem Gebiet von höchster internationaler Sichtbarkeit“, ergänzt Prof. Michael Stumvoll, Dekan der Medizinischen Fakultät.