(dmd). Kürzer und niedriger steht die neue Generation des Citroen C4 Picasso am Start. Dennoch bietet er mehr Raum als sein Vorgänger und verwöhnt die Fahrer auf Wunsch sogar mit einem ganz besonderen Service. Wir begaben uns mit dem französischen Van auf Probefahrt.
Mit 4,43 Metern in der Länge sowie 1,61 Meter in der Höhe sind es je vier Zentimeter weniger in den Abmessungen des neuen Citroen C4. Zugelegt hat jedoch der Radstand. Dieser wuchs um fast sechs Zentimeter auf 2,79 Meter. Optisch wirkt das Fahrzeug durch die knappen vorderen und hinteren Überhänge sowie die niedrigere Dachlinie dynamischer. Das Betuliche des Vorgängers ist verschwunden. Selbstbewusstes Auftreten ist angesagt, ein Eindruck, der durch die großen Scheinwerfer in Verbindung mit dem Tagfahrlicht sowie den prägnanten Heckleuchten verstärkt wird. Viel wichtiger als die verbesserte Optik sind jedoch die guten Platzverhältnisse. Die vorderen Passagiere können sich strecken und rekeln – sogar auf Massagesitzen (Serie in der höchsten Ausstattungsversion) und so entspannt die vielen Funktionen des Fahrzeugs ausprobieren.
Statt vieler Bedienknöpfe gibt es nur noch sieben Tasten für die wichtigsten Funktionen wie Klimaanlage, Musikanlage oder je nach Ausstattung auch für Internetverbindung oder Navigation. Über den 7-Zoll-Touchscreen kann man die gewählte Anwendung per Fingerdruck bedienen. Das gelingt auch nicht Tabletts-erprobten Probanden leicht. Der Aufbau des Systems erscheint logisch, die Bedienung einfach. Hat man den zusätzlichen 12-Zoll-Bildschirm an Bord, kann man sich Fahr- und Fahrzeuginformationen individuell konfigurieren und gut sicht- und lesbar im Display abrufen.
Fahrer und Beifahrer genießen zudem die Aussicht, die die große, weit in den Dachhimmel gezogene Windschutzscheibe bietet. Im Fond sorgt das optionale Panaroma-Glasdach für einen lichtdurchfluteten Innenraum. Für die hinteren Insassen stehen drei gleich breite Einzelsitze bereit. Diese gehören allerdings erst ab dem dritten Komfortniveau zum Serienumfang. Standard ist eine durchgehende Rückbank. Die Einzelsitze lassen sich zugunsten von mehr Kniefreiheit oder Gepäckvolumen in Längsrichtung verschieben. Das variiert in der Grundkonfiguration zwischen 537 und 630 Litern. Klappt man die Rücksitzlehnen um, entsteht ein ebener Boden und das Volumen wächst auf 1.709 Liter. Dazu kommen noch viele Ablagen wie unter den Sitzen oder ein Staufach im unteren Mittelteil des Instrumententrägers.
Der C4 Picasso hat bis zu 140 Kilogramm im Vergleich zum Vorgängermodell abgespeckt. Das entspricht fast zehn Prozent des Gesamtgewichts. Möglich machte dies unter anderem die neue leichtere Kompakt-Plattform des PSA-Konzerns, auf der künftig auch die C4-Limousine und das Schwestermodell Peugeot 308 stehen werden. Sie ermöglichte zudem den platzsparenden Einbau von Motor und Getriebe.
Die Gewichtsreduzierung kommt natürlich auch dem Verbrauch zugute. Bis zu einen Liter weniger verbrauchen die vier angebotenen Aggregate. Die zwei 1,6-Liter-Diesel mit 68 kW/92 PS und 85 kW/115 PS sowie die Benziner mit ebenfalls je 1,6-Liter-Hubraum und 88 kW/120 PS und 115 kW/156 PS sind alte Bekannte aus den PSA-Regalen. Das Gros der Bestellungen wird der stärkere Diesel auf sich vereinen. Er verbraucht durchschnittlich vier Liter (CO2-Ausstoß: 105 g/km) und entspricht mit seinen Fahrleistungen (Vmax: 189 km/h, 270 Nm, Standardspurt in 11,8 s) den typischen Anforderungen an einen Familienvan.
Wenn es jedoch etwas fahraktiver sein darf und eine Sechsgang-Schaltung gewünscht wird, offeriert Citroen zum fast gleichen Preis (ab 24.040 Euro) den 1,6-Liter-Turbobenziner. Der 115 kW/156 PS starke Direkteinspritzer steht mit seinem maximalen Drehmoment von 240 Nm den Werten des Selbstzünders nicht viel nach, ist aber spritziger und schneller. Dafür muss man aber mit einem höheren Verbrauch rechnen. Der Normwert liegt bei sechs Litern. Die weder zu harte noch zu weiche Fahrwerksabstimmung passt ebenso gut zum Fahrzeug wie die direkte Lenkung.
Überzeugen kann auch das Angebot an Assistenten. Der C4 Picasso verfügt optional über Spurhalte-, Kollisionswarn-, Toter-Winkel sowie Fernlichtassistenten. Und alleine Einparken kann er auch noch und sorgt so bei dem einen oder anderen Fahrer für entspanntes Ankommen. Für Längseinparkmanöver benötigt er sogar nur Parklücken, die 40 Zentimeter länger sind als das Fahrzeug.
Der Kompakt-Van kostet mindestens 19.990 Euro und wird in vier Ausstattungsniveaus angeboten. Im Basispreis enthalten sind die große Weitwinkel-Panorama-Frontscheibe, Radio, Klimaanlage sowie Bluetooth-Freisprecheinrichtung, 7-Zoll-Touchscreen, USB- und AUX-Anschluss. Wer sich für einen C4 Picasso mit mehr Komfort und weiteren Extras entscheidet, lässt die 20.000-Euro-Marke des Einstiegsmodells schnell hinter sich. Das Budget sollte schon fünf- bis zehntausend Euro mehr hergeben.
Citroen C4 Picasso – Kurzcharakteristik
Alternative zu: VW Touran, Ford C-Max, Renault Scénic, Mazda5, Kia Carens, Opel Zafira Tourer
Sieht gut aus: beim automatischen Einparken in enge Parklücken
Passt zu: Leuten, die sich gerne massieren lassen.
Was kommt noch: der siebensitzige C4 Picasso mit nochmals verlängertem Radstand, neuer 2,0-Liter, 110 kW/150 PS starker Diesel mit einem Durchschnittsverbrauch von 4,2 Litern (CO2-Ausstoß: 110 g/km)