Der neue Präsident Prof. Dr. Karl Ulrich Mayer wird über die ersten sechs Monate seiner Amtszeit berichten und Beispiele für herausragende Forschungsvorhaben der Leibniz-Gemeinschaft vorstellen. Dazu werden Fachwissenschaftler anwesend sein und Ihnen für Fragen zur Verfügung stehen. Zudem geben wir an diesem Tag den Preisträger des mit 50.000 Euro dotierten Wissenschaftspreises des Stifterverbandes „Gesellschaft braucht Wissenschaft“ bekannt.
Bei den Forschungsprojekten, die zur Pressekonferenz vorgestellt werden, handelt es sich um zwei Studien, die mit Mitteln des Paktes für Forschung und Innovation gefördert werden und noch laufen.
Die Wissenschaftler des Projektes „BioenergyPlanet“ untersuchen das Potenzial von Biomasse zur Energieerzeugung im Jahr 2050 vor dem Hintergrund von Klimaschutz und Umweltauswirkungen. Erste Ergebnisse zeigen, dass hier schwierige Abwägungen zu treffen sind. Einerseits haben die Modellrechnungen zwar ergeben, dass die potenzielle Biomasseproduktion der Welt bis zu 20 Prozent des Weltenergiebedarfs im Jahr 2050 decken könnte. Allerdings würde die Ausschöpfung dieses Potenzials den bereits bestehenden Druck auf natürliche Ökosysteme durch Ausweitung der Landnutzung deutlich verstärken und den Bewässerungsbedarf verdoppeln.
Derzeit besteht ein starker Trend zur Ausweitung der globalen Bioenergieproduktion. Studien zeigen, dass ambitionierte Klimaschutzziele ohne Bioenergie kaum zu erreichen sind. Andererseits bedeutet eine weitere Fragmentierung und Umwandlung von Landfläche eine noch stärker zunehmende Bedrohung der Artenvielfalt.
Das Projekt BioenergyPlanet wird koordiniert von Prof. Dr. Wolfgang Lucht vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung und erhält eine Förderung von nahezu einer Million Euro.
Das zweite „Pakt-Projekt“ kommt aus Nordrhein-Westfalen und befasst sich mit der „Wirkung finanzieller Anreize zur Reduktion von Körpergewicht“. Die Ergebnisse können zum Beispiel den Krankenkassen Rückschlüsse liefern, inwieweit ihre Bonusprogramme erfolgversprechend sind, mit denen sie gesundheitsbewusstes Verhalten ihrer Versicherten belohnen.
Koordinator der Studie ist Dr. Boris Augurzky vom Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) in Essen. Das Finanzvolumen beträgt knapp 600.000 Euro.
Im weiteren Verlauf der Jahrestagung sind Vertreter der Medien herzlich eingeladen zum Eröffnungsabend am Mittwoch, 24.11.2010, 19 Uhr im Swissôtel Düsseldorf/Neuss. Dort wird Prof. Dr. Michael Roden, Geschäftsführender Direktor des Deutschen Diabetes-Zentrums – Leibniz-Zentrum für Diabetes-Forschung an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, mit seinem wissenschaftlichen Vortrag
„Volkskrankheit Diabetes – eine Herausforderung für Forschung und Gesundheitspolitik“
eines der drängendsten Probleme unseres Gesundheitswesens behandeln.
Darüber hinaus sprechen die Ministerin für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen, Svenja Schulze, MdL, und der Rektor der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Univ.-Prof. Dr. med. Dr. phil. Hans Michael Piper. Ministerin Schulze überreicht zudem den Leibniz-Nachwuchspreis 2010 für die besten Dissertationen aus der Leibniz-Gemeinschaft in den Kategorien „Geistes- und Sozialwissenschaften“ und „Natur- und Technikwissenschaften“ an zwei junge Wissenschaftler, die erst an diesem Abend bekannt gegeben werden.
Am Donnerstag, 25.11.2010, 17 Uhr findet der Festakt zur Jahrestagung im Swissôtel statt. An diesem Abend präsentiert der diesjährige Träger des renommierten Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preises der Deutschen Forschungs-gemeinschaft, Prof. Dr. Stefan Treue, Direktor des Deutschen Primatenzentrums – Leibniz-Institut für Primatenforschung
„Das Gehirn bei der Arbeit: die Physiologie der Aufmerksamkeit“.
Die Festrede des Leibniz-Präsidenten, Prof. Dr. Karl Ulrich Mayer steht unter dem Motto „Wissenschaft als Zukunftssicherung: Privileg, Herausforderung und Verpflichtung“.
Der Generalsekretär des Stifterverbandes, Prof. Dr. Andreas Schlüter, wird den Wissenschaftspreis „Gesellschaft braucht Wissenschaft“ des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft verleihen. Grußworte sprechen die Ministerin für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen, Svenja Schulze, MdL, sowie die Staatssekretärin im Bundesministerium für Bildung und Forschung, Cornelia Quennet-Thielen.
Vertreter der Medien werden gebeten, sich unter
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Die Leibniz-Gemeinschaft
Zur Leibniz-Gemeinschaft gehören zurzeit 86 Forschungsinstitute und wissenschaftliche Infrastruktureinrichtungen für die Forschung sowie vier assoziierte Mitglieder. Die Ausrichtung der Leibniz-Institute reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Sozial- und Raumwissenschaften bis hin zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute bearbeiten gesamtgesellschaftlich relevante Fragestellungen strategisch und themenorientiert. Dabei bedienen sie sich verschiedener Forschungstypen wie Grundlagen-, Groß- und anwendungsorientierter Forschung. Sie legen neben der Forschung großen Wert auf wissenschaftliche Dienstleistungen sowie Wissenstransfer in Richtung Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Sie pflegen intensive Kooperationen mit Hochschulen, Industrie und anderen Partnern im In- und Ausland. Das externe Begutachtungsverfahren der Leibniz-Gemeinschaft setzt Maßstäbe. Jedes Leibniz-Institut hat eine Aufgabe von gesamtstaatlicher Bedeutung. Bund und Länder fördern die Institute der Leibniz-Gemeinschaft daher gemeinsam. Die Leibniz-Institute beschäftigen etwa 16.100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon sind ca. 7.100 Wissenschaftler, davon wiederum 2.800 Nachwuchswissenschaftler. Der Gesamtetat der Institute liegt bei mehr als 1,3 Mrd. Euro, die Drittmittel betragen etwa 280 Mio. Euro pro Jahr.