Presseeinladung: Chirurgische Planungseinheit der Zukunft

Zeit: 17.02.2010, 13:00 Uhr
Ort: ICCAS
Semmelweisstraße 14

Chirurgische Eingriffe, insbesondere zur Entfernung von bösartigen Tumoren, im Volksmund schlicht "Krebs" genannt, werden heute im Vorfeld von einem Expertengremium in einer Konferenz, dem sog. Tumorboard, diskutiert und geplant. Dem Patienten soll eine individuelle und damit optimale Behandlung nach dem aktuellen Stand der Forschung ermöglicht werden. Der Therapieentscheidung des Expertengremiums liegen die Ergebnisse moderner Diagnoseverfahren wie Computertomografie (CT) und Magnetresonanztomografie (MRT), Untersuchungen zu Größe und Infiltrationsgrad der Tumore, der Labor- und Funktionsdiagnostik sowie zunehmend auch molekularbiologischer Gewebeproben zugrunde. Diese Daten müssen vom Experten quasi im Kopf zu einer Gesamtaussage zusammen geführt werden. Das ist der gegenwärtige Stand.

Der Schritt in die Zukunft

ICCAS geht mit der chirurgischen Planungseinheit, einen bedeutenden Schritt weiter: In ICCAS wurde mit Unterstützung des Sächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst (SMWK) und der Firma Medplan ein weltweit einmaliges Modell für die chirurgische Planung entwickelt, das die vielen erhobenen Daten nicht nur zusammenführt , sondern in einem digitalen Patientenmodell auf einem überdimensionalen Bildschirm präsentiert. Das individuelle Krankheitsbild eines Patienten kann mit Computervisualisierung und Animation leicht erfasst und beurteilt werden. Und das alles in einer entspannten Atmosphäre, die durch Licht in verschiedenen Farben untermalt wird.

Im OP-Saal selbst erleichtert die Datenzusammenführung im Patientenmodell dem Chirurgen die Arbeit beträchtlich; muss er doch nicht mehr alle Einzeldaten vor Ort persönlich intellektuell zusammenführen, um erfolgreich operieren zu können. Er kann sich jetzt voll auf das Operationsgeschehen konzentrieren.

Aber damit nicht genug: Mit der chirurgischen Planungseinheit können verschiedene Varianten des chirurgischen Eingriffs virtuell oder am Gipsmodell simuliert werden. Damit können auch versierte Chirurgen komplizierte und neuartige Eingriffe üben bzw. den besten Zugangsweg zur Geschwulst herausfinden. Für den betreffenden Patienten bringt jeder Schritt ein bedeutendes Plus an Sicherheit und die Gewissheit, dass er auf dem neuesten Stand der Medizin behandelt wird.

Pressetermin:

Wir laden Sie herzlich zum Termin am 17. 2. 2010, 13:00 Uhr (s.o.) ein, an dem auch die sächsische Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst, Frau Prof. Dr. Sabine von Schorlemer, der Rektor der Universität Leipzig, Prof. Dr. Franz Häuser, und der Dekan der Medizinischen Fakultät, Prof. Dr. Joachim Thiery, teilnehmen.

Der Chirurg Dr. Gero Strauß und der Informatiker Dr. Stefan Bohn zeigen Ihnen die chirurgische Planungseinheit in Aktion. Sie sehen, wie ein Patientenmodell entsteht und wie eine Operation simuliert werden kann. Außerdem erklären sie, was das für Patienten und Operateur bedeutet. Im Anschluss erläutern Ihnen der Informatiker und der Chirurg die nächsten Schritte in Richtung zu noch mehr Sicherheit im OP.

Wir freuen uns auf Ihr Kommen und bitten um Zusage unter adams@uni-leipzig.de oder unter 0341 97 35 020.

weitere Informationen:

Prof. Dr. Jürgen Meixensberger
Telefon: +49 341 97-17500
E-Mail
Juergen.meixensberger@medizin.uni-leipzig.de

PD Dr. Gero Strauß
Telefon: +49 341 97-21720 oder +49 172 – 95 85 755
gero.strauss@medizin.uni-leipzig.de

Dr. Stefan Bohn
Telefon: +49 341 97-12008
stefan.bohn@medizin.uni-leipzig.de
(idw, 02/2010)

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