Prävention beim Frauenarzt – von Alzheimer bis Zervixkarzinom

Alle reden von Prävention – doch welcher Arzt ist für die kompetente Beratung qualifiziert? Was bedeutet Prävention in der Pubertät? Was betrifft junge Frauen? Was ist rund um den Kinderwunsch, in den Wechseljahren oder für Frauen über 70 wichtig? Die Genossenschaft der Frauenärzte GenoGyn gibt Antworten und hat mit einer bundesweit einmaligen Fortbildungsreihe bis heute mehr als 260 Ärztinnen und Ärzte aus vielen Teilen Deutschlands in Präventionsmedizin ausgebildet. Unter www.genogyn.de finden Frauen qualifizierte Ansprechpartner, die in ihren gynäkologischen Praxen erweiterte Primärprävention zur Gesunderhaltung der Frau anbieten.

Prävention für junge Mädchen bedeutet vor allem Aufklärung über sexuell übertragbare Krankheiten, Schwangerschaft und Verhütung, die erste gynäkologische Untersuchung sowie die Erhebung des Impfstatus. „Die HPV-Impfung zum Schutz vor Genitalwarzen und Gebärmutterhalskrebs ist die wichtigste präventive Maßnahme in dieser Altersgruppe“, sagt Frauenarzt Dr. Jürgen Klinghammer aus dem Vorstand der GenoGyn. Sie ist für Mädchen von 12 bis 17 Jahren gesetzliche Kassenleistung und sollte möglichst vor dem ersten Geschlechtsverkehr erfolgen.

Ab 20 stehen die jährliche gesetzliche Früherkennungsuntersuchung von Gebärmutterhalskrebs bzw. dessen Krebsvorstufen sowie das Chlamydien-Screening auf dem Präventionsprogramm. Die regelmäßige Tastuntersuchung der eigenen Brust wird zur Früherkennung des Mammakarzinoms empfohlen. Besonders die  individuelle Empfängnisregelung und der Schutz vor Geschlechtskrankheiten sind in dieser Lebensphase wichtig.

Ab dem 30. Lebensjahr untersucht der Gynäkologe während der jährlichen Krebsfrüherkennungsuntersuchung zusätzlich die Brust. Spätestens jetzt werden Fragen des Lebensstils relevant. Dr. Klinghammer: „Ernährungsberatung und Bewegungsprogramme sind angesichts der Zunahme von Übergewicht und Adipositas und deren Folgeerkrankungen immer öfter angezeigt.“

Prävention rund um den Kinderwunsch beginnt lange vor der Schwangerschaft. Gegebenenfalls mit einer Gewichtsreduktion, um Schwangerschafts-Diabetes und kindlicher Disposition zu Übergewicht und Diabetes vorzubeugen. Auch der Immunschutz, etwa gegen Toxoplamose und Cytomegalie Viren, sollte abgeklärt werden. Für viele Frauen kommt es heute darauf an, den Zeitpunkt für eine Schwangerschaft nicht zu verpassen. In diesen Fällen gibt der „Anti-Müller-Hormontest“ Auskunft über die Fruchtbarkeit. Nach einer Geburt gilt es bereits für junge Mütter, einer Harninkontinenz durch professionell betreute Beckenboden-Gymnastik ausreichend vorzubeugen.

Für Frauen ab 50 steht alle zwei Jahre das Mammographie-Screening zur Früherkennung von Brustkrebs an. Normalgewicht, ausreichende Bewegung und moderater Alkoholgenuss senken das Erkrankungsrisiko. Weiter sind die Linderung von Wechseljahresbeschwerden, Osteoporosevorsorge, Risikoabklärung von Arteriosklerose, Neurostress und Depression in dieser Altersgruppe relevant.

Frauen über 70  sollten die Früherkennungsuntersuchungen auf Gebärmutterhalskrebs und Brustkrebs keinesfalls vernachlässigen und Fragen zu Inkontinenz und Neurodegeneration mit ihrem Frauenarzt besprechen. „Moderne Präventionsmedizin kann Lebensqualität bis ins hohe Alter erhalten – qualifizierte Gynäkologinnen und Gynäkologen bieten diese Leistungen an und können als lebenslange Begleiter der Frau ihre Patientinnen in jeder Lebensphase über individuell sinnvolle Maßnahmen aufklären“, resümiert GenoGyn-Vorstandsmitglied Dr. Klinghammer. Das Präventionsspektrum der Frauenärzte reicht von Alzheimer-Vorsorge über Burn-Out-Beratung, Herz-Kreislauf-Prävention und Ernährungsmedizin mit Gewichtsreduktion auf Grundlage genetischer Tests über Impfprogramme bis zur gesetzlichen Krebsfrüherkennung des Zervixkarzinoms.

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