PM: Keine Angst vor Headhuntern: Geriatrie wächst rasant

„Unser Gesundheitswesen hat einen enormen Nachholbedarf an Spezialisten für die Medizin des alten Menschen, außerdem wächst die Gruppe unserer Patienten wegen der demografischen Entwicklung stetig – zusammen bedeutet das ein enormes Wachstum des Faches auch in den kommenden Jahren“, sagte der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie (DGG), Prof. Dr. Ralf-Joachim Schulz aus Köln. Die Politik spreche daher parteiübergreifend von einer „notwendigen Geriatrisierung der Medizin“.

„Das Fach wächst rasant und die Karrieremöglichkeiten sind außerordentlich gut“, sagte auch der Präsident elect der DGG, Priv. Doz. Dr. Rupert Püllen aus Frankfurt. „Sie dürfen keine Angst vor Headhuntern haben, wenn Sie Erfahrungen in der Geriatrie haben.“

Flächendeckende Weiterbildungsmöglichkeit

Es gibt aber nicht nur immer mehr Geriatrien in Deutschland, sondern auch mehr weiterbildungsberechtigte Geriater: Allein im vergangenen Jahr ist ihre Zahl deutlich von 347 auf 554 gestiegen, das ist ein Plus von 207 Personen oder 60 Prozent. „Damit hat unser Fach flächendeckend die Möglichkeit zur Weiterbildung geschaffen“, sagte der Weiterbildungsbeauftragte der DGG, Dr. Michael Meisel aus Dessau. Die DGG hat eine Liste der weiterbildungsberechtigten Geriaterinnen und Geriatern auf ihrer Website unter www.dggeriatrie.de veröffentlicht.

Geriatrie ist nicht gleich Reha

„Die Geriatrie verbindet spannende Akutmedizin, die gesamte Palette der Funktionsdiagnostik sowie Intensiv- und Palliativmedizin mit einem Gut, das wir uns als Ärzte immer wünschen, das aber fast überall fehlt: ausreichend Zeit für die Zuwendung und die Arbeit mit dem Patienten“, so Präsident Schulz.
Er wies daraufhin, dass Geriater als Spezialisten für die Medizin des alten Menschen in Notaufnahmen arbeiten, auf akutmedizinischen Stationen, auf Intensivstationen, in der Rehabilitation oder in der Palliativmedizin.
„Die Arbeit mit unseren Patienten ist dankbar, weil wir Zeit für sie haben und weil wir gemeinsam an etwas arbeiten, was alle besonders wünschen: im Alter möglichst selbstständig und unabhängig zu leben“, ist President elect Püllen überzeugt.

Eigene Sektion in der DGIM – eigenes Fachkolleg in der DFG

Die zunehmende Bedeutung der Geriatrie zeigt sich auch darin, dass die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) der Geriatrie eine eigene Sektion eingerichtet hat, ebenso wie zum Beispiel der Kardiologie oder der Gastroenterologie. Seit etwas mehr als einem Jahr hat auch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) ein eigenes Fachkolleg für die Altersmedizin. Die Fachkollegien spielen eine zentrale Rolle im Begutachtungs- und Entscheidungsverfahren der DFG. „Die Einrichtung des Fachkollegs ist eine große Anerkennung für die Geriatrie und zeigt, dass wir als Fach immer stärker wahrgenommen werden“, so der Delegierte der DGG Prof. Dr. Cornel Sieber.

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