Ursachen von Schädelhirnverletzungen sind unter anderem Unfälle im Straßenverkehr, im Haushalt oder bei Spiel und Sport. Alle zwei Minuten erleidet ein Mensch in Deutschland ein solches Trauma – rund die Hälfte im Alter unter 25 Jahren. Diese Menschen und auch ihre Angehörigen sind oft lebenslang auf Hilfe angewiesen.
Eigentlich sind die entsprechenden Sozialgesetze in Deutschland ordentlich. Es hapert jedoch an der Umsetzung. Ansprüche von Behinderten, auch solchen mit Schäden am Zentralen Nervensystem (ZNS), werden nach dem neunten Buch des Sozialgesetzbuchs (SGB IX) geregelt. Dies ist jedoch kein „Leistungsgesetz“. Das heißt zum einen, dass nicht in jedem Fall gezahlt wird – folglich werden viele Betroffene in die Armutsfalle getrieben. Zum anderen gibt es ein Wirrwarr an Zuständigkeiten, und das für Menschen, deren Möglichkeiten, ihre Rechte einzufordern, ohnehin beeinträchtigt sind. Viele der durchaus vorhandenen Angebote werden somit nicht wahrgenommen. Zu allem Überfluss bringt diese Regelung nicht einmal gesamtwirtschaftliche Vorteile: Durch den Mangel an Koordination geben die verschiedenen Institutionen wie Krankenkassen, Unfall- oder Rentenversicherungen und Träger der Sozial- oder Jugendhilfe sehr viel Geld an falschen Stellen aus.
Für die Behandlung, die Rehabilitation sowie den Ausgleich krankheitsbedingter Nachteile von Menschen mit ZNS-Schäden müssen alle Beteiligten an einem Strang ziehen. Deshalb veranstaltet die „Arbeitsgemeinschaft Teilhabe“ am 10. und 11. März 2011 ihren 5. Nachsorgekongress (link siehe unten). Er richtet sich sowohl an die Politik als auch an Betroffene und ihre Angehörigen sowie an Kostenträger und Vertreter der Heil- und Hilfsberufe. Schirmherr des Kongresses ist Hubert Hüppe, Beauftragter der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen. Die Arbeitsgemeinschaft wird von sieben Verbänden getragen. Die Schirmherrschaft für die AG hat die ZNS – Hannelore Kohl Stiftung übernommen.
Bei der o.a. Pressekonferenz stehen Ihnen Rede und Antwort:
° Stefan LENGER, Schädelhirnverletzter in Begleitung von
° Sabine UNVERHAU, Neuropsychologin, die Herrn Lenger behandelt
° Dr. Dr. Paul REUTHER, Facharzt, NeuroTherapie Rhein-Ahr
° Dr. Johannes VÖCKING, ZNS – Hannelore Kohl Stiftung
Ferner stehen Ihnen für Fragen zur Verfügung:
° Die Mutter von Herrn Lenger
° Achim EBERT (Sprecher der AG Teilhabe)
° Dr. Hartwig KULKE (Gesellschaft für Neuropsychologie, GNP).
Wir würden uns sehr freuen, Sie im Namen der Stiftung und der Arbeitsgemeinschaft bei dieser Pressekonferenz begrüßen zu dürfen. Gerne können Sie für Ihre Zusage den beigefügten Antwortbogen benutzen. Sollten Sie vorab Fragen haben, wenden Sie sich bitte an:
MWM-Vermittlung
Kirchweg 3 B, 14129 Berlin
Tel.: 030/803 96-86; Fax: -87
Mail: mwm@mwm-vermittlung.de