Pflegereform in Deutschland auf dem Prüfstand. Pflege und Hilfe erhalten wir nicht nur als Kind sondern oftmals auch später im Alter. Das kostet zunehmend die letzten Reserven an Geld, die man hat. Viele sind beunruhigt und fragen sich wie man sich Pflege im Alter überhaupt noch leisten kann. Reformen in der Pflege sind gefragt. Pflege wird zum Armutsrisiko für viele Menschen.
Die Ängste sind groß vor einem Alter in Armut. Eigentlich ist es 12:05 Uhr. Wir werden alt, aber Pflege brauchen wir auch. Angst vor dem Alter, Angst vor Pflege, die wir uns nicht mehr erlauben können. Wie sehen die Reformen in der Pflege aus?
Kosten in der Pflege explodieren – Pflegereform soll Abhilfe schaffen
Pflege kostet viel Geld. Besonders wenn sie stationär erfolgen muss. Viele entscheiden sich, nicht nur aus finanziellen Gründen, für die häusliche Pflege. Nicht selten kommen Menschen an ihre Kräfte, wenn die Angehörigen zu Hause gepflegt werden. Schnell gelangt man an die Grenzen seiner Kräfte. Die körperlichen Kräfte lassen oft schnell nach und man schafft das alleine nicht mehr. Hilfe und Unterstützung sowie Versorgungsleistungen bei der Ernährung sind wichtig.
Zirka 13 % der Pflegebedürftigen leben in Deutschland im Heim. 19 % der Pflegebedürftigen bleiben zu Hause und werden ambulant versorgt – von so genannten Betreuungsdiensten und sieben 67 % bleiben zu Hause und werden von Familienmitgliedern betreut.
Angehörige brauchen ganz dringend mehr Unterstützung bei der Pflege
Die meisten Pflegenden in Deutschland müssen mit erheblichen finanziellen Einbußen rechnen. Die Präsidentin des Sozialverband des VdK fordert ein Pflegegeld für die pflegenden Angehörigen. Insbesondere wenn sie Jobs aufgeben und somit finanzielle Einbußen hingenommen werden müssen. Die Angehörigen brauchen ganz dringend mehr Unterstützung bei der Pflege. Deshalb sind auch Kurzzeitpflegeplätze extrem wichtig.
Angehörige zu Hause pflegen, ist eine extreme Belastung und eine tägliche Herausforderung. Wenn Menschen länger zu Hause gepflegt werden können, spart das ganz enorme Kosten, da die zu Pflegenden nicht in ein Heim müssen. Die Kosten in den Heimen sind seit Jahren erheblich gestiegen und heute extrem hoch.
Seit 2017 werden Menschen mit geringen Beeinträchtigungen erstmals in die Pflege eingestuft. Körperlich werden jetzt auch geistige und psychische Einschränkungen berücksichtigt wie etwa bei einer beginnende Demenz. Man will damit die Selbstständigkeit der Betroffenen frühzeitig fördern und so lange wie möglich erhalten. Versicherte mit Pflegegrad 1 bekommen einen Entlastungsbetrag bei ambulanter Pflege von maximal 131,00 € monatlich; er wird nicht bar ausbezahlt, sondern für bestimmte Leistungen erstattet, wie zum Beispiel Hilfe im Haushalt. Hinzu kommen Leistungen in ambulant betreuten Wohngruppen von bis zu 224,00 € monatlich. Zuschüsse von bis zu 4180,00 € gibt es für Wohnraumanpassungen zum Beispiel für ein barrierefreies Badezimmer oder einen behindertengerechten Zugang in die eigenen Räumlichkeiten.
Ende des vergangenen Jahres hatten rund 863.000 Menschen einen Pflegegrad 1. Die Leistungen der Pflegeversicherung wurden in den letzten Jahren weiter ausgebaut. Doch jetzt soll eine neue Pflegereform einiges auf den Prüfstand stellen. Unter anderem wird aktuell der Pflegegrad 1 unter die Lupe genommen. Wird der Pflegegrad 1 abgeschafft, bedeutet das eine enorme Veränderung für die zu Pflegenden und die Pflegepersonen.
