Paula Larenza-Menzies ist neue Professorin für Anästhesie und Analgesie an der Vetmeduni Vienna

Narkosen sind in der Veterinärmedizin von großer Bedeutung. Nicht nur für Operationen, sondern auch für diagnostische Eingriffe werden Narkosemittel und –techniken entwickelt, die an die jeweilige Tierart angepasst werden. Gerade weil uns Tiere ihre Schmerzen und Ängste nicht mit Worten mitteilen können, ist auch eine gut wirkende Schmerzbehandlung gefragt.

Larenza-Menzies ist Fachärztin auf dem Gebiet der Tiernarkosen und der Schmerzbehandlung. Sie arbeitete unter anderem an der Entwicklung eines neuartigen Anästhetikums für Pferde, Katzen und Hunde, das bessere Narkosequalitäten besitzt und schneller abgebaut wird, als herkömmliche Substanzen. Das mittlerweile marktzugelassene S-Ketamin ist eine Form des Ketamin und besitzt neben der besseren narkotisierenden Wirkung auch gute schmerzstillende Eigenschaften.

Schmerzmanagement für die Veterinärmedizin

Neben der Entwicklung neuartiger und besserer Narkosemittel liegt der Argentinierin mit italienischen Wurzeln auch das Schmerzmanagement am Herzen. „Eine zufriedenstellende Schmerzbehandlung ist mir ein wichtiges Anliegen. Schmerzen sind ein wichtiger Schutzmechanismus. Sie warnen den Körper vor Schäden. Schmerzen während Operationen oder diagnostischen Eingriffen sind jedoch künstlich hervorgerufen. Sie haben keinen warnenden Charakter und sollen daher auch nicht ertragen werden. Anästhesistinnen und Anästhesisten in der Veterinärmedizin sind speziell für die Schmerztherapie ausgebildet und werden häufig von behandelnden Tierärztinnen und Tierärzten beratend hinzugezogen“, betont Larenza-Menzies.

Kooperationen im Bereich Humanmedizin

Genau wie Tiere können auch Kleinkinder ihr Befinden nicht in Worte fassen. Deshalb arbeitet Larenza-Menzies auch eng mit KinderanästhesistInnen des Wiener Allgemeinen Krankenhauses (AKH) zusammen. „Kinderärztinnen und Kinderärzte sind häufig mit denselben Kommunikationsproblemen konfrontiert wie wir Veterinärmedizinerinnen und Veterinärmediziner“, so Larenza-Menzies. „Ein Austausch untereinander ermöglicht es uns, neue Ansätze im Erkennen von Schmerzen und im Umgang mit unseren Patientinnen und Patienten zu entwickeln.“

Einige Narkosemittel fördern Krebswachstum

Bei Krebserkrankungen sind nur bestimmte Narkosemittel einsetzbar. Einige Anästhetika sind nämlich dafür bekannt, das Wachstum und die Verbreitung von Metastasen zu fördern. Dies ist in der Humanmedizin bereits länger bekannt und wurde auch im Tierversuch an Mäusen nachgewiesen. Larenza-Menzies ist diesem Phänomen nun auch in der Veterinärmedizin auf der Spur und untersucht die Effekte unterschiedlicher Anästhetika auf das Wachstum von Krebszellen.

Neue Intensivstation für Kleintiere an der Vetmeduni Vienna

Neben ihrer Tätigkeit als Professorin, Wissenschafterin und Leiterin eines 35-köpfigen Teams wird Larenza-Menzies auch die neue strukturierte Intensivstation für Kleintiere an der Universität einrichten. Ihre internationale Erfahrung in unterschiedlichen Ländern und Kliniken soll die neue Station zu einer medizinischen und wissenschaftlichen Einrichtung auf höchstem Niveau werden lassen. Die Eröffnung der Intensivstation und Notambulanz ist noch dieses Jahr geplant.

Karriere und Familie im Einklang

Larenza-Menzies ist seit August vergangenen Jahres auch Mutter von Zwillingen. Ihre Tochter Emily und ihr Sohn Ruaraidh wachsen in Wien auf und sind auch regelmäßig am Campus der Universität anzutreffen. Gemeinsam mit ihrem australischen Ehemann, Robert Menzies, Spezialist im Bereich der Veterinär-Zahnmedizin, bereichert die Familie seit 2015 das Geschehen an der Vetmeduni Vienna. „Dass ich meine Kinder auch während der Arbeit gut versorgen kann, war mir und meinem Mann sehr wichtig. Hier in Wien lässt sich unsere Arbeit sehr gut mit den Kindern vereinbaren. Flexible Arbeitszeiten und die Möglichkeit, die Zwillinge auch mal mit in die Arbeit zu bringen, erleichtern unseren Alltag sehr.“

Informationen zur Person

Paula Larenza-Menzies wurde 1971 in Buenos Aires, Argentinien geboren. Ihr Studium der Veterinärmedizin absolvierte sie an der La Plata Universität in Buenos Aires. Ihr Doktorat erhielt sie von der Universität Bern in der Schweiz. Im Anschluss forschte sie an der University of Pennsylvania, USA, und der Universität Helsinki, Finnland, wo sie als Assistenzprofessorin für die Bereiche Anästhesie bei Kleintieren und Pferden tätig war. Larenza-Menzies veröffentlichte zahlreiche Studien in renommierten Fachjournalen und ist Expertin auf dem Gebiet der Entwicklung sicherer Anästhetika für Klein- und Großtiere.

Über die Veterinärmedizinische Universität Wien

Die Veterinärmedizinische Universität Wien (Vetmeduni Vienna) ist eine der führenden veterinärmedizinischen, akademischen Bildungs- und Forschungsstätten Europas. Ihr Hauptaugenmerk gilt den Forschungsbereichen Tiergesundheit, Lebensmittelsicherheit, Tierhaltung und Tierschutz sowie den biomedizinischen Grundlagen. Die Vetmeduni Vienna beschäftigt 1.300 MitarbeiterInnen und bildet zurzeit 2.300 Studierende aus. Der Campus in Wien Floridsdorf verfügt über fünf Universitätskliniken und zahlreiche Forschungseinrichtungen. Zwei Forschungsinstitute am Wiener Wilhelminenberg sowie ein Lehr- und Forschungsgut in Niederösterreich gehören ebenfalls zur Vetmeduni Vienna.

Wissenschaftlicher Kontakt:

Univ.-Prof. Dr.med.vet. Maria Paula Larenza-Menzies
Klinische Abteilung für Anästhesiologie und perioperative Intensivmedizin
Veterinärmedizinische Universität Wien (Vetmeduni Vienna)
T +43 1 25077-5313

Aussender:

Mag.rer.nat. Georg Mair
Wissenschaftskommunikation / Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation
Veterinärmedizinische Universität Wien (Vetmeduni Vienna)
T +43 1 25077-1165

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