Generika werden häufig als „Nachahmprodukte“ betitelt, eigentlich sind es aber eher „Nachfolgeprodukte“. Der Unterschied scheint marginal, ist allerdings von großer Bedeutung, denn häufig werden illegale Fälschungen als Nachahmungen bezeichnet. Der Unterschied zwischen Generika und Original-Medikamenten ist ein anderer und für den Verbraucher ist es wichtig, diesen zu kennen.
Was ist ein Generikum?
Generika sind Medikamente mit den gleichen Wirkstoffen und Konzentrationen der Original-Medikamente. Sie dürfen auf den Markt gebracht werden, sobald der Patentschutz des Originals ausläuft. Die Firma, die das Generikum herstellt, muss keine eigenen klinischen Studien durchführen, dafür aber in Bioäquivalenzstudien bestätigen, dass die Medikamente vergleichbar sind und die gleiche oder sehr ähnliche Zusammensetzung enthalten, wie das Originalpräparat.
Die größten und meist einzigen Unterschiede zwischen Generika und Originalpräparaten sind die Verpackung und der Preis. Allerdings ist es auch erlaubt, dass die Wirkung bis zu 20 % schwächer und bis zu 25 % stärker ausfällt. Daher ist bei Generika einiger Medikamente unbedingte Vorsichtig geboten und die Absprache mit dem behandelnden Arzt unumgänglich. Denn bei einigen Krankheiten können bereits diese Unterschiede schwerwiegende sein.
Darum sollten zwischen Nachahmprodukten und Generika unterschieden werden
Häufig werden Nachahmprodukte als „Generika“ beworben und häufig werden Generika als „Nachahmprodukte“ bezeichnet. Diese uneindeutige Unterscheidung ist mitunter sehr gefährlich für den Patienten. Denn wirkliche Nachahmungsprodukte sind illegale Fälschungen, die meist unter schlechten hygienischen Bedingungen hergestellt werden und mit keinerlei Qualitätskontrollen verkauft werden.
Ein Beispiel dafür ist das in Europa illegale Medikament Kamagra. Diese wird als „Viagra Generikum“ beworben, ist in Wahrheit aber meist eine einfache Fälschung mit teilweise lebensgefährlichen Nebenwirkungen. Im besten Fall bekommen die Verbraucher „nur“ ein Medikament ohne Wirkstoff, in den schlimmsten und meisten Fällen ist die Wirkstoffkonzentration aber deutlich höher als angegeben und übersteigt weit die Grenze der empfohlenen Dosierung.
Solche über das Internet bestellbare Nachahmprodukte bilden einen riesigen Markt in Deutschland und Europa. Die Gewinnmargen für die Anbieter sind sogar größer, als die der Droge Kokain, das geht aus einem Bericht des BKA zu illegalem Medikamentenhandel hervor. Gleichzeitig bedeutet das aber nicht, dass alle im Internet verkauften Medikamente, ob Generika oder Originalpräparat, illegale Drogengeschäfte sind.
Wie finde ich legale und sichere Generika?
Grundsätzlich sind alle (echten) Generika legal und sicher. Sie sind sogar von außerordentlicher Bedeutung für zahlreiche Verbraucher. Beispielsweise wäre es in den allermeisten Fällen unmöglich für Hilfsorganisationen kostenlose Medikamente in ärmere Regionen der Welt zu liefern, wenn es keine Generika von funktionierenden Medikamenten gäbe. Erst der Preisunterschied ermöglicht es den Organisationen, die Medikamente in großen Mengen zu erwerben und zu verteilen.
Auch einzelne Verbraucher und Patienten müssen sich keineswegs vor Generika oder dem Internetkauf von Medikamenten fürchten. Der Verkauf und Versand über das Internet von Medikamenten, auch verschreibungspflichtigen Medikamenten und Generika dieser, ist in Deutschland und vielen Staaten der EU legal und häufig genutzt. Der Patient sollte nur darauf achten, dass die Seiten, auf denen er Medikamente erwirbt, lizenzierte online Apotheken sind. Beispielsweise ist es ganz einfach Viagra® und Viagra Generika legal und sicher im Internet zu erwerben.
Wie erkenne ich echte Generika?
Wenn das sogenannte Generikum einen eigenen Namen hat, ist es kein Generikum, sondern ein eigenes Medikament. Wenn ein solches als Generikum beworben wird, sind davon grundsätzlich die Finger zu lassen. Generika tragen nur den Namen des Wirkstoffes auf der schlichten Verpackung. Weiterhin reicht meistens eine einfache Google-Suche nach dem Namen der herstellenden Firma, um herauszufinden, ob diese eine seriöse Firma ist. Die Verbraucherzentrale ist weiterhin immer eine gute Anlaufstelle, denn sie prüft ständig Medikamente und gibt in Zweifelsfällen Warnungen heraus.
Des Weiteren sollte die verkaufende Seite genau unter die Lupe genommen werden, ob es sich dabei um eine seriöse Internet-Apotheke handelt. Ein Impressum muss vorhanden sein, dass verschiedene Angaben, beispielsweise den verantwortlichen Apotheker angibt und die lizenzierende Prüfstelle. Ein EU-weites einheitliches grünes Siegel standardisiert die Prüfungen und muss auf der Seite als Link aufrufbar sein und zur Seite der Prüfstelle führen.
Das Fazit ist also: Mit ein klein bisschen Vorsicht und Rücksprache mit dem behandelnden Arzt muss sich niemand vor Generika fürchten. Im Gegenteil häufig stellen sie eine wunderbare Alternative zu teuren Originalpräparaten dar.