Organempfänger profitieren bei Nieren- und Herztransplantationen von modernsten Methoden

Durch neue Operationsverfahren, modernste Medizintechnik und die Weiterentwicklung von Medikamenten konnten die Ergebnisse bei Organtransplantationen in den letzten Jahrzehnten deutlich verbessert werden. Sowohl Überlebensraten der Patienten als auch deren persönliche Leistungsfähigfähigkeit und das Wohlbefinden sind gestiegen. Der medizinische Fortschritt sei besonders an der signifikant gestiegenen Funktionsdauer der Organe im Körper des Organempfängers abzulesen, sagte Professor Gerhard Opelz, Präsident der Internationalen Transplantationsgesellschaft, anlässlich des Weltkongresses der Transplantationsmediziner letzte Woche in Berlin.

„Vor 30 Jahren arbeiteten ein Drittel der transplantierten Nieren und Herzen noch nach zehn Jahren, heute sind es bereits zwei von drei, Tendenz weiter steigend“, erläuterte Opelz Ergebnisse aus dem Register der internationalen ‚Collaborative Transplant Study´, in dem Daten von Transplantationen auf allen Kontinenten erfasst wurden. „Die Transplantationsmedizin hat besonders beim Verhindern von Abstoßungsreaktionen bei den Organempfängern sowie der Abwehr und der Behandlung von Infektionen große Fortschritte gemacht, wodurch auch die Lebenszeit der Patienten deutlich verlängert wird.“

Dass die so signifikant verlängerten Funktionsraten dabei unter erschwerten Bedingungen erreicht worden seien, betonte der Kongresspräsident Professor Peter Neuhaus, selbst Chefarzt für Transplantationschirurgie an der Charité Berlin: „Vor 30 Jahren sind die Organe vor allem von jüngeren Menschen gekommen, die nach einem Verkehrsunfall gestorben sind. Heute sind die Organspender zum überwiegenden Teil ältere Menschen, die an einem Schlaganfall oder einer Hirnblutung versterben. Beispielsweise waren im Jahr 2011 bereits rund 30 Prozent der Organspender in Deutschland 65 Jahre und älter. Diese Organe haben bereits über 65 Jahre gearbeitet. Wenn sie dann trotzdem deutlich länger in dem Transplantatempfänger ihren Dienst tun als die ‚jungen´ Organe in der Vergangenheit, wird deutlich, welche immensen Weiterentwicklungen es in den letzten Jahrzehnten in der Transplantationsmedizin gab.“

Die aktuellen Zahlen zur Funktionsdauer würden aber laut Opelz bei allen Erfolgen auch die Herausforderungen deutlich machen, die noch vor den Transplantationsmedizinern liegen. „Unser Anspruch muss natürlich sein, dass alle Transplantate möglichst lebenslang im Körper der Empfänger arbeiten, um den Menschen erneute Transplantationen zu ersparen. Die Langzeitergebnisse bei vielen Organen zeigen im Hinblick auf diesen Anspruch weiterhin Verbesserungsmöglichkeiten. Der Kongress hat sehr viele Impulse dafür gegeben, wie wir diese angestrebten Fortschritte erreichen“, so Opelz.

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