Ökosystemleistung Frühling oder wie biologische Vielfalt uns glücklich macht

Es ist wie eine Befreiung. Die Temperaturen steigen, die ersten Singvögel sind aus dem Winterexil zurück und singen, die Frühjahrsblüher zeigen sich von ihrer schönsten Seite. Man hat das Gefühl, die Natur, und mit ihr die Menschen, atmen auf. Selbst so genannte naturferne Menschen sprechen jetzt von Natur. Zum lang ersehnten Frühlingsanfang wird der kulturelle Wert der biologischen Vielfalt besonders deutlich. Natur ist einer der wichtigsten Gesundheitsförderer. Winterdepressionen schwinden und ein allgemeines Wohlbefinden macht sich breit. Die Sonne allein könnte diesen Effekt wohl kaum erzeugen. Was aber genau erzeugt dieses Gefühl von Aufatmen? Welche Art von Natur spielt dabei eine Rolle und wieso?

Prof. Petra Lindmann-Matthies, Biologin an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe, erforscht die Wahrnehmung der Bevölkerung für biologische Vielfalt und ihre ästhetische Bedeutung. „Die artenreichsten Flächen gefielen immer am besten, und das schon unter Sechsjährigen.“ erzählt sie im NeFo-Interview. „Unsere Untersuchungen liefern also klare Hinweise dafür, dass biologische Vielfalt von Menschen geschätzt wird.“

Allerding hat sie auch herausgefunden, dass Vielfalt oft falsch eingeschätzt wird und wenig Wissen über Artenvielfalt bekannt ist. Dies könnte eine Erklärung dafür sein, dass ihr schleichender Verlust nicht ausreichend wahrgenommen wird. Grundsätzlich zeigen die Ergebnisse aber auch etwas erfreuliches: Die biologische Vielfalt ist bereits in allen Köpfen präsent – nur in den meisten Fällen eben unbewusst.

NeFo beschäftigt sich im Wissenschaftsjahr 2012 des BMBF unter dem Motto „Zukunftsprojekt Erde“ mit der Biodiversität und deren mannigfaltigen Nutzen für den Menschen, den so genannten Ökosystemdienstleistungen.

> Nefo Interview:

Ansprechpartner:
Sebastian Tilch
NeFo-Pressereferent
Telefon: 0341-235-1062
E-Mail: sebastian.tilch@ufz.de

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